„Eines der ganz großen Erfolgsgeheimnisse“ – Robert Marijanovic analysiert entscheidende Technikänderung von Niko Springer

PDC
durch Nic Gayer
Dienstag, 30 September 2025 um 8:00
Springer_Marijanovic
Niko Springer sorgt seit Wochen für Gesprächsstoff in der Darts-Szene. Mit starken Auftritten auf der European Tour hat sich der Siefersheimer nicht nur durch seine Ergebnisse in den Vordergrund gespielt, sondern auch durch eine auffällige technische Weiterentwicklung. Im Podcast „Darts auf die #1“ widmeten Gabriel Clemens, Robert Marijanovic und Marcel Althaus dem 25-Jährigen nun ausführlich Aufmerksamkeit – und zeichneten das Bild eines Spielers, der längst mehr ist als ein Talent.

Von der Unruhe zur Stabilität

Besonders ins Auge fällt Robert Marijanovic die Veränderung in Springers Wurfstil: „Am Anfang seiner Karriere hatte er seinen linken Arm komplett vom Körper weggestreckt – das bringt Unruhe und Instabilität. Plötzlich hat er den Arm ganz dicht am Körper und scort wie ein Verrückter.“
Für Marijanovic ist diese Anpassung einer der entscheidenden Schritte, die Springer auf das Niveau eines Weltklassespielers gehoben haben.
Krönte sich bei der Hungarian Darts Trophy 2025 zum PDC-Titelträger: Der "Meenzer Bub" Niko Springer
Krönte sich bei der Hungarian Darts Trophy 2025 zum PDC-Titelträger: Der "Meenzer Bub" Niko Springer
Auch Marcel Althaus bestätigt diese Entwicklung. Er erinnert sich an frühe Begegnungen mit Springer: „2020 in Hildesheim hat er den linken Arm noch gestreckt. Da musste man fast mehr Platz am Oche einplanen. Heute ist es ein Wurf mit viel Bewegung, aber so konstant und präzise, dass es genau das Richtige für ihn ist.“
Dass sogar sein Bruder Felix einen nahezu identischen Stil entwickelt hat, wertet Althaus als witzige Randnotiz – und zugleich als Beleg dafür, wie tief Springer seinen Wurf inzwischen verinnerlicht hat.

Timing, Finishing, Mindset

Für Gabriel Clemens ist die Technik nur ein Teil des Gesamtpakets. Besonders beeindruckt zeigt sich der „German Giant“ von Springers mentaler Stärke: „Das Timing war in Budapest wirklich atemberaubend. Auch Spiele, in denen er vom Average etwas schwächer war, hat er trotzdem souverän gewonnen.“
Schon länger hatten Kenner dem Meenzer Bub großes Potenzial attestiert. „David Schlichting und ich haben 2023 schon gesagt: Ein Niko Springer mit gutem Mindset ist ein garantierter Top-16-Spieler“, erinnert sich Althaus. Seine jüngsten Auftritte stützen diese Prognose eindrucksvoll.

Eine Karriere mit Plan

Auch abseits des Boards fällt Springer durch klare Entscheidungen auf. „Er hat alles richtig gemacht bisher“, sagt Marijanovic.
Springer habe früh betont, zunächst seine Ausbildung abschließen zu wollen, bevor er die Q-School ernsthaft anging. Später wechselte er in Teilzeit, inzwischen liegt der Fokus vollständig auf dem Dartsport. „Diese Konsequenz zeigt, dass er nicht nur spielerisch, sondern auch im Kopf bereit ist“, betont Marijanovic.

Der erste Dart als Schlüssel

Eine weitere Stärke ist für die Podcast-Runde der berüchtigte „erste Dart“. „Wenn der reingeht, kannst du die Uhr danach stellen – da geht mindestens noch einer hinterher“, sagt Marijanovic. Clemens ergänzt: „Das ist der wichtigste Dart, definitiv.“
Genau diese Sicherheit am Board macht Springer so gefährlich: Viele Legs eröffnet er mit hohen Scores, die seine Gegner sofort unter Druck setzen.

Mehr als ein Titelträger

Sein jüngster Turniererfolg war für Springer zwar ein vorläufiger Höhepunkt. Doch die Diskussion im Podcast zeigt: Die eigentliche Geschichte liegt nicht im Pokal, sondern in der stetigen Entwicklung.
Ein Spieler, der seinen Wurfstil über Jahre optimiert, mental gereift ist und den Weg ins Profigeschäft mit Disziplin und Plan verfolgt – das ist die Basis, die aus Niko Springer weit mehr macht als nur einen Überraschungssieger.
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