"Hätte ich gewusst, dass es einen Heiratsantrag gibt, hätte ich den 9-Darter getroffen" - Damon Heta glänzt mit 8 perfekten Darts und starkem Auftritt in Leverkusen
Mit einer dominanten Vorstellung gegen Mickey Mansell hat sich Damon Heta am Samstagnachmittag in die dritte Runde der European Darts Open 2025 gespielt. Beim 6-2-Erfolg über den Nordiren ließ der Australier vor allem im Scoring keine Zweifel aufkommen – und hätte das Match fast mit einem historischen Highlight gekrönt: Acht perfekte Darts hatte The Heat bereits auf dem Konto, bevor sein neunter Pfeil die Doppel-12 hauchdünn verfehlte. Auf diesen Moment reagierte der Australier nur wenige Augenblicke nach dem Match im Exklusiv-Interview mit Dartsnews.de, das Sie sich auch im unteren Video ansehen können.
„Hätte ich gewusst, dass ein Heiratsantrag passiert, hätte ich den 9-Darter vielleicht getroffen – aber da ich das nicht wusste, habe ich ihn nicht geworfen“, scherzte Heta nach dem Match mit einem breiten Grinsen. „Nein – es wäre elektrisierend gewesen. Ich habe mich gut gefühlt, alles lief gut, dann habe ich es versaut... das ist ein bisschen enttäuschend. Aber es war ein interessantes Spiel und ich bin glücklich, durchgekommen zu sein.“
Tatsächlich war es für Heta ein kleiner Durchbruch – denn obwohl der World-Cup-Sieger von 2022 seit Jahren zur erweiterten Weltspitze zählt, ließ die Konstanz zuletzt auf der European Tour zu wünschen übrig. „Ich hatte in dieser Saison noch keinen zweiten Erstrundensieg in Folge auf der European Tour – das ist enttäuschend. Ich stecke so viel Zeit und Mühe rein – ich haue so viel rein, deswegen bin ich wirklich glücklich, dieses Match zu gewinnen.“
Damon Heta begeisterte die Fans in der Leverkusener Ostermann Arena
Und das trotz eines Gegners, der auf der Tour nicht unbedingt als Lieblingsgegner gilt: Mickey Mansell, einer der langsamsten Spieler auf dem Circuit - eine Herausforderung, die viele Profis aus dem Rhythmus bringt. Nicht so Heta: „Nein, man gewöhnt sich daran. Man weiß, was Spieler machen – egal ob es Mickey oder andere Spieler sind. Man spielt einfach sein eigenes Spiel. Du weißt, was dich erwartet, also bereitest du dich darauf vor – und dann kümmert man sich nur um sich selbst.“
Guter Vibe, gute Leistung – wie Walk-on-Songs Heta beflügeln
Dass er sich an diesem Nachmittag besonders wohlfühlte, lag laut Heta auch an seinem stimmungsvollen Walk-on – seine Musik brachte die Halle von Beginn an zum Beben. „Sie geben mir einfach ein gutes Gefühl. Direkt von Anfang an fühle ich mich wohl – so komme ich eben nicht auf die Bühne und fühle mich steif und starr und bin angespannt, weil ich das Spiel gewinnen muss. Für mich geht es darum, locker zu sein. Nach dem Walk-on kann ich mich auf das Spiel konzentrieren, danach fühle ich mich einfach gut. Es geht mir also mehr um die mentale Seite meines Spiels – und: Ich genieße es!“
Ausblick auf Runde zwei – und große Ziele beim World Cup
In Runde zwei wartet nun Michael Smith oder Andreas Harrysson - Damon Heta zeigt sich optimistisch: „Ich rechne mir in jedem Spiel Chancen aus. Ich weiß, dass wenn ich zu meinem Spiel finde, dann kann es sehr gut für mich laufen. Das hat nichts mit meinen Gegnern zu tun – alle, die auf der Tour spielen, sind brillante Spieler. Man muss einfach auf sich selbst vertrauen und 100 Prozent geben – das ist das, was ich mache.“
Ein besonderes Ziel wirft zudem schon jetzt seine Schatten voraus: der World Cup of Darts, der in wenigen Wochen in Frankfurt ausgetragen wird. Für Heta – wie jedes Jahr – ein Höhepunkt im Turnierkalender. „Das ist ein massives Turnier, auch wegen des Doppel-Formats. Es ist immer besonders – egal ob das Turnier in der Heimat kritisiert oder gelobt wird. Aber wenn man Grün und Gold anzieht, dann ist man ein anderer Mensch, eine andere Maschine. Das geht jedem so, der seine Nationalfarben tragen darf – da möchte man aufdrehen und sein Bestes geben. Hoffentlich läuft es dieses Jahr alles in unsere Richtung.“