Am Montag richtet sich der Blick im Alexandra Palace auf eine abwechslungsreiche Nachmittagssession der Darts WM. Mehrere spannende Geschichten treffen aufeinander: erfahrene WM-Akteure wollen ihren Lauf fortsetzen, Debütanten hoffen auf den nächsten Coup, und mit
Gabriel Clemens steht auch eine der verbleibenden deutschen Hoffnungen wieder auf der großen Bühne. Besonders im Fokus steht zudem David Munyua, der als erster Spieler aus Kenia WM-Geschichte schrieb und nun den nächsten Schritt wagen möchte.
Die Session beginnt mit dem Duell zwischen Darren Beveridge und Madars Razma. Anschließend fordert Nijman den Deutschen Gabriel Clemens heraus, bevor Doets auf den Überraschungsmann David Munyua trifft. Den Abschluss bildet ein traditionsreiches englisches Duell zwischen
James Wade und
Ricky Evans.
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Montag, 22.12.2025
Nachmittagssession (ab 13:30 Uhr)
| 13:40 Uhr | Darren Beveridge | v | Madars Razma | R2 |
| 14:40 Uhr | Wessel Nijman | v | Gabriel Clemens | R2 |
| 15:40 Uhr | David Munyua | v | Kevin Doets | R2 |
| 16:40 Uhr | James Wade | v | Ricky Evans | R2 |
Darren Beveridge gegen Madars Razma
Darren Beveridge zählte in der ersten Runde zu den auffälligsten Akteuren. Der Schotte besiegte Dimitri Van den Bergh bei seinem WM-Debüt klar mit 3:0 in den Sätzen. Bemerkenswert war weniger der Name des Gegners als vielmehr die Leistung: Beveridge spielte mit 91,62 Punkten im Average konstant und selbstbewusst, während der Belgier nie wirklich ins Match fand.
Darren Beveridge gewann in seiner ersten Runde mit 3:0 Sätze gegen Dimitri Van den Bergh
Nun wartet mit Madars Razma ein Spieler, der den Alexandra Palace bestens kennt. Der Lette setzte sich am Eröffnungsabend in einem phasenweise zerfahrenen Spiel mit 3:1 gegen Jamai van den Herik durch. Für „Latvian Razmatazz“ bedeutete dieser Erfolg den vierten Auftaktsieg bei einer WM in Serie – ein Beleg für seine Verlässlichkeit auf dieser Bühne.
Trotz mehrjähriger Tour-Erfahrung beider Spieler kommt es hier erstmals zu einem direkten Duell in einem offiziellen Wettbewerb. Für Beveridge besitzt diese Partie zusätzliche Brisanz: Um seine Tour Card zu sichern, benötigt „Ice Cold“ einen tiefen Lauf im Turnier. Razma hingegen reist als Nummer 46 der Welt an und kann mit einem weiteren Sieg im Ranking an Mickey Mansell vorbeiziehen. Die Voraussetzungen versprechen ein enges und intensives Match.
Wessel Nijman gegen Gabriel Clemens
Wessel Nijman präsentierte sich in der ersten Runde in beeindruckender Form. Nur drei Spieler übertrafen die Marke von 100 Punkten im Average – der Niederländer gehörte dazu. Beim klaren 3:0 gegen Karel Sedlacek spielte Nijman einen Schnitt von 100,91 und kontrollierte das Match von Beginn an. Für den 24-Jährigen war es bereits der zweite WM-Sieg seiner Karriere, nachdem er im Vorjahr Cameron Carolissen bezwingen konnte. Nun winkt erstmals der Einzug unter die letzten 32.
Gabriel Clemens bringt deutlich mehr WM-Erfahrung mit. Der Saarländer überstand bereits viermal die Weihnachtspause, sein
Halbfinaleinzug 2023 bleibt bis heute einer der größten Erfolge im deutschen Darts. Aktuell erreicht Clemens jedoch nicht ganz das Niveau dieser Phase und geht gegen Nijman als Außenseiter an den Start. In Runde eins ließ der "German Giant“ dennoch nichts anbrennen und gewann souverän mit 3:0 gegen Alex Spellman, der weit unter seinen Möglichkeiten blieb.
Interessant ist der direkte Vergleich aus dem Jahr 2025: Viermal trafen beide aufeinander. Clemens gewann die ersten beiden Duelle klar mit 6:2 und 6:1, ehe Nijman zweimal knapp mit 6:5 die Oberhand behielt.
Im Live-Ranking hat Nijman bereits namhafte Spieler wie Michael Smith und Dirk van Duijvenbode hinter sich gelassen und liegt virtuell auf Platz 28. Da mehrere Akteure vor ihm bereits ausgeschieden sind, eröffnen sich zusätzliche Perspektiven. Clemens rangiert derzeit auf Platz 48. Ein Sieg würde seine Position in den Top 50 stabilisieren und wichtiges Preisgeld für die kommenden Monate sichern.
Wessel Nijman könnte erstmals die Weihnachtspause bei der Darts WM überstehen
David Munyua gegen Kevin Doets
Dass David Munyua überhaupt in dieser Session antritt, stellt bereits einen historischen Erfolg dar. Der Kenianer sorgte in der ersten Runde für eine der größten Überraschungen des Turniers, als er Mike De Decker mit 3:2 aus dem Wettbewerb nahm. Damit wurde Munyua zum ersten Spieler aus Afrika außerhalb Südafrikas, der ein WM-Match gewinnen konnte – ein Meilenstein für den Dartsport auf dem Kontinent.
Spielerisch lebte der Erfolg vor allem von Nervenstärke in den entscheidenden Momenten. Der Average von 80,78 zeigt jedoch, dass gegen den nächsten Gegner eine deutliche Steigerung nötig sein wird. Kevin Doets zählt zu den Akteuren, die bei Weltmeisterschaften regelmäßig ihr bestes Darts zeigen.
Der Niederländer erreichte im Vorjahr die Runde der letzten 16 und reist auch diesmal mit berechtigten Ambitionen an. In der ersten Runde setzte sich „Hawk Eye“ mit 3:1 gegen Matthew Dennant durch und spielte dabei einen soliden Average von 92,11. Doets agierte ruhig, nutzte seine Chancen konsequent und brachte das Match ohne größere Schwankungen nach Hause.
Für Munyua und Doets ist es das erste direkte Aufeinandertreffen. Doets liegt im Live-Ranking aktuell auf Platz 38, drei Positionen besser als vor Turnierbeginn. Der Abstand zu Rang 37 bleibt jedoch groß, sodass für weitere Sprünge ein tiefer Turnierlauf erforderlich wäre. Munyua hingegen spielt befreit auf und sammelt wertvolle Erfahrung – mit jedem weiteren Auftritt wächst seine internationale Bekanntheit.
James Wade gegen Ricky Evans
Zum Abschluss des Nachmittags steht ein rein englisches Duell auf dem Programm, das Unterhaltung garantiert. Ricky Evans sorgte bereits in der ersten Runde für beste Stimmung, als er im auffälligen Weihnachtsoutfit zu „Merry Christmas Everyone“ die Bühne betrat. Der Auftritt passte zur Leistung: Gegen Man Lok Leung ließ „Rapid Ricky“ nichts anbrennen und gewann klar mit 3:0.
Nun wartet mit James Wade ein Gegner aus einer anderen Gewichtsklasse. „The Machine“ hatte vor dieser WM drei Erstrundenpleiten in Folge hinnehmen müssen, beendete diese Serie jedoch eindrucksvoll mit einem 3:0 gegen Ryusei Azemoto. Wade spielte einen Average von 94,75 und traf 37,5 Prozent seiner Doppel – Werte, die ihm Stabilität für die kommenden Aufgaben geben.
Die Historie spricht deutlich für Wade. In bislang elf direkten Duellen setzte sich der Routinier achtmal durch, Evans gewann lediglich drei Partien. Auch beim jüngsten Aufeinandertreffen beim Grand Slam of Darts behielt Wade mit 5:2 die Oberhand.
Im Ranking kann Wade jeden Sieg gut gebrauchen. Der elfmalige Major-Sieger steht aktuell auf Platz sieben und gilt weiterhin als Anwärter auf einen Platz in der Premier League, wobei die Abstände in diesem Bereich gering sind. Evans startete als Nummer 40 ins Turnier, liegt nun virtuell auf Rang 43. Vor zwei Jahren erreichte er die Runde der letzten 32 – dieses Ergebnis möchte er auch diesmal bestätigen.
Ricky Evans wird den Alexandra Palace vor seiner Partie zweifellos wieder in Weihnachtsstimmung versetzen