Am Samstagabend kommt es beim Betfred
World Matchplay in Blackpool zum Duell zweier erfahrener Topspieler:
Jonny Clayton trifft im zweiten Halbfinale auf
James Wade. Beide Akteure präsentierten sich zuletzt in starker Form – und bringen jede Menge Selbstvertrauen mit auf die Bühne der legendären Winter Gardens.
Jonny Clayton steht nach seinem souveränen 16:7-Erfolg über Stephen Bunting zum zweiten Mal in drei Jahren im Halbfinale des World Matchplay. Mit einem Average von 98,13 Punkten und einer Checkout-Quote von exakt 50 % lieferte der Waliser eine überzeugende Vorstellung ab. „Der Hunger ist zurück“, erklärte der ehemalige Premier-League-Champion entschlossen. „Ich will wieder zu den Besten gehören. Es tut weh, dass ich von Platz fünf auf neun gefallen bin. Aber ich bin hier, um dieses Turnier zu gewinnen.“
Clayton hatte zum Auftakt Martin Schindler bezwungen – ein Sieg, der offenbar die Initialzündung für seinen Formanstieg war. Jetzt fehlen ihm nur noch zwei Siege bis zur Phil Taylor Trophy. „Ich werde mein Bestes geben und hoffentlich kann ich James schlagen. Er ist wahrscheinlich der dritt- oder viertbeste Spieler der Welt, wenn man sich seine Erfolge ansieht.“
Wade trotzt Kritik und Geschichte – „Ich kann es immer noch“
James Wade, einer der erfahrensten Akteure im Dartszirkus, steht nach einem 16:13 über Gian van Veen ebenfalls in der Vorschlussrunde. „Es war ein Kampf“, gab Wade ehrlich zu. Doch der 41-Jährige bewies Nervenstärke, warf neun 180er und steigerte seine Doppelquote im Turnier auf herausragende 57,84 %.
„Ich bin wahrscheinlich einer der besten Dartspieler der letzten 20 Jahre“, sagte Wade selbstbewusst. „Niemand erinnert sich an meine Spiele gegen Legenden wie John Lowe oder Cliff Lazarenko – aber ich war dabei und habe meinen Teil zur Entwicklung dieses Sports beigetragen.“
Wade denkt noch lange nicht ans Aufhören. „Ich denke, ich habe noch fünf bis zehn Jahre vor mir. Ich werde alles tun, was nötig ist – denn ich kann es immer noch.“
Littler gegen Rock – das Generationenduell elektrisiert
Im zweiten Halbfinale kommt es zum Aufeinandertreffen zweier Ausnahmetalente: Luke Littler gegen Josh Rock. Beide sind ehemalige Juniorenweltmeister, beide mischen inzwischen die Weltspitze auf. Littler rang Andrew Gilding in einem packenden Viertelfinale mit 16:14 nieder – bei einem Average von knapp 104 Punkten.
Josh Rock setzte sich in seinem Viertelfinale mit 16:11 gegen Gerwyn Price durch und warf dabei ein brillantes 164er-Finish zum Matchgewinn. „Ich kann es kaum erwarten, endlich gegen Luke auf einer großen Bühne zu spielen“, sagte der Nordire, der zuvor auch Michael van Gerwen aus dem Turnier geworfen hatte. „Es wird ein brillantes Duell – wir sind enge Freunde, aber auf der Bühne gibt’s keine Geschenke.“
Auch Littler ist bereit: „Josh spielt seit Monaten auf einem hohen Niveau. Ich weiß, dass die Fans auf dieses Duell gespannt sind. Ich freue mich wirklich auf das Halbfinale.“
Ob Clayton oder Wade – einer wird am Sonntag im Finale stehen. Ebenso spannend: das mit Spannung erwartete Duell Littler gegen Rock. Alle vier Halbfinalisten haben realistische Titelchancen, doch nur einer wird am Sonntagabend die Phil Taylor Trophy in den Blackpooler Nachthimmel recken.