„Ich weiß immer noch nicht, woher das kam“ – Luke Humphries rettet sich mit magischem Neun-Darter

PDC
Montag, 10 November 2025 um 10:00
Luke Humphries (1)
Luke Humphries hat beim Grand Slam of Darts 2025 in Wolverhampton ein Spiel gedreht, in welches er nie reingefunden hatte. Nach einem schwachen Start und vielen Fehlern kämpfte sich die Nummer eins der Welt eindrucksvoll zurück – und krönte den Abend mit einem Neun-Darter im entscheidenden Leg. Am Ende siegte Humphries mit 5:3 gegen Michael Smith und sorgte für eines der Highlights des bisherigen Turniers.
„Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung, woher das kam“, gestand der Engländer direkt nach dem Match. „Es war wirklich ein schreckliches Spiel von meiner Seite zu Beginn. Im Training lief alles perfekt – keine Schmerzen, keine Anspannung. Und dann kommst du auf die Bühne, und nichts funktioniert. Ich wusste früh, dass es eine dieser Nächte werden würde.“
Humphries war sichtbar überrascht von seinem Einbruch: „In den letzten 20 oder 30 Spielen auf dieser Bühne habe ich mich großartig gefühlt. Und dann plötzlich das Gegenteil. Das ist wirklich seltsam. Aber so zu enden… Ich habe keine Worte dafür. Erst wirfst du ein Leg in 24 Darts und dann eines in neun – jeder denkt sich: Was war das denn?“
Der Neun-Darter kam, als niemand mehr damit rechnete. Humphries beschrieb den Moment mit einem Lächeln: „Die 177 ging glatt, die 180 fühlte sich gut an. Als die Doppel 12 fiel, war für einen Moment alles perfekt. Es war der ideale Neun-Darter zum idealen Zeitpunkt.“
Luke Humphries in Aktion
Luke Humphries in Aktion
Erstaunlicherweise fühlte sich der Weltranglistenerste dabei besonders ruhig. „Normalerweise passiert so etwas, wenn man im Flow ist. Ich war es nicht – vielleicht hat mich genau das entspannt. Alles lief einfach flüssig.“ Trotzdem blieb Humphries realistisch: „Auch ohne den Neun-Darter hätte ich das akzeptiert. Es war einfach kein gutes Spiel. So etwas passiert. Wichtig ist, dass ich morgen besser vorbereitet bin und wieder zu meiner Form finde.“
Im letzten Gruppenspiel trifft Humphries auf Nathan Aspinall – ein direktes Duell um den Gruppensieg. „Ich will nie verlieren. Als ich den Grand Slam gewonnen habe, war das ohne Niederlage. Das gibt Selbstvertrauen. Natürlich weiß ich, dass es Szenarien gibt, aber ich will einfach die Gruppe gewinnen – mit Leistung.“
Über die vielen Rechenbeispiele in den sozialen Medien kann Humphries nur lachen: „Jeder tut so, als wüsste er nichts, aber natürlich weiß es jeder. Man müsste 24 Stunden offline sein – das schaffe ich nicht.“
Auch die alte Diskussion um Preisgelder für TV-Neun-Darter kam auf. Humphries reagierte mit einem Augenzwinkern: „Ja, macht doch wieder eine halbe Million draus! Es wäre schön, wenn es etwas Zusätzliches gäbe – das ist schließlich immer noch eine außergewöhnliche Leistung.“
Das Wichtigste aber blieb für ihn der Sieg: „Natürlich ist ein Neun-Darter großartig, aber mir war wichtig, dass ich meine Balance im Wurf wiedergefunden habe. Das hilft mir für morgen.“
Mit Respekt sprach Humphries zudem über seinen Gegner Michael Smith, der derzeit mit Verletzungsproblemen kämpft: „Ich habe sein Interview gesehen – das ging mir wirklich nahe. Michael ist ein großartiger Kerl. Er hat es nicht verdient, so viel Pech zu haben. Aber er wird zurückkommen, da bin ich sicher.“
Mit Blick auf das letzte Gruppenspiel zeigte sich Humphries kämpferisch: „Ich spiele nicht auf Legs, ich spiele auf Sieg. Die Gruppe ist stark – zwei Weltmeister, ein mehrfacher Major-Sieger und der beste Amerikaner. Man will mit einem guten Gefühl in die K.o.-Phase gehen, und das schafft man nur, wenn man gewinnt.“
Zum Schluss blickte Humphries auf seinen nächsten Gegner: „Nathan spielt seine besten Darts, wenn er mit dem Rücken zur Wand steht. Genau das motiviert mich. Ich will ihn zwingen, sein Bestes zu geben – und dann selbst noch besser sein.“

Klatscht 5Besucher 1
loading

Gerade In

Beliebte Nachrichten

Aktuelle Kommentare

Loading