Die fünfzehnjährige schottische Darts-Sensation
Mitchell Lawrie präsentierte sich bei seinem Debüt bei der
WDF Weltmeisterschaft 2025 auf beeindruckende Weise der Öffentlichkeit. Auf der ikonischen Lakeside-Bühne fegte er den Japaner Tomoya Maruyama mit einem überwältigenden 3:0-Sieg vom Platz. Es war eine Leistung, die nicht nur sein Talent, sondern vor allem auch seine Reife unterstrich.
Starker Start auf der heiligen Lakeside-Bühne
Für Lawrie war es ein Moment, auf den er seit Jahren gehofft hatte: seine ersten Schritte auf der legendären Bühne in Frimley Green. Und dieses Debüt verlief mehr als nach Plan. Vom ersten Pfeil an wirkte der junge Schotte entschlossen, selbstbewusst und hatte alles unter Kontrolle, auch wenn er zugab, dass die ersten Runden nicht seine besten waren.
„Es hat vielleicht so ausgesehen, als wäre ich im Match nervös gewesen, aber das war es nicht",
sagte er anschließend. „Ich habe einfach daneben geworfen. Ich habe mir gesagt, dass ich keine weiteren Chancen mehr verpassen darf. Glücklicherweise habe ich das erste Leg im ersten Satz geholt, und von da an wurde es nur noch besser."
Diese Entwicklung war offensichtlich. Im Laufe des Spiels distanzierte sich Lawrie immer mehr von seinem japanischen Gegner. Er warf scharfe hohe Finishes, stabile Legs und zeigte mit einem brillanten 10-Darter, dass er technisch bereits auf einem sehr hohen Niveau ist. Dabei kam er sogar in die Nähe eines 154er-Finishs, das er aber knapp verfehlte.
Jahr des Durchbruchs
Dass Lawrie bereits so reife Leistungen zeigt, kommt nach eigener Aussage nicht von ungefähr. Der Teenager erlebte ein starkes Jahr 2024 und setzte diese Linie in diesem Jahr ohne Probleme fort. Vor allem seine jüngsten Turnierergebnisse in Gibraltar, wo er für die Junior Darts Corporation (JDC) im Einsatz war, haben ihm einen enormen Schub gegeben.
„Wir hatten gesagt, wenn Gibraltar nicht gut läuft, können wir es als Vorbereitung sehen. Aber am Ende lief es viel besser als Vorbereitung", erklärte er. „Dieses Turnier war eigentlich mein Training für Lakeside. Ich habe dort wirklich gut gespielt, und ich hoffe, dass ich hier an diese Form anknüpfen kann."
Mit dem noch ausstehenden JDC-WM-Finale im Alexandra Palace steht Lawrie ein arbeitsreiches Jahresende bevor. Aber im Moment liegt der Fokus eindeutig auf Lakeside, wo er entschlossen ist, sein überraschendes Debüt zu meistern.
Mitchell Lawrie trifft in der zweiten Runde auf den an zweiter Stelle gesetzten Amerikaner Jason Brandon
Ein denkwürdiger Moment
Für den jungen Schotten ist mit dem Auftritt im Lakeside ein Traum in Erfüllung gegangen, und dieses Gefühl trug er sichtlich mit auf die Bühne. Trotzdem blieb noch Platz für einen Hauch von Humor. Nach seinem Sieg konnte er sich eine kleine Stichelei in Richtung eines seiner Dart-Helden nicht verkneifen.
„Ich habe sowieso besser abgeschnitten als Gary Anderson, also zumindest besser als mein Held", scherzte er mit einem breiten Lächeln.
Ein Moment stach während des Matches deutlich hervor: sein brillantes 145er-Checkout, das er mit einem Sprint zu seiner Familie feierte. „Als ich 145 übrig hatte, habe ich schon gegrinst. Als er rein ging, bin ich einfach zu meiner Familie gerannt. Der Fotograf war nicht glücklich, weil er links von mir stand - aber es fühlte sich einfach gut an."
Es ist genau diese Art von jugendlichem Elan, der Lawrie auf der Bühne so frisch erscheinen lässt. Trotz seines jungen Alters verbindet er pure Emotionen mit einer bemerkenswert reifen Wettbewerbseinstellung.
Bereit für das nächste Kapitel
Mit seinem ersten Sieg in der Tasche erwartet ihn in der zweiten Runde ein ernstzunehmender Gegner: Jason Brandon, ein Halbfinalist in Lakeside 2024. Doch Lawrie sieht dem Showdown zuversichtlich entgegen. „Ich glaube immer an mich", betonte er. „Man muss Selbstvertrauen haben, sonst kann man nicht viel gewinnen. Jason ist offensichtlich ein sehr guter Spieler... aber wenn ich mein eigenes Spiel spiele, weiß ich, dass ich ihn schlagen kann."
Diese Selbstsicherheit, gepaart mit dem spielerischen Enthusiasmus eines Teenagers, der seinen Traum lebt, macht Lawrie schon jetzt zu einem der Geschmacksverstärker des Turniers. Sein 3:0-Sieg gegen Maruyama macht eindeutig Lust auf mehr, und das Publikum in Frimley Green scheint einen neuen Publikumsliebling entdeckt zu haben.