Wade sicherte sich mit einem 20-18-Sieg gegen Jonny Clayton seinen Platz im World Matchplay-Finale – in einem Spiel, das an Dramatik kaum zu überbieten war. „Ich hätte das wahrscheinlich schon fünf oder sechs Legs früher beenden müssen“, sagte Wade. „Aber es ist, wie es ist. Ich bin einfach nur froh, dass ich gewonnen habe.“
Clayton brachte Wade mit einem sensationellen 161er-Finish noch einmal ins Wanken – doch der Engländer überstand die späte Druckphase und rettete sich ins Ziel. „Wo ich die mentale Stärke hernehme? Dummheit und Ignoranz“, scherzte Wade im Anschluss. „Das war ein einziges Chaos da draußen. Ich hatte Glück. Viel Glück.“
„So etwas spüre ich sonst nie – aber dieses Spiel hat mich zerstört“
Der erfahrene Routinier wirkte ungewöhnlich angeschlagen: „Es kommt nicht oft vor, dass ich ein Spiel wirklich körperlich spüre. Jeder sagt immer: ‚Ich bin müde‘ – aber ich war wirklich baff.“
Trotzdem schaffte es der 42-Jährige, sich durchzubeißen. „Man wird stur. Man will einfach gewinnen. Ehrlich gesagt hätte Jonny das wahrscheinlich gewinnen müssen – aber ich auch schon viel früher. Ich habe nur gehofft, dass er irgendwann ein Finish verpasst. Ich wollte einfach irgendwie durchkommen.“
Im Finale wartet nun entweder Josh Rock oder Luke Littler – doch Wade macht sich keinen Kopf über den Gegner. „Das ist mir egal“, sagte er trocken.
Mit letzter Kraft ins Finale – und mit Aussicht auf den zweiten Titel
Wade kann sich nun in den elitären Kreis der mehrfachen World Matchplay-Champions einreihen. „Was es mir bedeuten würde? Dasselbe wie jeder andere Titel“, sagte er. „Aber vor meiner Familie – meiner Frau, meinen zwei Jungs – das wäre schon besonders. Und dieses Jahr darf man die Trophäe sogar mit nach Hause nehmen. Das ist ein Extraanreiz.“
Auch das garantierte Preisgeld von 100.000 Pfund war für Wade nach diesem Kampf eher Nebensache: „Geld bringt’s nicht. Niemand zahlt gern ein Knöllchen, oder? Aber klar – das ist schon eine ordentliche Summe.“
Trotz aller Müdigkeit war Wade eines deutlich anzumerken: der Stolz. „Es ist schwer zu erklären, was ich gerade fühle. Ich lächle nicht oft – aber heute schon.“