„Es sah vor der Kamera ein bisschen krass aus“ – Jurjen van der Velde über seinen kuriosen Jubel beim Grand Slam of Darts

PDC
durch Nic Gayer
Mittwoch, 12 November 2025 um 17:35
Jurjen van der Velde
Jurjen van der Velde hat sich mit einer beeindruckenden Leistung für das Achtelfinale des Grand Slam of Darts qualifiziert. Der 22-jährige Niederländer, der sein Debüt bei dem prestigeträchtigen Turnier in Wolverhampton gibt, überstand eine starke Gruppe mit Chris Dobey, Damon Heta und Martin Lukeman. Am Mittwoch wartet nun mit Luke Humphries der aktuelle Weltranglistenerste auf ihn.
Van der Velde tritt ohne große Erwartungen an. Sein letzter Auftritt auf einer großen Bühne liegt fast ein Jahr zurück: Im November 2023 verlor er das Finale der Jugend WM gegen Gian van Veen – nach vergebenen Matchdarts, dramatischer hätte es kaum enden können. Elf Monate später zeigt sich van der Velde gereift und entschlossen. „Unbeschreiblich“, sagte er im Podcast Darts Draait Door über seinen Achtelfinaleinzug.

Mut, Reife und Präzision in der Gruppenphase

In der Gruppenphase überzeugte der junge Niederländer mit Mut, Reife und einer bemerkenswerten Nervenstärke. Er bezwang sowohl Damon Heta als auch Martin Lukeman und sicherte sich damit den Einzug in die K.o.-Runde. Besonders der Sieg über Heta, der zu Beginn des Jahres noch zu den Top Ten der Welt gehörte, war ein Ausrufezeichen.
Schon die Gruppenauslosung ließ Chancen erkennen – van der Velde musste sie jedoch selbst ergreifen. „Lukeman war letztes Jahr Finalist, hat aber seitdem keine gute Saison mehr gespielt. Und Heta war auch nicht in seiner besten Form“, erklärte er zu Wochenbeginn. Mit ruhiger Körpersprache, kontrollierten Würfen und soliden Checkouts bewies er, dass er sein Spiel inzwischen fest im Griff hat.

Außenseiter mit klarer Vision

Im Achtelfinale trifft van der Velde nun auf Luke Humphries. Für den jungen Niederländer ist das Duell ein wichtiger Schritt in seiner Entwicklung. „Für mich ist das schon top“, sagt er. „Dadurch, dass ich schon vor der WM große Spiele auf einer Bühne vor vielen Zuschauern spiele, bekomme ich ein Gefühl dafür, wie es dort sein wird. Es wird nur noch gewaltiger werden.“

Neues Management, neuer Schwung

Van der Veldes Aufschwung fällt zeitlich mit einem entscheidenden Wechsel zusammen: Seit kurzem steht er unter der Betreuung von Steve Mottershead, dem ehemaligen Manager des 16-fachen Weltmeisters Phil Taylor. Mottershead brachte nicht nur Struktur in Van der Veldes Umfeld, sondern auch eine Portion Showfaktor in seine Präsentation.
Besonders auffällig sind van der Veldes Jubelgesten. Wenn er mit den Armen winkt, als würde er eine Kuh melken, sorgt das regelmäßig für Lacher und Sympathiepunkte beim Publikum – eine Idee seines Managers. „Mein Manager meint, das passt zu mir, weil ich vom Bauernhof komme“, erklärt van der Velde schmunzelnd. „Ich hatte eigentlich keine Lust darauf, aber jetzt tue ich so, als würde ich eine Kuh melken. Das mache ich aber nur, wenn ich gewinne. Auf der Kamera sah es etwas knorrig aus.“

Der nächste große Schritt: WM-Debüt im Alexandra Palace

Die gute Nachricht beschränkt sich nicht auf den Grand Slam: Aufgrund von Verschiebungen auf der Development Tour hat sich van der Velde auch einen Platz bei der Weltmeisterschaft im Londoner Alexandra Palace gesichert. Im Dezember wird er dort sein WM-Debüt geben – auf der größten Bühne, die der Dartsport zu bieten hat.
Nach seinem starken Auftritt in Wolverhampton darf sich Van der Velde nun also doppelt freuen: über das Erreichen des Achtelfinals und über die bevorstehende Premiere bei der Weltmeisterschaft. Für den jungen Niederländer ist das der vorläufige Höhepunkt einer Karriere, die gerade erst richtig Fahrt aufnimmt.
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