Luke Littler wollte an diesem Wochenende erstmals in seiner jungen Karriere einen PDC-Major-Titel verteidigen. Der 18-jährige Engländer, der in dieser Saison die Dartfans weltweit begeistert, musste bei den
World Series of Darts Finals in Amsterdam jedoch die Klasse eines entfesselten
Michael van Gerwen anerkennen.
Der Niederländer, getragen vom frenetischen Heimpublikum, erwies sich im Finale als unüberwindbar. Van Gerwen zeigte eindrucksvoll, warum er trotz schwieriger Monate und körperlicher Probleme weiterhin zur absoluten Weltspitze gehört. Der amtierende Weltmeister Littler kämpfte leidenschaftlich, doch am Ende setzte sich die Erfahrung und Klasse des dreifachen Weltmeisters durch.
Littlers Weg ins Finale: Effizienz, Power und mentale Stärke
Zu Beginn des Turniers ließ Littler keinen Zweifel an seiner Form. Mit zwei soliden 6:4-Siegen über den erfahrenen Simon Whitlock und den Waliser Jonny Clayton unterstrich er seine Effizienz auf den Doppeln und seine Nervenstärke in Schlüsselmomenten.
Scheiterte im Finale knapp an der Titelverteidigung: Luke "The Nuke" Littler
Im Viertelfinale gegen Ross Smith entwickelte sich ein echter Klassiker. Littler glänzte mit einem herausragenden Average von 107 Punkten und zehn Maxima, während auch Smith mit einem 106er-Schnitt Weltklasse bot. Am Ende setzte sich Littler mit 10:8 durch und bewies einmal mehr seine außergewöhnliche Klasse.
Das Halbfinale gegen Gerwyn Price wurde schließlich zum emotionalen Höhepunkt. Der Weltmeister von 2021 führte bereits mit 9:5 und schien den Sieg sicher in der Hand zu haben. Doch Littler kämpfte sich mit eiserner Disziplin und einer fast makellosen Trefferquote zurück ins Match. Price ließ in der entscheidenden Phase wichtige Doppelchancen liegen, die der Teenager eiskalt bestrafte. Mit einem atemberaubenden 11:10-Sieg nach 5:9-Rückstand sorgte Littler für eines der spektakulärsten Comebacks des Jahres.
Van Gerwen setzt ein Statement
Im Finale jedoch ließ Michael van Gerwen keine Zweifel aufkommen. Der Niederländer präsentierte seine besten Darts des Jahres, punktete konstant und verwandelte seine Chancen mit klinischer Präzision. Littler fand nie richtig ins Spiel und musste die Dominanz seines Gegners anerkennen.
Nach dem Match zeigte sich der Engländer sportlich und respektvoll: „Es war wieder ein gutes Turnier für mich. Michael hat an diesem Wochenende einige seiner besten Spiele seit langem gespielt. Es ist gut, ihn wieder auf diesem Niveau zu sehen. Er hat eine schwierige Zeit hinter sich, aber wenn er weiter so spielt, werden wir noch viele tolle Kämpfe zusammen haben.“