Michael Smith steckt in einer seiner schwierigsten Phasen seit Jahren. Der Weltmeister von 2023 hat 2025 noch keinen Titel gewonnen und nur zwei Halbfinals bei den Players Championships 10 und 14 erreicht. In der Weltrangliste ist der „Bully Boy“ inzwischen auf Platz 29 abgerutscht – der Absturz aus den Top 32 droht. Eine ungewohnte Situation für den Engländer, der sich zunehmend vergessen fühlt, zumal er in diesem Jahr auch keine Einladung für die Premier League Darts erhielt.
Ein entscheidender Moment war sein frühes Aus bei der Weltmeisterschaft 2025. Schon bei seinem ersten Spiel unterlag Smith überraschend mit 2:3 gegen Kevin Doets – ein Ergebnis mit weitreichenden Folgen. Da er als Titelverteidiger 500.000 Pfund Preisgeld zu verteidigen hatte, rutschte er nach der Niederlage aus den Top 16 der Order of Merit.
„Es sind Leute wie du und andere, die mir sagen, wo ich in der Rangliste stehe. Mir persönlich ist das egal, solange ich spielen und konkurrieren kann“,
erklärte Smith im Weekly Dartscast. „Im Dartsport spielt das Ranking keine Rolle – wenn du gut spielst, bekommst du automatisch Einladungen und Chancen.“ Doch er weiß, wie knapp alles war: „Hätte ich Doets geschlagen, hätte ich wahrscheinlich in der Premier League gespielt. Ich wäre bei allen Majors dabei gewesen, vielleicht bis ins Halbfinale oder Finale gekommen. Aber wegen eines schlechten Spiels scheint jetzt niemand mehr meinen Namen zu kennen.“
Verletzungen und Formschwankungen haben Smith zusätzlich gebremst. Sowohl beim World Matchplay als auch beim World Grand Prix war er in diesem Jahr nicht am Start. Dennoch gibt sich der zweifache Major-Champion kämpferisch. „Ich musste das Feuer wieder spüren, und in den letzten zwei Monaten ist es langsam zurückgekommen“, sagte Smith. „Meine Averages liegen bei 95 oder 96 – noch fünf Punkte von echter Konkurrenzfähigkeit entfernt, zehn vom Gewinnen. Das klingt wenig, aber über lange Spiele hinweg ist das ein riesiger Unterschied.“
Ein besonderes Ziel hat der 33-Jährige bereits fest im Blick: die Grand-Slam-Qualifikation an Halloween in Wigan. „Danach kommen der Grand Slam, die Players Championship Finals und die Weltmeisterschaft – drei der größten Turniere des Jahres“, so Smith. „Wenn ich dort stark auftrete und wieder in die Top Ten komme, ist meine Karriere wieder auf Kurs. Das ist das Schöne am Dartsport: Wenn ich später die Darts WM gewinne, erinnert sich keiner mehr daran, dass ich das Matchplay verpasst habe.“