Darts-WM-Guide: Wer ist Arno Merk – der Super-League-Champion, der eigentlich längst mit dem Dartspielen aufgehört hatte?

PDC
Mittwoch, 03 Dezember 2025 um 6:00
Arno Merk_Super League
Dieses Jahr gehen gleich acht deutsche Spieler bei der Darts-WM an den Start – ein neuer Rekord für Darts-Deutschland. Einer dieser Plätze ist traditionell für den Sieger der PDC Europe Super League reserviert. 2024 sicherte sich überraschend Arno Merk diesen Spot, ein Name, den vor der Saison nur wenige auf dem Zettel hatten.
Arno Merk wurde 1992 in Peine geboren, zwischen Braunschweig und Hannover, wo er auch heute lebt. Er machte früh auf sich aufmerksam und gewann 2010 den Titel des deutschen Jugendmeisters.

BDO-Weltmeisterschaft 2011

Etwas überraschend qualifizierte sich Merk für die BDO-Weltmeisterschaft 2011. Dort besiegte er in der entscheidenden Qualifikationspartie den Belgier Kim Huybrechts und traf anschließend in Runde eins auf Garry Thompson. Gegen den Engländer verlor er mit 1:3. Anschließend versuchte sich Merk noch auf nationaler und internationaler Bühne, doch weitere große Erfolge blieben aus.
Schritt für Schritt trat der Dartsport bei ihm in den Hintergrund. Für ein Jobangebot zog er drei Jahre nach Italien und bestritt 2011 in Wiener Neustadt sein letztes Players-Championship-Turnier. Nach seiner Rückkehr aus Lentate sul Seveso bei Mailand setzte er den Fokus wieder stärker auf den Fußball. Über das schauen der Darts-WM 2023 fand er jedoch langsam zurück zum Sport. Er spielte für den TSV Rot-Weiß Schwicheldt, beendete seine Fußballkarriere jedoch 2023 verletzungsbedingt. In einem Instagram-Beitrag verriet er damals bereits, dass er wieder aktiv Dart spiele – motivierter denn je.

Der Weg zurück

Im Herbst 2023 meldete sich Merk für das Qualifikationsturnier zur PDC Europe Super League an und setzte sich sofort durch. Auf Instagram erklärte er: „Nach sechsjähriger Pause spiele ich wieder ambitioniert und aktiv Darts.“ Er sei stolz, erleichtert und einfach glücklich. Bei der Super League 2023 erreichte er über Platz vier das Achtelfinale, wo er Pascal Rupprecht unterlag.
Es folgte die Q-School 2024, bei der er sich direkt am ersten Tag für die Final Stage qualifizierte. Dort verpasste er die Tourcard nur knapp. Über den Host Nation Qualifier erspielte er sich seinen Platz für die European Tour in Sindelfingen, traf dort jedoch in Runde eins auf Luke Littler, der über 100 Punkte im Average spielte. Auch auf der Challenge Tour war Merk aktiv, erreichte einmal die Runde der letzten 32 und spielte zudem für den Karlsruher SC in der Bundesliga, mittlerweile spielt er für die Bulldogs Wolfenbüttel in der Bundesliga. Für die Super League 2024 qualifizierte er sich erneut, erreichte wieder das Achtelfinale und schied dort abermals aus.
Auch 2025 trat Merk auf der Challenge Tour, bei der Q-School und der PDC Europe Next Gen an. Seine Leistungen wurden stabiler. Anfang Mai begann er zudem mit Livestreams auf Twitch, die ihn zusätzlich motivierten und sein Training intensivierten. Auch bei der auf Sport1 ausgestrahlten DartsParty war er vertreten. Er spielte sich in sein erstes Challenge-Tour-Viertelfinale. Kurzfristig rückte er zudem zu seinem ersten Players Championship nach und überzeugte sofort: Er gewann sein Auftaktmatch bei PC 23 und erreichte bei PC 22 sogar Runde drei.
Im September folgte der nächste große Schritt. Merk gewann die Next-Gen-Turniere 14 und 15 und sicherte sich damit nicht nur zwei Turniersiege, sondern auch die Teilnahme an der Super League und Platz fünf der Next-Gen-Rangliste. Seine Formkurve zeigte steil nach oben: Beim DDV-Turnier in Hamburg gewann er erneut und unterstrich seine starke Verfassung vor der Super League.
In Gruppe D holte sich Merk mit neun Siegen aus zehn Partien den Gruppensieg. Diesmal überstand er auch das Achtelfinale, gewann 6:2 gegen Kevin Troppmann und zog in den Finaltag ein. Dort besiegte er Deutschlands Nachwuchshoffnung Yorick Hofkens mit 6:4, gewann sein Halbfinale 7:2 gegen Jarod Becker und setzte sich im Finale schließlich mit 8:6 gegen Daniel Klose durch – der dritte Matchdart auf Doppel 16 saß.
Mit diesem Triumph feierte Arno Merk den größten Erfolg seiner Karriere und qualifizierte sich erstmals für die PDC-Weltmeisterschaft. In der ersten Runde trifft er auf Kim Huybrechts – exakt jenen Gegner, den er bereits vor 15 Jahren im Finale des Qualifikationsturnier für die BDO-WM besiegt hatte. Nun kehrt er zurück auf die größte Bühne der Welt – diesmal in der PDC.
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