Vincent D'Hondt über seine Karriere als Paradarter: ''Es ist die Anerkennung, für die ich es tue''

Andere
Donnerstag, 15 Februar 2024 um 16:30
vincent dhondt
Der 50-jährige Vincent D'Hondt war nach einem Unfall gezwungen, sein Leben im Rollstuhl zu verbringen. Inzwischen hat der belgische Paradarter viele Titel gewonnen, darunter fünf Weltmeisterschaften. Im Interview mit Double Top sprach er über seinen Unfall und seine Karriere.
In seinen jungen und vitalen Jahren war D'Hondt bereits ein fanatischer Dartspieler. ''Im Alter von 12 Jahren warf ich schon Wettkämpfe und es stellte sich heraus, dass ich gut mit den Darts umgehen konnte. Ich habe dann hauptsächlich viele lokale Turniere bei den Herren geworfen.'' Im Alter von 22 Jahren entdeckte D'Hondt jedoch eine andere Liebe. ''Die Welt des vielen Trinkens passte nicht zu der Liebe meines Lebens, also hörte ich von einem Tag auf den anderen auf.''
Im Jahr 2002 hatte Vincent D'Hondt einen schweren Unfall, der ihn zwang, den Rest seines Lebens im Rollstuhl zu verbringen. Bei seiner Arbeit als Elektriker fiel eine Leiter um, als er gerade hinaufkletterte. "Der Sturz von der Leiter brach mir den Rücken. In einem solchen Moment weiß man sofort, dass man gelähmt ist. Ich konnte meine Beine nicht mehr bewegen. Nach meiner Operation hatte ich eine lange Reha. Man muss alles wieder neu lernen."
Obwohl D'Hondt vor allem versuchte, positiv zu bleiben, gab es auch einige negative Momente. "Wenn man nach neun Monaten nach Hause kommt, fällt man in ein schwarzes Loch. Für mich war es eigentlich am schwierigsten zu sehen, wie sich dadurch auch das Leben meiner Partnerin verändert hat." D'Hondt wurde von seiner großen Liebe unterstützt. ''Es ist sehr wichtig, jemanden zu haben, auf den man zurückgreifen kann. Gemeinsam haben wir uns ein schönes Leben mit drei Kindern aufgebaut. Wir haben gelernt, auf positive Weise damit zu leben.''
Trotz seiner Einschränkungen blieb D'Hondt optimistisch. "Ich bin der Meinung, dass man nur eines tun kann: weitermachen. Bei mir war dieser Knopf leicht, ich hatte eine schöne Frau, ich hatte viele Pläne und war noch relativ jung. Schritt für Schritt lernt man, damit zu leben.'' D'Hondt erklärte Double Top, wie er nach seinem Unfall wieder zum Dartsport kam. ''Als ich den ersten Weltmeister sah, stellte ich sofort ein Board in meinem Gartenschuppen auf. Ich fing an, einige Turniere zu spielen, und nach sechs Monaten durfte ich an der Weltmeisterschaft teilnehmen.'' Inzwischen hat D'Hondt 25 Paradarts-Titel auf seinem Konto. Obwohl mit Paradarts nicht annähernd so viel Geld verdient wird wie mit dem regulären Circuit, hat D'Hondt genug Motivation, um weiterzumachen. ''Wegen der Anerkennung durch andere mache ich weiter.''
Dass Paradarter eine ernstzunehmende Rolle in diesem Sport haben, ist unumstritten. So belegen sie zum Beispiel bei einige Turnieren der WDF eine eigene Kategorie.

Gerade In

Beliebte Nachrichten