Luke Littler hat in dieser Woche für Schlagzeilen gesorgt: Der 18-jährige Shootingstar gab überraschend bekannt, dass er seine Zusammenarbeit mit ZXF Sports Management beendet hat. Kurz vor seinem Erstrundenmatch beim
World Grand Prix erklärte Littler, er werde seine geschäftlichen Angelegenheiten künftig selbst regeln.
Für den ehemaligen Weltmeister
Glen Durrant kam diese Nachricht völlig unerwartet. „Ich war überrascht, ich war schockiert“, sagte der dreifache Lakeside-Champion gegenüber Sky Sports. „Zunächst möchte ich Martin Foulds, Lukes bisherigen Manager, ein großes Kompliment machen. Luke war schon als 12- oder 13-Jähriger in aller Munde, und er wurde perfekt begleitet. Ich dachte, das sei eine Kombination, die funktioniert und Zukunft hat.“
Dass Littler sich nun selbst managen will, hält Durrant für mutig, aber nachvollziehbar. „Ich kenne Lukes Familie gut – sie sind sehr eng verbunden“, erklärt der 54-Jährige. „Seine Eltern unterstützen ihn großartig. Wenn man dann hört, dass Luke sagt: ‚Ich kann meine eigenen Flüge und Hotels buchen‘, zeigt das, dass er Verantwortung übernehmen will. Vielleicht sieht er seinen Vater als die Person, die ihm dabei zur Seite steht.“
Ganz ohne professionelle Hilfe wird es aber nicht gehen, glaubt Durrant. „Luke ist riesig – er ist eine Marke, einer der größten Sportstars Großbritanniens“, betont er. „Natürlich wird die Familie weiterhin eine große Rolle spielen, aber er wird sich auch externen Rat holen. Bei den Summen und Verträgen, die im Raum stehen, ist das unvermeidlich.“
Für Durrant ist Littlers Entscheidung ein weiterer Beweis für dessen außergewöhnliche Reife. „Er wächst in einer Geschwindigkeit, die man selten sieht“, so der frühere Weltmeister. „Er hat gute Leute um sich, seine Familie reist immer mit, und seine Sponsoren sind stark. Wenn er sich auf das konzentriert, was ihn so besonders macht – sein Spiel – dann kann er global dominieren.“
Durrant weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig ein starkes Umfeld ist. „Ein Manager ist mehr als ein Vorgesetzter“, sagt er. „Aber Luke will Kontrolle über seine Karriere behalten, und das ist verständlich. Jeder will ein Stück von ihm, doch er hat sehr klar gesprochen – das war eine starke Botschaft.“
Hinter der Trennung vermutet Durrant dennoch mehr als nur einen familiären Kurswechsel. „Ich wäre überrascht, wenn es wirklich ausschließlich um die Familie ginge“, meint er. „Luke wird professionellen Rat brauchen, und ich bin sicher, dass er diesen auch bekommen wird.“
Glen Durrant kommentierte gegenüber Sky Sports die Entscheidung von Luke Littler, sich von seinem Manager Martin Foulds zu trennen
Abschließend zeigt sich Durrant beeindruckt von Littlers Selbstbewusstsein: „Er ist erst 18, trifft aber Entscheidungen mit der Gelassenheit eines Routiniers. Er weiß genau, was er will, und das unterscheidet ihn von vielen anderen. Wenn er diesen Fokus behält, ist das vielleicht erst der Anfang von etwas noch Größerem.“