„Wattimena ist eigentlich der ideale Gegner für Littler“ - Van der Voort sagt, wie man Luke Littler stoppen könnte

PDC
Mittwoch, 23 Juli 2025 um 13:00
luke littler jermaine wattimena
In der aktuellen Folge von World Matchplay Turns By blickte Vincent van der Voort ausführlich auf das bevorstehende Duell zwischen Jermaine Wattimena und Luke Littler in der zweiten Runde des World Matchplay 2025 voraus.
Für Wattimena steht eine Herkulesaufgabe bevor – denn sein Gegner ist kein Geringerer als der amtierende Weltmeister. „Eigentlich ist Wattimena der ideale Gegner für Littler“, analysierte Van der Voort. „Er wirft durch, in einem Tempo. Er ist schnell. Das ist genau das, was Littler will. Er wird auch keine Tricks anwenden, ihn nicht bremsen, nichts machen. Er spielt einfach sein eigenes Spiel. Und das ist ideal für Littler. Das hat er schon ein paar Mal bewiesen.“
Ein Beispiel dafür war der Grand Slam of Darts, bei dem Littler nach einem frühen Rückstand 15 Legs in Serie gewann und Wattimena mit 16:2 deklassierte. Auch bei den UK Open war der Engländer überlegen – ein 10:4-Sieg unterstrich seine Dominanz.
Van der Voort betont, wie wichtig es für Wattimena ist, sich nicht vom Gegner aus dem Konzept bringen zu lassen. „Wenn Wattimena eine Chance haben will, muss er auf seinen eigenen Anwurflegs sehr gut sein. Nicht auf Littler achten. Einfach mit sich selbst beschäftigt sein. Wenn du merkst, dass er viele Dreier wirft, macht das die Sache für dich nicht besser.“
Im direkten Vergleich spricht bislang alles für Littler – 4:0 steht es aus Sicht des Shootingstars.
Der ehemalige Top-Profi Van der Voort weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, gegen so einen Spieler einen Matchplan umzusetzen. „Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Aber der Plan muss lauten: Egal, ob man den Bullen gewinnt oder verliert, man muss versuchen, mit 3:2 in die Pause zu gehen. Behalte jedes Mal dein eigenes Leg. Wenn er dich breaken will, muss er es in 12 Darts tun.“
Dass Littler in dieser Hinsicht zu Besonderem imstande ist, zeigte er bereits in Runde eins gegen Ryan Searle. Mit einem irren Average von 125 Punkten in den ersten Legs spielte „The Nuke“ seinen Gegner schwindelig – und gewann am Ende souverän mit 10:2.
„Wenn er zu Beginn des Spiels einen solchen Average hat, muss man davon ausgehen, dass sich das nicht bis zum Ende fortsetzt“, meint Van der Voort. „Jermaine muss dafür sorgen, dass er nach 12 Darts auf einem Doppel steht. Wenn Littler dann einen 12-Darter spielt, muss man das akzeptieren. Aber man muss ihn zwingen, solche Momente zu erzwingen – nicht, dass er dich in 18 Pfeilen breaken kann.“
Dass Wattimena grundsätzlich das Zeug dazu hat, auf großer Bühne gegen Topspieler mitzuhalten, bewies er bei der vergangenen European Darts Championship, als er eine starke Leistung gegen Luke Humphries zeigte. Van der Voort relativiert: „Aber Humphries ist ein ganz anderer Gegner als Littler. Manche Spieler üben im Vorfeld einen gewissen Druck aus. Und ich denke, bei Humphries hat Wattimena das Gefühl, dass er immer irgendwo eine Chance bekommt. Gegen Littler ist das anders. Der hat ihn schon ein paar Mal besiegt.“
Auch der mentale Faktor ist laut Van der Voort entscheidend: „Dann denkt man eher: 'Da haben wir's wieder, er hat einen dieser Tage'. Das ist sehr menschlich. Das macht Sinn. Aber was er versuchen muss, ist, seine eigenen Legs innerhalb von 15 Darts zu gewinnen. Und wenn er dann 4:1 zurückliegt, muss er erkennen, dass er am Anfang nicht gut genug war. Dann gibt man sich selbst die Schuld, anstatt zu denken: 'Ich kann nichts daran ändern.'“
Van der Voort schließt mit einer klaren Einschätzung: „Das ist eine reine Frage der Tagesform. Es ist hier sehr einfach zu sagen: wirf selbst 15 Darts pro Leg, dann wird es für deinen Gegner schwierig werden. Aber man muss es erst einmal schaffen. Und das ist sehr schwierig. Aber es ist der Weg, so lange wie möglich mit Littler mitzuhalten.“
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