Zum dritten Mal in der Geschichte der European Tour standen sich zwei ungesetzte Spieler in einem Finale gegenüber. Bei der
German Darts Championship in Hildesheim lieferten sich
Nathan Aspinall und
Dirk van Duijvenbode ein hochklassiges Endspiel, das „The Asp“ am Ende mit 8:6 für sich entschied.
Das Turnier war geprägt von spektakulären Leistungen – und beide Finalisten trugen entscheidend dazu bei. Van Duijvenbode sorgte gleich zu Beginn für ein Highlight, als ihm in der ersten Runde ein 9-Darter gelang. Später beeindruckte er mit einem Average von 117,74 Punkten beim Sieg über Chris Dobey – dem dritthöchsten Wert, der je auf der European Tour erzielt wurde. Auch Aspinall präsentierte sich in Topform: Mit Averages von 103, 107 und 110 in seinen ersten drei Partien spielte er sich souverän bis ins Finale. Zwar ließen die Zahlen im Verlauf leicht nach, doch beide Männer erwiesen sich als nahezu unaufhaltbar. Dass sie ungesetzt ins Turnier gegangen waren, unterstreicht die enorme Leistungsdichte im aktuellen Teilnehmerfeld.
Für Nathan Aspinall war der Triumph ein deutliches Zeichen seiner Rückkehr zur Bestform. Nach einem enttäuschenden Jahr 2024 hat der Engländer 2025 bereits drei Titel auf der European Tour gewonnen. Ein frühes Aus beim World Matchplay hatte ihn allerdings wertvolles Preisgeld und seinen Platz unter den Top 16 der Order of Merit gekostet – weshalb er in dieser Saison bei jedem Euro-Tour-Event in der ersten Runde antreten musste.
Dirk van Duijvenbode erlebte dagegen ein wechselhaftes Jahr. Der Niederländer ließ immer wieder sein enormes Potenzial aufblitzen, kämpfte jedoch mit Inkonstanz. Sein Auftritt in Hildesheim, inklusive Neun-Darter und Finaleinzug, dürfte ihm neues Selbstvertrauen geben.
Das Finale zwischen Aspinall und van Duijvenbode war erst das dritte Endspiel zwischen ungesetzten Spielern in der Geschichte der European Tour. Zuletzt geschah das 2019 bei den Czech Darts Open, als Jamie Hughes mit einem 8:3-Sieg über Stephen Bunting seinen Durchbruch feierte – nachdem er zuvor zwei Qualifikationen verpasst hatte. Hughes’ Erfolg blieb allerdings ein einmaliger Höhepunkt: Nach den European Darts Open 2024 verschwand er weitgehend von der Bühne, während Bunting seither zwei Euro-Tour-Titel gewinnen konnte.
Das erste Finale dieser Art fand bereits 2013 statt. Damals triumphierte der dreifache Weltmeister John Part beim UK Masters mit 6:4 gegen Stuart Kellett – ein frühes Kapitel der langen European-Tour-Geschichte, das nun in Hildesheim seine nächste bemerkenswerte Fortsetzung fand.