Das
World Matchplay 2025 hat Geschichte geschrieben. Für viele Fans war es das beste Blackpool-Turnier aller Zeiten – für
Chris Mason steht das längst fest. Der frühere Top-Profi und heutige TV-Experte begleitete das Geschehen von der ersten bis zur letzten Aufnahme in den legendären Winter Gardens von Blackpool.
Im Gespräch mit
talkSPORT spricht Mason mit leuchtenden Augen über ein Turnier voller Emotionen, Sensationen und einem Finale, das selbst erfahrene Zuschauer sprachlos machte. Für ihn ist klar: Der Dartsport befindet sich auf einem Allzeithoch – sportlich wie atmosphärisch.
Das beste Matchplay jemals?
Chris Mason findet klare Worte für das, was Blackpool in diesem Jahr bot: „Es mag wie ein Klischee klingen, aber ich kann mich nicht an ein besseres Matchplay erinnern.“ Besonders der Halbfinalabend sei ein Spektakel gewesen, wie er es selten erlebt habe. „Die Spieler geben alles – trotz vollem Terminkalender und wachsendem Druck durch die Medien.“
Das zweitgrößte Ranking Turnier des Jahres war spektakulär
Schon in der ersten Runde explodierte das Turnier: „Sieben gesetzte Spieler flogen raus, vier davon an einem Abend – das gab’s noch nie“, betont Mason. Für ihn zeigt das nur, wie stark das Feld mittlerweile sei: „Wenn man die 16 besten gesetzten Spieler mit den 16 besten ungesetzten zusammenbringt, bekommt man ein pures Matchplay-Feuerwerk.“
Blackpool bleibt der magischste Ort im Darts
Für Mason steht fest: Kein Turnier kann mit der Atmosphäre in den Winter Gardens mithalten. „Nichts kommt an Blackpool heran. Die Geschichte, die Zuschauer, die Aura – das ist pure Darts-Magie.“ Er selbst hat dort zehnmal gespielt, 1998 das Halbfinale erreicht. Auch heute, als Experte, spürt er beim Betreten des Saals jedes Mal Gänsehaut: „Es fühlt sich nicht wie Arbeit an. Wenn du liebst, was du tust, arbeitest du nie.“
Das Finale zwischen
Luke Littler und
James Wade spiegelte diesen Zauber perfekt wider. Wade startete mit einem 5:0-Lauf, bevor Littler das Match mit fünf Legs in Serie ausglich. „Danach war es der Fight, den ich erwartet hatte“, so Mason. Viele hätten mit einem klaren Sieg Littlers gerechnet, doch: „Wenn Wade nur ein Spiel am Tag hat, bleibt er brandgefährlich.“
Littler begeistert mit Reife und Rückkehrqualitäten
Luke Littler stand im Zentrum des Turniers – und überzeugte nicht nur mit Talent, sondern mit mentaler Stärke. Mason hebt besonders hervor, wie Littler das gesamte Event aufgesogen hat: „Er saß stundenlang auf den Balkonen, hat Spiele beobachtet, analysiert und hart an sich gearbeitet.“
Dreimal drehte Littler Matches nach deutlichem Rückstand, unter anderem gegen Wade,
Josh Rock und Jermaine Wattimena. Mason ist beeindruckt: „Das zeigt unglaublichen Mut. Viele reden von seinem Talent, aber er hat Tausende von Stunden investiert. Niemand wird Weltmeister im Vorbeigehen.“
James Wade: Der unterschätzte Held von Blackpool
Auch James Wade bekam im Verlauf des Turniers die verdiente Anerkennung. Mason, der ihn seit Jahrzehnten kennt, lobt besonders dessen Beständigkeit: „Er spielt seit 20 Jahren mit denselben Darts. Keine Show, keine Experimente – das ist seine Stärke.“
Wades Lauf ins Finale 19 Jahre nach seinem Debüt rührt Mason persönlich: „Ich weiß, mit welchen Herausforderungen er lebt – mental und emotional. Dass er sich da immer wieder durchkämpft, verdient höchsten Respekt.“ Für Mason ist klar: „Er gehört zurück in die Premier League.“
Josh Rock: Der nächste große Star ist bereit
Neben Littler und Wade war auch Josh Rock ein großer Gewinner des Turniers. Sein Achtelfinalsieg über Gerwyn Price, abgeschlossen mit einem 164er Finish, war ein emotionaler Höhepunkt. Mason sieht in ihm das komplette Paket: „Er ist jung, schnell, haut 180er raus, bleibt cool – ein Premier-League-Typ durch und durch.“
Nach Rocks Ausscheiden trafen sich beide für ein langes Gespräch. „Er war enttäuscht, aber auch stolz. Und das sollte er sein. Vielleicht hat er das beste Leg des Turniers gespielt“, sagt Mason.
Darts im Goldenen Zeitalter
Chris Mason zieht ein klares Fazit: „Wir erleben gerade eine wunderbare Ära im Dartsport.“ Er beschreibt eine Szene, in der sich Generationen begegnen – von der Junior Darts Corporation (JDC) bis zu Routiniers wie Wade. „Wo sonst trainieren ein 40-Jähriger und ein 18-Jähriger Seite an Seite in der gleichen Halle? Das ist bizarr – und gleichzeitig wunderschön.“
Sein Blick auf die Zukunft ist voller Optimismus: „Das Matchplay 2025 hatte alles – Drama, Geschichte, Emotionen und ein Niveau, das wir so noch nie gesehen haben. Und nächstes Jahr? Da machen wir das Ganze in Blackpool einfach wieder.“