Der zweifache Weltmeister
Gary Anderson hat beim
Grand Slam of Darts 2025 eine seiner besten Leistungen seit Jahren gezeigt. In einem hochklassigen Duell besiegte der Schotte die junge Engländerin
Beau Greaves mit 5:4 – und fand anschließend nur lobende Worte für seine Gegnerin.
„Ich habe heute Abend so ziemlich alle Register gezogen, um dieses Spiel zu gewinnen – und sie ist gut“, sagte Anderson nach dem Match. „Sie wird nächstes Jahr auf dem Circuit so viel Ärger machen. Sie ist fantastisch.“ Der 53-Jährige, der in Wolverhampton phasenweise an seine Glanzzeiten erinnerte, musste gegen die 21-Jährige aus Doncaster an seine Grenzen gehen.
„Mit Abstand die beste Spielerin“
Anderson, bekannt für seine zurückhaltende Art, sparte nicht mit Superlativen. „Oh ja, bei weitem“, sagte er auf die Frage, ob Greaves die beste Spielerin sei, die der Sport je gesehen hat. „Ich weiß, dass Fallon eine großartige Spielerin ist, und Lisa auch – aber Beau ist ein bisschen anders. Sie ist brillant – und wird eine große Bereicherung sein“
Greaves, die ihre ersten beiden Gruppenspiele knapp verlor, spielte gegen Anderson und Michael van Gerwen jeweils Averages über 100 Punkte und hinterließ damit mächtig Eindruck. Anderson gab zu, dass der Druck enorm war, gegen eine so formstarke Gegnerin zu bestehen: „Ich musste letzte Nacht versuchen zu schlafen, weil der Druck auf mir lastete“, lachte er. „Wenn die Darts anfangen, unterhalb der Triple 20 zu kommen, ist das der Moment der Panik!“
Respekt zwischen den Generationen
Der Schotte trifft nun im traditionsreichen „El Clasico“ auf Michael van Gerwen. Doch auch im Moment des Sieges blieb der Respekt für Greaves spürbar. „Sie hatte Chancen. Sie hat 5:4 und 5:4 verloren – sie hätte beide Matches gewinnen können. Man sieht einfach, dass sie da ist“, erklärte Anderson.
Besonders beeindruckte ihn Greaves’ ruhige und präzise Spielweise. „Ich habe Beau gegen Michael beobachtet – 140, 140, 180, einfach brillant. Es ist großartig zu sehen, wie viele junge Spieler jetzt Darts spielen. Ich glaube nicht, dass in den nächsten fünf Jahren jemand den Sport dominieren wird. Diese jungen Leute sind unglaublich – so scharf wie ein Messer.“
Ein denkwürdiges Spiel
Anderson sicherte sich den Sieg mit einem 103er-Checkout – und bewahrte dabei nur knapp die Nerven. „War sie auf einem Finish? 161 vielleicht? Wenn ich verfehlt hätte, hätte sie es wahrscheinlich gemacht“, scherzte er. „Aber ja, die Doppel-16 ging ausnahmsweise mal rein, als ich sie brauchte.“
Trotz des Sieges spürte der Schotte die Anstrengung: „Weil ich verdammt alt bin – das hat mich umgebracht“, lachte er. „Mein Herz hat da oben ordentlich gearbeitet. Aber ich spiele Dart, weil ich es liebe. Manchmal läuft’s, manchmal nicht.“
„Sie wird eine große Bereicherung für den Sport sein“
Zum Abschluss fasste Anderson seine Bewunderung für die junge Engländerin treffend zusammen: „Sie ist da. Sie hätte beide Spiele gewinnen können. Sie wird eine große Hilfe für den Sport sein.“