Die Rivalität zwischen Luke Littler und
Luke Humphries ist eine der prägenden Geschichten in der Darts-Welt. Das Ganze
erreichte im laufenden Jahr neue Ausmaße. Nach dem Sieg in Leicester und
insgesamt drei Major-Triumphen in Folge ist „The Nuke“ sehr nahe daran, den
ersten Platz in der PDC-Rangliste zu übernehmen – und Humphries nach knapp zwei
Jahren von seinem Thron zu stürzen.
Fantastisches
Jahr für Luke Littler
Das laufende Jahr war aus Sicht des
18-jährigen Engländers ein echter Meilenstein. Mit Erfolgen begann es im
Januar, als sich Littler mit einem 7:3-Finalsieg gegen Michael van Gerwen
seinen ersten WM-Titel der Karriere sicherte. Doch das war bloß der Anfang.
Auch bei den darauffolgenden Turnieren zeigte The Nuke beeindruckende Konstanz, sodass er sich drei der vier
Major-Titel sicherte. Der einzige kleine Patzer war das Winmau World Masters,
als er sich nach einer Niederlage gegen Jonny Clayton bereits im Viertelfinale
aus dem Wettbewerb verabschiedete.
Besonders stark wirkte
Littler beim World
Grand Prix.
The Nuke war von Anfang an in
Top-Form und kam mit nur drei verlorenen Sets bis ins Finale. Im Endspiel
gegen Luke Humphries krönte Littler seine Dominanz – mit einem souveränen
6:1-Kantersieg. Damit setzte er ein weiteres deutliches Zeichen und bewies
einmal mehr seine Reife auf der großen Bühne. Obwohl er bereits als kommender
Weltranglistenerster gilt, bleibt
The
Nuke selbst bescheiden und spricht lieber von harter Arbeit als von Ruhm.
PDC-Thron in
Reichweite: Littler auf den Fersen von Humphries
Seit fast zwei Jahren führt Luke
Humphries die PDC Order of Merit souverän an – doch seine Zeit an der Spitze
könnte bald enden. Der Engländer profitierte lange von seinem überragenden Lauf
zwischen Oktober 2023 und Januar 2024, als er gleich vier große Titel gewann:
den World Grand Prix, den Grand Slam of Darts, die Players Championship Finals
und die Weltmeisterschaft. Dieses Preisgeld hielt ihn komfortabel an der
Spitze, doch nun beginnt die entscheidende Phase. In den kommenden Wochen muss
Humphries einen großen Teil dieser Summe verteidigen, was seine Führung ins
Wanken bringen könnte.
Gleichzeitig hat
The Nuke in diesem Jahr keine Preisgelder aus dem Vorjahr zu
verteidigen und kann somit schon bei der European Darts Championship (23.–26.
Oktober) voll angreifen. Angesichts dessen überrascht es nicht, dass Littler
bei einer
Bewertung
von Buchmachern ohne OASIS als der größte Titelfavorit gilt. An
Motivation wird es definitiv nicht mangeln. Mit einem Turniersieg in Dortmund
würde
The Nuke 120.000 Pfund gewinnen
und sein Gesamtpreisgeld auf rund 1,80 Millionen erhöhen – genug, um Humphries,
der aktuell bei 1,74 Millionen steht, erstmals von der Spitze der PDC-Rangliste
zu verdrängen.
Neue Chancen im
November
Sollte Luke Littler den Sprung an die
Spitze der PDC Order of Merit bei der European Darts Championship Ende Oktober
noch verpassen, stehen ihm im November gleich zwei weitere Gelegenheiten offen.
Mit dem Grand Slam of Darts und den Players Championship Finals warten zwei
neue Major-Turniere, bei denen Luke Humphries wertvolles Preisgeld zu
verteidigen hat. Schon jetzt ist klar: Spätestens bei der
Weltmeisterschaft im Dezember, bei der eine Million Pfund für den
Sieger winken, könnten sich die Kräfteverhältnisse an der Spitze erneut
verschieben – ganz gleich, ob Littler oder ein anderer Spieler triumphiert.
Littler selbst gibt sich kämpferisch:
„Es gibt drei Majors vor der WM, und von jetzt an gibt es kein freies
Wochenende mehr“, sagte der 18-Jährige nach seinem Triumph in Leicester. „Ich
bin Humphries dicht auf den Fersen, und das merkt er auch.“ Humphries reagierte nach der
Niederlage mit Respekt, aber auch Selbstkritik: „Ich muss einfach besser
werden. Wenn ich nicht härter arbeite, wird er alles gewinnen.”
Eines ist sicher: Die kommenden Wochen
versprechen Spannung pur – und könnten die Darts-Welt endgültig auf den Kopf
stellen.