Seit 1998 gehört der
World Grand Prix fest zum PDC-Kalender. Das Turnier ist berüchtigt für sein besonderes Format: Jedes Leg muss mit einem Doppel begonnen und beendet werden. Außerdem wird – wie bei der Weltmeisterschaft – im Satzmodus gespielt. Dieses Format sorgt regelmäßig für Überraschungen und macht den World Grand Prix zu einem der anspruchsvollsten Turniere des Jahres.
Wir werfen einen Blick auf die Entwicklung der deutschen Spieler seit dem historischen Debüt 2018. Von
Max Hopp über
Gabriel Clemens bis zu
Martin Schindler und Ricardo Pietreczko – Schritt für Schritt hat sich Deutschland im Teilnehmerfeld etabliert. Und mit Niko Springer steht nun der nächste Hoffnungsträger in den Startlöchern.
2018:
Max Hopp schrieb Geschichte, als er 2018 als erster Deutscher beim World Grand Prix antrat. Sein Debüt endete jedoch früh. Gegen Dave Chisnall blieb „The Maximiser“ chancenlos und verlor klar mit 0:2 in Sätzen. Chisnall zeigte sich in überragender Form und gestattete Hopp nur zwei Legs – ein lehrreiches, aber kurzes erstes Kapitel deutscher Grand-Prix-Geschichte.
2019:
Ein Jahr später kehrte Max Hopp zurück, doch auch diesmal sollte es nichts mit einem Sieg werden. In Runde eins wartete Peter Wright, der den Deutschen souverän mit 2:0 ausschaltete. Damit blieb Hopp weiterhin ohne gewonnenes Set beim Majorturnier in Dublin.
2020:
Gabriel Clemens übernahm das deutsche Erbe und gab sein Debüt in einem Jahr, das von der Corona-Pandemie geprägt war. Gespielt wurde ohne Zuschauer – offenbar ein Vorteil für den Saarländer. Gabriel Clemens besiegte Nathan Aspinall mit 2:0 in Sätzen und zeigte dabei eine seiner besten Leistungen auf der World Grand Prix-Bühne. In Runde zwei war jedoch gegen den starken Jeffrey de Zwaan beim 0:3 Endstation.
2021:
Auch 2021 stand Clemens wieder am Oche. Trotz solider Leistung scheiterte er in der ersten Runde an Vincent van der Voort. Der Niederländer zeigte eine sehr starke Leistung, spielte über 90 Punkte im Schnitt und lies dem deutschen keine Chance.
2022:
Zum ersten Mal standen zwei Deutsche im Feld. Martin Schindler traf bei seinem Debüt direkt auf die damalige Nummer 1, Gerwyn Price. Beim 0:2 blieb „The Wall“ ohne echte Siegchance, auch weil die Doppelquote noch ausbaufähig war. Gabriel Clemens unterlag parallel dem Niederländer Danny Noppert ebenfalls mit 0:2 – zum dritten Mal in Folge scheiterte er an einem Spieler aus den Niederlanden.
2023:
Schindler sorgte für das bis dahin beste deutsche Ergebnis beim World Grand Prix. Nach einem 2:1-Sieg über einen schwachen Raymond van Barneveld und einem 3:2-Erfolg in einem hochklassigen Match gegen Stephen Bunting zog er ins Viertelfinale ein. Dort zeigte ihm Gerwyn Price beim 0:3 klar die Grenzen auf. Besonders das 103er-Checkout zum Matchgewinn gegen Bunting bleibt unvergessen. Gabriel Clemens hingegen musste sich Peter Wright glatt mit 0:2 geschlagen geben.
2024:
Ricardo Pietreczko gab im jahr 2024 sein Debüt. Der zweite deutsche Titelträger in der PDC-Historie besiegte in Runde eins Raymond van Barneveld, auch wenn beide nicht ihr bestes Niveau erreichten. Im Achtelfinale hielt „Pikachu“ gegen den späteren Finalisten Luke Humphries gut mit, verlor jedoch 1:3. Martin Schindler setzte seine starke Serie fort, besiegte Brendan Dolan mit 2:0 und zeigte erneut Nervenstärke auf die Doppel. Doch in Runde zwei war gegen Rob Cross Schluss.
2025:
Zum ersten Mal in der deutschen Darts-Geschichte geht ein Spieler als Top-16-Akteur in den World Grand Prix. Damit ist Martin Schindler zugleich der erste gesetzte Deutsche in der Turnierhistorie. In seinem Auftaktspiel trifft er auf Polens Krzysztof Ratajski. Niko Springer bekommt es bei seinem Debüt mit einem der Spieler des Jahres zu tun – er trifft auf den formstarken Stephen Bunting.
Damit schließt sich der Kreis einer stetig wachsenden deutschen Präsenz. Was 2018 mit Max Hopps kurzer Premiere begann, hat sich bis 2024 zu einer festen Größe im internationalen Darts entwickelt – und 2025 steht mit Niko Springer bereits das nächste Kapitel bereit.