Michael van Gerwen hat seine Titelambitionen bei der European Championship 2025 mit einem überzeugenden 10:5-Sieg über Chris Dobey untermauert. Der Niederländer zeigte eine stabile Leistung mit einem Average von exakt 100 Punkten und einer Doppelquote von über 45 Prozent – ein klares Zeichen, dass der dreifache Weltmeister im Turniermodus angekommen ist. Im Viertelfinale trifft „Mighty Mike“ am Sonntagnachmittag auf Daryl Gurney.
Die Kontrolle zu behalten war für van Gerwen in dieser Saison nicht immer selbstverständlich. Zu oft hatte er Führungen verspielt oder Gegner noch einmal zurück ins Match kommen lassen. In Dortmund jedoch zeigte sich der Niederländer abgeklärt. „Heute habe ich das nicht gemacht“, betonte er mit einem Grinsen. „Natürlich gibt dir das Selbstvertrauen, aber es ist noch ein langer Weg. Wir stehen erst im Viertelfinale – da musst du einen kühlen Kopf bewahren und das Momentum mitnehmen.“
Fokus auf das Wesentliche
Im Hinblick auf das anstehende Jahr, in dem van Gerwen viel Preisgeld zu verteidigen hat, nimmt der 36-Jährige die Situation gelassen: „Einfach die Weltmeisterschaft gewinnen – dann ist alles gut“, sagte er augenzwinkernd.
Auch seine Entscheidung, nicht mit letzter Konsequenz um ein Ticket für die Players Championship Finals zu kämpfen, erklärte van Gerwen ausführlich: „Es lag an mehreren Faktoren – auch an meiner persönlichen Situation. Ich wollte mich nicht unnötig unter Druck setzen. Natürlich ist es schade, nicht dabei zu sein, aber ich muss sicherstellen, dass ich bei den wichtigen Turnieren zur Stelle bin. Mein Ziel ist, hier gut zu spielen, beim Grand Slam und natürlich bei der Weltmeisterschaft.“
Mit Blick auf die kommenden Aufgaben zeigte sich van Gerwen selbstbewusst – aber auch realistisch: „Erfahrung garantiert dir gar nichts. Wenn du morgens aufwachst, musst du dich so vorbereiten, als wäre es dein letztes Spiel. Ich gebe immer 100 Prozent“, sagte er mit Nachdruck.
Dass am Finaltag bis zu drei Matches anstehen könnten, ficht den Niederländer kaum an: „Nicht ‚möglicherweise‘ – es wird passieren“, konterte er lachend. „Aber das gehört dazu. Ich bin daran gewöhnt.“
Unter dem Radar?
Während viele Medien über das mögliche Duell um die Weltranglistenspitze zwischen Luke Humphries und Luke Littler sprechen, sieht sich van Gerwen nicht im Schatten der „Lukes“: „Die Leute sagen, ich fliege unter dem Radar – aber sie wissen alle, dass ich immer noch in der Lage bin, jeden zu schlagen, wenn ich da bin. Sie wissen, dass sie Probleme haben, wenn ich auftauche.“
Der Blick bleibt auf die WM gerichtet
Am Ende blickte der Niederländer bereits auf die entscheidende Saisonphase: „Ich habe nach dem Grand Slam nur wenige Tage frei, bevor es mit den Vorbereitungen für die Weltmeisterschaft losgeht. Viel Pause gibt es also nicht – aber wenn man mal ein paar Tage bekommt, muss man sie nutzen.“