INTERVIEW: Hempel hat 2023 einiges an Preisgeld zu verteidigen: "Top 64 halten, das ist das absolute Minimalziel"

PDC
Sonntag, 05 Februar 2023 um 18:06
flo neutr2
Am 11. und 12. Februar finden die ersten beiden Players Championship-Turniere des Jahres statt. Nachdem Hempel sich Ende 2022 nicht über die Pro Tour für die Darts WM hat qualifizieren können, ist er motiviert, dieses Ziel im laufenden Jahr zu erreichen.
"Ich blicke auf jeden Fall positiver auf die Players Championships als ich es im letzten Jahr gemacht habe", erklärt Hempel im Gespräch mit dartsnews.de.
"Letztes Jahr kam ich aus einer guten Form, aus einer guten WM raus und habe die Einstellung gehabt: Das wird schon irgendwie laufen. Und dann ist man so ein bisschen ins Strudeln gekommen. Es kamen ein, zwei schlechte Ergebnisse. Da hat man gedacht: 'Okay, das werde ich über das Jahr schon irgendwie reparieren.' Das ist nicht passiert."
"In diesem Jahr gehe ich mit voller Leistung ins erste Players Championship nächstes Wochenende und möchte von Anfang an zeigen, dass ich wieder da bin auf der Tour. Dass ich gute Ergebnisse zeigen kann, viel Preisgeld einspiele und die WM über die Pro Tour in diesem Jahr so gut wie sicher mache, mich für für so viele European Tour-Events qualifizieren kann wie möglich."
Doch der gebürtige Dessauer möchte nicht nur bei der Pro Tour, sondern auch bei den Majors glänzen. "Ich möchte auch das eine oder andere Major mitnehmen, außerhalb der WM und den UK Open, wo ich eh dabei bin. Die Players Championship Finals das zweite Jahr in Folge verpasst zu haben, das wurmt schon."
Im laufenden Jahr sind diese Erfolge für Hempel besonders wichtig , da er einiges an Preisgeld zu verteidigen hat und ihm bei einem weiteren schlechten Jahr der Verlust der Tour Card droht. Ein Punkt, der ihm sehr wohl klar ist.
"Ich bin jetzt Nummer 50 der Welt und aktuell muss ich im Tour Card-Race nach unten gucken, weil mein erstes Jahr gut war, mein zweites Jahr schlecht."
"Das heißt, ich muss das erste Jahr jetzt verteidigen. Ich muss ein gutes Spiel ans Board bringen, das ist mir bewusst und das werde ich auch. Am Ende würde ich sagen, Top 64 halten, das ist das absolute Minimalziel."
Damit für den Wahl-Kölner dieses Ziel nicht nur graue Theorie ist, hat er in seinem Training einiges verändert: "Ein bisschen mehr back to the basics. Ich habe wieder intensiver trainiert - es kommt nicht von ungefähr, dass man seine Leistung nicht abrufen kann."
"Ich habe im Laufe des Jahres immer mehr Zeit investiert, versucht, mich an die alten Trainingstage zurück zu erinnern, vieles von damals zu wiederholen. Im Darts ist es jetzt nicht so, dass ich von heute auf morgen wieder auf Topniveau bin. Das ist einfach eine Entwicklung. Auch im eigenen Spiel und das habe ich bei der Super League und der WM einfach wieder gespielt."
Dass eine Änderung im Training mehr als angebracht war, erkannte Hempel durch die Analyse seines Spiels. "Das Scoring war nicht mehr so. ich konnte meinen ersten Dart nicht mehr wie gewohnt nutzen."
"Wenn der erste Dart kommt, dann kann ich den gut benutzen, kann ein gutes Spiel zeigen, und das hat auch gerade gegen Keegan Brown (bei der Darts WM 2023, Anm. der Red.) funktioniert. Mit sieben 180ern in einem Spiel, das ist ein ziemlich guter Wert"
"Auch auf der Pro Tour habe ich zum Ende hin wieder mehr 180er spielen können. Das heißt, ich habe auch das Dartverhalten im Board wieder mehr fokussiert."
Die Finishwege sind natürlich ebenfalls ein Bestandteil des Trainings. "Wenn man irgendwann einmal den Faden verloren hat, wo alles zusammengepasst hat, muss man halt Step by Step irgendwie versuchen, das wieder zusammen zu kriegen. Stand heute, würde ich sagen, ich komme meiner alten Form von 2021 wieder sehr nah."
In erster Linie trainiert Hempel alleine. Darüber hinaus ist die Teinahme an Turnieren in seiner Region ein Teil seines Trainings. "Einfach abends wieder raus zu den Jungs in die Kneipe gefahren und da ein bisschen mit den anderen trainieren. Auch wieder äußere Einflüsse mit einspielen lassen. Das sind alles so Faktoren, die ich im Laufe des letzten Jahres doch sehr vernachlässigt habe. Das war nicht gut."
"Den richtigen Wettkampf zu trainieren, das kann man meiner Meinung nach wirklich immer nur im Wettkampf. Also im richtigen Wettkampf, wenn ich auf ein Turnier fahre, wo es um Preisgeld geht, wo es um Prestige geht. Muss ja nicht unbedingt ein PDC-Turnier sein, kann ja zum Beispiel auch ein offenes Turnier sein", legt er abschließend seine Sichtweise dar.

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