Zum dritten Mal in seiner Karriere hat
Martin Schindler die dritte Runde der
Darts WM erreicht. Und zum dritten Mal endete für Deutschlands Nummer eins genau dort die Reise.
Im Alexandra Palace musste sich „The Wall“ diesmal deutlich geschlagen geben. Gegen
Ryan Searle setzte es ein klares 0:4 in den Sätzen.
Direkt nach dem Match stellte sich Schindler den Fragen von
Elmar Paulke am DAZN-Mikrofon. Die Enttäuschung war dem 29-Jährigen deutlich anzumerken.
„Das fühlt sich natürlich nicht gut an“, begann Schindler ehrlich. „Ich glaube, es wird ein ganz anderes Spiel, wenn ich im ersten und zweiten Satz meine Doppelmöglichkeiten treffe.“
Gerade diese verpassten Chancen waren der Knackpunkt.
Schindler ließ in den frühen Phasen mehrere Gelegenheiten liegen, während Searle eiskalt blieb.
„Ich habe die Dinger nicht zugemacht, dann ist er im Endeffekt über mich drübergelaufen“, so Schindler. „Auch wenn es gegen mich lief, habe ich jederzeit geglaubt, selbst beim 0:3. Hintenraus war er einfach gnadenlos.“
Dabei hatte sich der Abend statistisch gar nicht so einseitig angefühlt. Schindler sah sich im Scoring phasenweise sogar im Vorteil.
„Gerade am Anfang hatte ich das Gefühl, dass ich öfter nach neun Darts auf einem Finish stehe“, erklärte er. „Aber wenn du die Chancen nicht nutzt, vor allem mit drei Darts auf Doppel, wird es brutal schwer.“
Besonders bitter: Schindler weiß selbst noch nicht exakt was er falsch gemacht habe.
„Ich kann gar nicht genau sagen, wie und warum das passiert ist“, sagte Schindler offen. „Wenn ich es könnte, wäre es wahrscheinlich nicht so passiert.“
Paulke sprach anschließend die entspannte Ausstrahlung Schindlers vor dem Match an. Vielleicht zu entspannt?
„Das würde ich nicht sagen“, entgegnete der Deutsche. „Die Darts auf Doppel waren nicht schlecht. Man kann dieses Spiel nicht programmieren.“ Es helfe nur, weiter nach vorne zu schauen.
Trotz des klaren Ergebnisses wollte Schindler seine Darts WM nicht schlechtreden.
„Es war eine gute WM“, bilanzierte er. „Keine Sensations-WM, aber eine gute. Auch das Spiel heute war nicht super schlecht.“ Mit einem kurzen Lächeln fügte er hinzu: „Mit links habe ich zumindest nicht geworfen, das wäre noch schlechter gewesen.“
Ryan Searle hatte am Ende wenig Probleme mit Martin Schindler
Ein weiteres großes Thema ließ sich nicht vermeiden. Durch das frühe Aus von Stephen Bunting öffnete sich der Turnierbaum. Ein tiefer Lauf und sogar Premier-League-Ambitionen schienen greifbar.
„Ja, es war absolut eine Chance“, gab Schindler zu. „Auch heute, und auch das, was danach hätte kommen können.“
Selbst einem Duell mit Bunting hätte er sich gewachsen gefühlt.
„Ich hätte mir absolut zugetraut, ihn zu schlagen“, erklärte Schindler. „Aber genau deshalb sage ich immer: Es bringt nichts, sich Gedanken zu machen, was passiert, wenn man gewinnt oder verliert.“
Am Ende blieb nur die nüchterne Erkenntnis.
„Man muss im Hier und Jetzt sein“, sagte Schindler. „Ich habe es versucht, ich war nicht ganz da. Ich habe verdient verloren.“ Kurz darauf schloss er das Kapitel: „Es ist vorbei. Aber ich war nach Weihnachten vorbei.“