Der Bann ist endlich gebrochen! Im sechsten Anlauf hat
Martin Schindler am Donnerstagabend sein erstes Spiel bei der
European Championship gewonnen. „The Wall“ setzte sich nach einem zwischenzeitlichen 0:3-Rückstand mit 6:5 gegen den Engländer
Dave Chisnall durch. Im Interview nach der Partie erklärte der 29-Jährige gegenüber DAZN, wie groß der Stein war, der ihm nach dem verwandelten Matchdart vom Herzen fiel.
„Man hört es an meiner Stimme: Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel. Es hat wirklich lange gedauert und ich wollte, dass es jetzt einfach passiert. Dann habe ich alles rausgelassen“, erklärte Schindler im Gespräch mit DAZN-Moderator Adrian Geiler.
Das Spiel glich einem Wechselbad der Gefühle. Nachdem sich Chisnall die ersten drei Legs gesichert hatte, erkämpfte sich Schindler den 3:3-Ausgleich. Fortan blieb die Partie jedoch umkämpft, was beim Stand von 5:5 zu einem packenden Decider führte. Obwohl Chisnall Anwurf hatte, marschierte Schindler im Scoring davon und checkte schließlich auf der Doppel-20 zu seinem ersten EDC-Erfolg.
„Ich spiele auch heute insgesamt nicht so verkehrt - aber man lässt nur eine Chance aus und schon ist man die Ganze Zeit ein wenig im Hintertreffen. So hat es sich auch heute angefühlt. Das dritte Leg hätte ich gewinnen müssen, habe ich aber nicht - dennoch konnte ich mich mit meinen Scores und Finishes gut zurückmelden“, analysierte Schindler nach dem Match.
Auf die Frage, ob er Druck verspürt habe, der Dartswelt zeigen zu wollen, dass er auch bei Major-Turnieren performen kann, antwortete die deutsche Nummer eins: „Nein, so würde ich das nicht sagen. Ich weiß, dass ich gut spielen kann, dass ich wenn nötig auch zocken kann. Für mich hat sich das erste Leg so angefühlt: Nach ordentlichen Scores stehe ich auf 167 Rest, die ich nicht checke und schon habe ich das erste Leg verloren. Da ich dann auch mein Anwurf-Leg nicht gewinnen konnte, wurde das Spiel schwierig. Aber nochmal: Ich weiß, was ich spielen kann. Manchmal muss man auch davon profitieren, dass der Gegner vorbeiwirft“, sagte der 29-Jährige.
Als das Interview bereits beendet war, grätschte Schindler noch mal in die Abmoderation: „Spiele ich gegen
Ryan Joyce?“, fragte The Wall. „Ah ok, wusste ich nicht. Das heutige Spiel war ja wichtig“, lachte Schindler zum Abschluss.