Nach acht Erstrundenniederlagen in Folge auf der European Tour hat Dave Chisnall bei der German Darts Championship den Bann gebrochen: Nach seinem Auftakterfolg über Gabriel Clemens zog er am Sonntagnachmittag mit einem souveränen 6:2-Erfolg über Ricky Evans ins Viertelfinale ein und fand damit zurück in die Erfolgsspur.
Chisnall legte stark los, gewann das erste Leg und baute die Führung mit einem 79er-Finish auf 3:0 aus. Zwar ließ er anschließend mehrere Darts zur 4:0-Führung liegen, doch Evans konnte nur kurzzeitig verkürzen. Mit einem 82er-Checkout stellte Chizzy den alten Abstand wieder her und ging 5:1 in Front. Zwar gelang Evans noch ein Break, doch Chisnall ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen – und steht damit erstmals seit dem Saisonauftakt in Wieze (Belgien) wieder in einem Viertelfinale der European Tour.
„Das fühlt sich gut an“, sagte Chisnall nach dem Match im Exklusiv-Interview mit Dartsnews.de (YouTube). „Gestern lag viel Druck auf mir, gegen Gabriel [Clemens] zu gewinnen – aber ich habe es geschafft. Es sind kleine Schritte. Ich weiß, dass ich gut spiele, aber viele spielen besser als ich. Also: kleine Schritte. Heute habe ich wieder gewonnen. Es war kein großartiges Spiel, aber er hat auch nicht gut gespielt – also: Job erledigt.“
Probleme mit dem Auge – und trotzdem durchgesetzt
Während des Spiels hatte Chisnall kurzzeitig mit einem nervigen Problem zu kämpfen - der Engländer hatte etwas ins Auge bekommen. „Ja, es ist jetzt weg“, erklärte er. „Für etwa anderthalb Legs war es, als wäre etwas in der Ecke meines Auges festgesteckt – es kam da einfach nicht raus. Ich habe sogar aus Versehen meine Finger ins Wasser getaucht, weil ich dachte, es wäre mein Tisch! Aber ja – jetzt passt wieder alles.“
„Ich habe gar nicht schlecht gespielt“ – Chisnall bleibt positiv
Trotz einer Serie von acht Erstrundenniederlagen auf der European Tour ließ sich Chisnall nicht entmutigen. Er betonte, dass die Ergebnisse nicht immer seine tatsächliche Form widerspiegelten.
„Um ehrlich zu sein, war das gar nicht so schwer, da durchzukommen“, sagte der Engländer. „Ich habe eigentlich ganz gut gespielt. Es war ja nicht so, dass ich schlecht war. In den letzten vier Turnieren vor gestern habe ich jeweils über 100 im Average gespielt – und die anderen Matches lagen bei 97 bis 99. Die Gegner waren einfach ein bisschen besser und haben verdient gewonnen.“
Rückkehr nach Dortmund gesichert
Mit dem Achtelfinal-Erfolg hat Chisnall nicht nur den Bann gebrochen, sondern auch die Qualifikation für die European Championship in Dortmund perfekt gemacht.
„Ich bin sehr glücklich“, so Chisnall. „Wir sind 14 Wochen im Jahr auf Tour, um uns für diese Turniere zu qualifizieren – und jetzt hat es sich ausgezahlt, das ist das Wichtigste. Als ich den Grand Prix verpasst habe, hatte ich etwas mehr Zeit zu Hause, und das hat mir gutgetan. Das zahlt sich jetzt aus – gestern wie heute.“
Ratajski als nächste Hürde
Im Viertelfinale wartet mit Krzysztof Ratajski ein schwerer Gegner. Der Pole hat bislang ein starkes Turnier gespielt und ebenfalls seine Qualifikation für Dortmund abgesichert.
„Nun, jedes Mal, wenn ich gegen Krzysztof spiele, schlägt er mich!“, sagte Chisnall lachend. „Aber ich spiele einfach mein Spiel – egal, wer auf der anderen Seite steht. Der Bessere soll gewinnen. Hauptsache, es wird ein gutes Match. Wir werden sehen, was heute Abend passiert.“