Er gewann drei Weltmeisterschaften, warf in Blackpool einen Neun-Darter und schlug Phil Taylor, als kaum jemand daran glaubte. Doch das
World Matchplay fehlt in der Titelsammlung von
John Part. Zweimal stand der Kanadier kurz davor, den berühmten Pokal zu holen – und scheiterte jeweils knapp. Vor dem Start der diesjährigen Auflage blickt Part auf seine besonderen Erinnerungen an die legendären Winter Gardens zurück.
Seine frühesten Eindrücke von Blackpool sind allerdings wenig glanzvoll. „Bei der Hitze dort herrschte manchmal fast Sauerstoffmangel“, erzählt Part im Gespräch mit dem Mirror. „Gerade in den Anfangsjahren war das oft zermürbend. Das hat sich inzwischen stark verändert.“
In der Zeit, als auf der Bühne noch geraucht wurde, lag oft ein Dunstschleier über dem Saal. Trotzdem feierte Part dort seine ganz besonderen Erfolge. 2011 sorgte er für einen magischen Moment, als ihm ein Neun-Darter gelang – auch wenn er das Spiel gegen Mark Webster am Ende 8:10 verlor.
„Wir hielten Blackpool immer für die beste Bühne mit den sensibelsten Fans“, so Part. „Es ist heute ein Dartstheater voller Geschichte. Ich war glücklich, diesen neunten Dart genau dort zu werfen – und das spät in meiner Karriere. Ehrlich gesagt, hat es mich selbst überrascht. Ich spielte damals nicht überragend, aber ich machte ein Spiel daraus.“
John Part wurde in seiner Karriere dreimal Weltmeister, darunter zweimal bei der PDC
Zwei Endspiele – und kein Happy End
Gleich zweimal stand Part im Finale des World Matchplay. 2002 lieferte er Phil Taylor einen epischen Fight, zwang „The Power“ beim 16:18 bis an seine Grenzen. „Es war atemberaubend, dort ein Finale zu spielen“, erinnert sich Part. „Damals habe ich kaum auf die Zuschauer geachtet – ich habe darauf vertraut, dass sie gutes Darts sehen wollen. Ich kam bis zu 16 Legs, aber eben nicht bis 18.“
Drei Jahre später gelang ihm die Revanche – zumindest teilweise. 2005 schlug Part Taylor im Viertelfinale. „Das war vor allem mental enorm anstrengend“, sagt er heute. „Meine Stärke gegen Phil war immer das Satzformat. Da konnte ich mir mehr Schwankungen erlauben. Aber auch im Leg-Format war mein Niveau hoch – vielleicht nicht ganz auf Phils Level, aber ich konnte mithalten.“
Nach dem Coup gegen Taylor ging es im Halbfinale gegen Peter Manley. In einem nervenaufreibenden Match setzte sich Part mit 18:16 durch. „Manley lag vorne, aber ich habe mich zurückgekämpft. Trotzdem – nach dem harten Viertelfinale war das mental brutal. Selbst nach einem Sieg über Phil war da nie ein Gefühl von Kontrolle – die Gegner blieben gefährlich.“
Im Endspiel traf Part auf Colin Lloyd. Lloyd sicherte sich mit 18:12 den Titel. „Es war sicher nicht unser bestes Match, aber es spiegelt unser Niveau wider“, blickt Part zurück. „Wir haben gemeinsam Spiele mit 110er-Durchschnitten geliefert. Colin hatte das Niveau und verdiente seine großen Titel. Es war richtig, dass wir uns in einem großen Finale gegenüberstanden.“
„Es gab auch damals kaum leichte Spiele“
Zum Abschluss nimmt Part Stellung zur viel diskutierten Frage, ob der Dartsport heute stärker ist als zu seiner Zeit. „Viele glauben, heute sei alles viel konkurrenzfähiger – aber auch damals gab es kaum einfache Matches. Man darf sich vom Average nicht täuschen lassen.“