Die Halbfinalisten der
European Championship 2025 stehen fest – und sie heißen
Luke Humphries,
Michael van Gerwen, Danny Noppert und Gian van Veen. Am Sonntagnachmittag erlebten die Fans in der Dortmunder Westfalenhalle eine hochklassige Viertelfinal-Session, in der vor allem Luke Humphries und Michael van Gerwen eindrucksvoll demonstrierten, warum sie zur absoluten Weltelite gehören. Für Deutschlands Hoffnung
Ricardo Pietreczko war hingegen im Viertelfinale Endstation – trotz couragierter Leistung scheiterte er an einem eiskalten Danny Noppert.
Pietreczko scheitert trotz Kampfgeist – Noppert zu abgeklärt
Ricardo Pietreczko hatte sich nach seinem emotionalen Achtelfinal-Coup gegen Jermaine Wattimena viel vorgenommen, doch „The Freeze“ erwies sich als zu stabil auf die Doppelfelder und setzte sich am Ende mit 10:5 durch. Dabei verpasste Pietreczko gerade zu Beginn mehrfach Chancen auf Breaks und ließ Noppert so davonziehen.
Trotz eines 90er-Averages und einer kämpferischen Vorstellung fand „Pikachu“ nicht die nötige Konstanz, um den Weltranglistensiebten ernsthaft ins Wanken zu bringen. Besonders in den entscheidenden Momenten zeigte sich Noppert eiskalt – etwa mit einem 130er-Bullfinish zum 3:1 oder einem nervenstarken Check auf der Doppel-5 zur 9:5-Führung.
Pietreczko verabschiedet sich damit zwar aus dem Turnier, aber nicht ohne Eindruck zu hinterlassen: Pikachu stellte einmal mehr unter Beweis, warum er als deutscher "Big-Game-Player" gilt.
Van Gerwen findet zur Dominanz zurück
Michael van Gerwen hat im Duell mit Daryl Gurney einmal mehr seine Klasse aufblitzen lassen. Mit einem 100er-Average, drei High-Finishes (darunter ein spektakuläres 134er-Finish) und einer Doppelquote von knapp 53 Prozent bezwang der Niederländer seinen nordirischen Kontrahenten mit 10:7.
Gurney stemmte sich mit sehenswerten Momenten – unter anderem einem 127er-Finish – tapfer gegen die Niederlage, doch van Gerwen blieb in den entscheidenden Phasen zu konstant und kontrolliert. Damit steht „Mighty Mike“ als einer von drei Niederländern im Halbfinale und unterstreicht, dass er pünktlich zum Saisonhöhepunkt wieder zu alter Stärke findet.
Van Veen stürmt ins Halbfinale – Joyce ohne Chance
Gian van Veen war der erste Spieler, der sein Ticket für die Vorschlussrunde löste. Der niederländische Youngster dominierte sein Match gegen Ryan Joyce nahezu nach Belieben und setzte sich souverän mit 10:5 durch.
Mit einem bärenstarken Scoring, hohem Tempo und sicherer Hand auf die Doppel kontrollierte van Veen die Partie von Beginn an. Schon früh legte der 23-Jährige mit einem 3:0-Zwischenstand die Richtung fest, glänzte zwischenzeitlich mit einem 11-Darter und ließ auch in der zweiten Session nichts anbrennen. „GVV“ darf damit weiter vom größten Titel seiner noch jungen Karriere träumen.
Humphries dreht auf – Wade chancenlos nach Blitz-Endspurt
Zum Abschluss der Nachmittagssession demonstrierte Luke Humphries einmal mehr, warum er die Nummer eins der Welt ist. Nach verhaltenem Start gegen James Wade (2:3 zur Pause) schaltete „Cool Hand Luke“ in den höchsten Gang und gewann acht Legs in Serie – eine Machtdemonstration der Extraklasse.
Mit einem Average von über 100 Punkten, zwei High-Finishes (u.a. 121 Punkte) und unerschütterlicher Ruhe zerlegte Humphries die Partie Leg für Leg und siegte schließlich klar mit 10:3. Wade konnte nur phasenweise mithalten, fand aber kein Mittel gegen die Präzision und Konstanz des ehemaligen Weltmeisters. Humphries steht damit erstmals im Halbfinale der European Championship – und wirkt derzeit fast unschlagbar.