In der jüngsten Ausgabe des
Darts Draait Door Podcasts stand ein Thema besonders im Mittelpunkt: die anhaltende Krise von
Dimitri Van den Bergh. Moderator Damian Vlottes und Ex-Profi
Vincent van der Voort sprachen offen über den Belgier, der derzeit sichtlich mit seiner Form kämpft und von seinem gewohnten Niveau weit entfernt ist.
Van den Bergh, der in seiner Karriere bereits große Titel wie das World Matchplay und die UK Open gewonnen hat, musste zuletzt eine weitere bittere Niederlage hinnehmen. Beim Host Nation Qualifier für die Flanders Darts Trophy scheiterte er überraschend an Ronny Huybrechts – und verpasste damit erneut die Chance, sich auf einer großen Bühne zu präsentieren.
„Im Moment hat er es völlig verloren“ – harte Analyse nach Huybrechts-Niederlage
Das Gespräch im Podcast nahm seinen Ausgang beim belgischen Qualifikanten für die Flanders Darts Trophy. „Es waren vier Profispieler am Start, und am Ende haben es zwei geschafft“, berichtete Vlottes. Die eigentlich schockierende Nachricht sei jedoch Van den Berghs Auftritt gewesen. „Er hat es verloren“, sagte Vlottes mit Nachdruck. „Im Moment hat er es völlig verloren. Seine Pfeile flogen nicht gut, sie steckten sehr flach im Board. Sein Wurf war einfach nicht gut – da war alles falsch.“
Die Partie gegen Huybrechts offenbarte deutliche Schwächen im Spiel des Belgiers. Van den Bergh versuchte zwar sichtbar, das Match noch herumzureißen, doch seine Technik wirkte instabil. „Er hält seine Spitze hoch, will den Dart mehr oder weniger ‚lobben‘, wirft ihn aber trotzdem hart weg – und dadurch landen die Darts zu flach im Board“, so die Analyse. Der Eindruck: Egal, was er versuchte, es funktionierte schlicht nicht.
Van der Voort: „Training allein wird nicht reichen“
Auch Vincent van der Voort fand im Podcast klare Worte. Aus seiner Sicht braucht Van den Bergh dringend strukturiertes Coaching. „Das wird nicht nur mit Training zu erreichen sein“, betonte der Niederländer. „Er muss zurück zu den Grundlagen, kleinere Turniere spielen und sehen, ob er das Gefühl wiederfinden kann.“
Ein Problem: Auch wenn Van den Bergh seinen WM-Platz bereits sicher hat, verpasst er in diesem Jahr fast alle großen TV-Turniere. „In seiner zweiten Saisonhälfte passiert nicht mehr viel“, erklärte van der Voort. „Das muss nicht unbedingt schlecht sein, aber er muss die richtige Trainingsform finden.“
Gefährliches Spiel mit den Darts
Besonders kritisch sah van der Voort die Experimente des Belgiers mit seinem Material. Offenbar hat Van den Bergh zuletzt verschiedene Pfeile ausprobiert – mit Folgen für seine Technik. „Wenn man seine Pfeile wechselt und es nicht klappt, fängt man an, seinen Wurf anzupassen, um den Pfeil passend zu machen. Aber das ist das Schlimmste, was man tun kann“, warnte van der Voort.
Gerade Van den Bergh sei ein Beispiel dafür, wie riskant solche Anpassungen sein können. „Er hat mit diesem Wurf so viel Erfolg gehabt. Wenn man ihn verändert, wird es früher oder später schief gehen.“ Damit brachte van der Voort auf den Punkt, was viele Fans bereits vermuten: Nicht nur das Selbstvertrauen, auch das Vertrauen ins eigene Material ist verschwunden.
Vergleich mit Tennis: Kleine Turniere für neues Selbstvertrauen
Welche Lösung bleibt? Nach Meinung der Experten muss Van den Bergh zu den Basics zurückkehren und auf kleineren Bühnen seinen Rhythmus wiederfinden. Der Vergleich zum Tennis drängte sich im Gespräch auf: So wie ein Spieler zu Challenger-Turnieren zurückkehrt, um Sicherheit und Selbstvertrauen aufzubauen, müsse auch Van den Bergh wieder kleinere Events bestreiten, um das Gefühl für sein Spiel zurückzugewinnen.
Krise betrifft auch andere Topspieler
Zum Abschluss richteten Vlottes und van der Voort den Blick über Van den Bergh hinaus. Denn der Belgier ist nicht der einzige Profi, der aktuell Probleme hat. „Wir haben über van Gerwen, über Dimitri, über Peter Wright, Michael Smith, Joe Cullen, Raymond van Barneveld… und sogar Chisnall gesprochen“, zählte van der Voort auf.
Viele große Namen der Szene kämpfen derzeit mit ähnlichen Schwierigkeiten. Dabei gehe es nicht nur um Formschwächen, sondern auch um mentale Belastungen, die Wahl des Materials und den eng getakteten Kalender. Das Fazit der Experten: Van den Bergh ist zwar ein besonders auffälliges Beispiel, doch die Ursachen für die Krise liegen tiefer und betreffen weite Teile der Darts-Elite.