„Dortmund ist ein besonderer Ort für mich“ – Gian van Veen freut sich auf EM-Teilnahme im Ruhrpott

PDC
durch Nic Gayer
Sonntag, 19 Oktober 2025 um 14:46
Gian van Veen (1)
Der niederländische Youngster Gian van Veen hat bei der German Darts Championship 2025 einmal mehr für Aufsehen gesorgt. Der 23-Jährige spielte sich mit einem überzeugenden 6:1-Erfolg über den Waliser Jonny Clayton souverän in die Runde der letzten Acht – und das mit einem Average von 97,63 Punkten. Clayton blieb mit 87,31 deutlich unter seinen Möglichkeiten.
„Ich bin sehr glücklich“, sagte van Veen nach dem Match im exklusiven Interview gegenüber Dartsnews.de. „Ich glaube, jeder hatte erwartet, dass Jonny heute etwas stärker spielen würde – ich war ehrlich gesagt ein bisschen überrascht, dass er es nicht getan hat. Aber ich habe schnell meinen Rhythmus gefunden, ein paar gute Legs gespielt und dann war das Ding eigentlich durch. Am Ende wurde es etwas holprig, aber zum Glück habe ich den Job erledigt.“

Revanche geglückt – und jetzt wartet ein guter Kumpel

Die Partie hatte auch eine besondere Vorgeschichte: Noch im Juni war van Veen beim World Cup of Darts gemeinsam mit Landsmann Danny Noppert im Halbfinale an Team Wales – um Gerwyn Price und Jonny Clayton – gescheitert. An diesem Nachmittag in Hildesheim nahm das niederländische Duo sportliche Revanche: Noppert besiegte Price mit 6:5, van Veen legte gegen Clayton nach.
Nun treffen die beiden Kumpels im Viertelfinale aufeinander: „Danny ist einer meiner besten Freunde auf der Tour“, erklärte van Veen. „Es wird ein besonderes Match heute Abend. Wir trainieren immer zusammen – gestern, heute, wahrscheinlich sogar nochmal vor dem Spiel. Wir kennen unser beider Spiel in- und auswendig. Es wird ein gutes Match. Möge der Bessere gewinnen.“

„Es könnte mein Tag werden“ – van Veen im Flow

Mit dem Sieg gegen Clayton steht van Veen bereits zum dritten Mal in den letzten vier Events im Finalabschnitt der European Tour. Der Niederländer spielt eine konstant starke Saison und scheint seinem ersten Titel immer näher zu kommen. „Der erste Bühnen-Titel fühlt sich sehr nah an“, sagt van Veen selbstbewusst. „In Basel hatte ich im Halbfinale einen Matchdart gegen Stephen Bunting – vielleicht wäre das mein Wochenende gewesen. Aber es hat nicht sollen sein. Jetzt bin ich wieder in der Finalsession, und wenn ich im Viertelfinale stehe, kann es immer mein Tag werden. Hoffentlich ist es heute soweit.“

Nach Grand-Prix-Krimi schnell wieder auf Kurs

Für van Veen ist es zudem das erste Bühnen-Turnier seit seinem unfassbaren Grand-Prix-Auftritt, wo er in einem der spektakulärsten Matches der Turniergeschichte an Luke Littler gescheitert war. Trotzdem blieb der junge Niederländer gelassen: „Ehrlich gesagt war es leicht, das abzuhaken“, meinte er. „Ich habe nicht viel falsch gemacht. Mein Start war gut, meine Finishes waren gut, aber Luke hat einfach phänomenal gespielt. Da kann man nicht viel tun. Ich habe getan, was ich konnte – es hat nicht gereicht, und das ist okay. Jetzt geht’s weiter, neue Woche, neues Turnier.“

Konstante Saison – und das große Ziel Dortmund

Mit mehreren Halbfinals und einer Finalteilnahme in dieser Saison gehört van Veen längst zur festen Spitze der European Tour. Er belegt aktuell einen Platz in der Top-10 der European Tour Order of Merit – und hat sich damit souverän für die European Championship in Dortmund qualifiziert. „Es war eine richtig gute Saison“, sagt van Veen. „Ein paar Halbfinals, ein Finale, mehrere Viertelfinals – das kann sich sehen lassen. Nur ein Titel fehlt noch. Vielleicht klappt’s ja heute.“

Dortmund – ein besonderer Ort

Das kommende Final-Turnier in Dortmund hat für van Veen eine ganz besondere Bedeutung. 2023 erreichte er dort sein erstes Major-Halbfinale – und sorgte mit einem Sieg über Landsmann Michael van Gerwen für Schlagzeilen. „Natürlich ist Dortmund ein spezieller Ort für mich“, so van Veen. „Das war mein erstes und bisher einziges Major-Halbfinale – und als Niederländer Michael van Gerwen zu schlagen, ist immer etwas Besonderes. Letztes Jahr bin ich dann in der ersten Runde gegen den späteren Sieger Ritchie Edhouse ausgeschieden. Dieses Jahr will ich es besser machen. Dortmund ist für mich ein besonderer Ort, und ich freue mich schon sehr darauf.“
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