Nach sechs Jahren ist
Christian Kist zurück bei der World Darts Championship. Nach einer guten Saison auf der
Challenge Tour und der Pro Tour kehrt The Lipstick in den Alexandra Palace zurück.
Kist schaffte es nicht, sich bei der
Q-School 2023 eine PDC Tour Card zu erspielen, was ihn zwang, auf die PDC Challenge Tour auszuweichen. Auf der zweiten Ebene der PDC konnte Kist einen Turniersieg verbuchen, der es ihm ermöglichte, als Reservespieler an den Turnieren der Pro Tour teilzunehmen. Über diesen Weg qualifizierte sich Kist für die anstehende World Darts Championship.
Dartsnieuws.com nahm mit einem
Interview Kontakt zu Kist auf.
Weltmeister im Jahr 2012
Die Dartwelt lernte Christian Kist kennen, als er 2012 Weltmeister der BDO wurde. Der Niederländer trat im
Lakeside als Debütant an, holte sich aber nach Siegen über Jan Dekker (3-2), Geert de Vos (4-2), Alan Norris (5-1), Ted Hankey (6-5) und Tony O'Shea (7-5) den Weltmeistertitel.
Fast 12 Jahre später erinnert man sich kaum noch an Kist und seine historische Leistung. Gelegentlich taucht er auf, wenn eine neue Ausgabe von Lakeside ansteht, wie letzte Woche. Hier war der Niederländer jedoch nicht am Start. Kist selbst hat offensichtlich gute Erinnerungen an den kultigen Dartstempel in Frimley Green.
''Das ist immer noch etwas Besonderes'', erinnert sich Kist. ''Auch das erste Mal, dass man dann seine Weiche stellen darf. Die Atmosphäre in der Halle war toll. Ich habe dort einige tolle Matches gespielt. Zum Beispiel gegen Jan Dekker, eines der schönsten Spiele in der ersten Runde.''
Verletzungen
Der ehemalige Pflasterer wurde in seiner Dartkarriere mehrfach von Verletzungen geplagt. Vor allem Probleme mit Gicht haben ihn über die Jahre immer wieder geplagt. "Das betrifft fast meinen ganzen Körper: Ellbogen, Hände, Knie und Füße.''
In den letzten Jahren hat Kist jedoch wieder einen Aufschwung erlebt. Dies ist einer verbesserten Behandlung gegen Gicht zu verdanken. ''Ich habe die Dosierung meiner Medikamente erhöht. Ich nehme jetzt zwei Tabletten pro Tag, eine morgens und die andere abends. Damit komme ich gut zurecht. In den letzten drei oder vier Jahren habe ich kaum noch unter Gicht gelitten.''
Sein Mitstreiter Michael van Gerwen hat in diesem Jahr in Interviews verraten, dass auch er regelmäßig an Gicht leidet. Auf der Pro Tour haben sich die beiden niederländischen Darter darüber unterhalten. ''Michael hat eine mildere Form von Gicht, auch was die Medikamente angeht. Er hat es eigentlich nur in den Zehen, aber das tut genauso weh...''
Im Vorfeld der
Darts WM kämpfte Kist mit einer weiteren Verletzung. Eine Handverletzung verhinderte, dass Kist bei den Players Championship Finals, dem letzten Turnier vor der World Darts Championship, Ende November antreten konnte.
"Ich litt an einer Sehnenentzündung in meiner Wurfhand. Das begann zwei Tage nach dem letzten Pro Tour-Turnier (am 2. November, Anm. d. Red.). Es macht mir immer noch ein bisschen zu schaffen, aber es läuft ganz gut.''
"Ich war dreimal beim Physiotherapeuten und habe Medikamente und eine Salbe dafür bekommen. Ich erwarte, dass ich bei der Dart Weltmeisterschaft wieder schmerzfrei werfen kann", sagte Kist.
Rückkehr zur Darts Weltmeisterschaft
Kist hat noch etwas Zeit, sich weiter vorzubereiten, denn am Mittwoch, den 20. Dezember, steht sein erstes Spiel bei der Darts WM 2024 an. Es wird seine erste Teilnahme seit der Ausgabe 2018 sein, als er nach einem spektakulären Duell gegen seinen Landsmann Michael van Gerwen (3-1) verlor.
"Es ist großartig, wieder bei der World Darts Championship spielen zu können, dem größten Turnier, das es gibt", sagte The Lipstick. Zu Beginn des Jahres habe ich ehrlich gesagt nicht gedacht, dass ich es schaffen würde, aber ich hatte trotzdem ein tolles Jahr. Ich habe in den letzten Jahren hart gearbeitet, um wieder hierher zu kommen.''
Die Auslosung war nicht sehr günstig für Kist. Mit Supertalent
Luke Littler als Gegner aus der Liste der internationalen Qualifikanten bekam der 37-jährige Dartspieler aus Vroomshoop eines der schwerstmöglichen Lose.
''Das ist ein hartes Los'', räumte Kist ein. ''Ob ich nach der Auslosung eine Weile geflucht habe? Nein, das habe ich nicht, eine Auslosung hat man sowieso nie unter Kontrolle. Aber ich freue mich darauf, gegen ihn zu spielen. Er gilt als Supertalent und wird von vielen Leuten in den höchsten Tönen gelobt. Ich denke, es wird ein tolles Spiel.''
Teilnahme an der Q-School
In einem Jahr ohne PDC Tour Card ist Kist in der virtuellen Weltrangliste auf Platz 84 geklettert. Mit einem Viertelfinaleinzug kann Kist in die Top 64 des PDC Order of Merit einziehen und sich auf diese Weise eine PDC Tour Card erspielen, andernfalls wartet im Januar die Teilnahme an der Q-School auf ihn.
Kist selbst hat dies bereits in Betracht gezogen. ''Ich hoffe, dass ich dort meine Tour Card holen kann. Es ist schön, wenn man im Voraus weiß, dass man an bestimmten Turnieren teilnehmen kann. Dann kann man auch alles im Voraus buchen.''