Lukas Wenig hat beim
Grand Slam of Darts ein starkes Ausrufezeichen gesetzt. Nachdem er sich im Qualifikationsturnier im Finale gegen Jermaine Wattimena im Decider durchgesetzt hatte, nahm der Deutsche weit mehr mit als nur die Startberechtigung. Trotz einer knappen Auftaktniederlage gegen Danny Noppert fand Wenig schnell seinen Rhythmus, besiegte Jonny Clayton und Cam Crabtree und erreichte damit das Achtelfinale. Dort setzte er sich im ersten rein deutschen Major-Achtelfinale der Geschichte gegen seinen engen Freund Niko Springer durch. Im Viertelfinale scheiterte er erneut an Noppert – trotz der Highlights von 129, 130 und 170 Punkten über das Bullseye.
Trotz des Ausscheidens bewertete Wenig seinen Grand Slam als großen Schritt nach vorne. Auf der großen Bühne überzeugte er nicht nur spielerisch, sondern erspielte auch 28.500 Pfund Preisgeld. Dadurch klettert er vorläufig auf Rang 63 der Order of Merit und hat seine Tour Card für das kommende Jahr nun wieder selbst in der Hand – etwas, das noch vor wenigen Wochen fast utopisch schien.
In einem ausführlichen Instagram-Post zog er sein Fazit. Sein Plan sei es gewesen, sich an die große Bühne zu gewöhnen und eine Art Generalprobe für die Darts-WM im Dezember zu absolvieren. Die garantierten drei Gruppenspiele gaben ihm dafür die nötige Sicherheit. „Aber wow, was für eine verrückte Woche. Im Vorfeld hätte ich nicht damit gerechnet, aber nun steht ein Major-Viertelfinale zu Buche! Ein weiterer Meilenstein, der zeigt, was in mir steckt – und wo ich mich noch verbessern kann.“ Die vielen Nachrichten und der starke Zuspruch aus der deutschen Darts-Community hätten ihn „wirklich stolz“ gemacht.
Kurz darauf folgte ein zweiter Instagram-Post – eine Bilderreihe aus dem Urlaub. Dort zeigte Wenig, wie er bewusst abschaltet. Diese Auszeit sei dringend nötig, erklärte er: Sein Alltag zwischen Training, Reisen und Wettkämpfen sei intensiv, weshalb Momente mit Familie und Freunden sehr selten geworden seien. Jetzt versuche er, jede freie Minute bewusst zu genießen.
Lange wird die Pause jedoch nicht dauern. Am 11. Dezember beginnt die Darts-WM – und damit sein erster Auftritt im Ally Pally. Durch seinen starken Grand-Slam-Lauf dürfte Wenig in Lostopf 1 gesetzt sein und damit in Runde eins einigen Topfavoriten wie Luke Littler oder Luke Humphries aus dem Weg gehen.