„Ich will alles gewinnen, was kommt" - Luke Littler bleibt auch nach dem Super-Sommer mit drei Titeln in Folge hungrig

PDC
Sonntag, 17 August 2025 um 9:20
Luke Littler 2
Luke Littler hat beim New Zealand Darts Masters in Auckland erneut Geschichte geschrieben. Der 18-Jährige aus Warrington sicherte sich seinen zweiten World-Series-Titel in Folge und schlug im Finale keinen Geringeren als den Weltranglistenersten Luke Humphries mit 8:4. Es war nicht nur das Resultat, das beeindruckte, sondern vor allem die Art, wie er es erreichte: mit einem Average von 115,02 Punkten, sieben 180ern und einer Doppelquote von 50%. Die Fans in der Spark Arena bekamen ein Match zu sehen, das man ohne Übertreibung als "Masterclass" bezeichnen darf.
Schon in den ersten Legs war klar, dass Littler keine Zeit verschwenden wollte. Mit einem 13-Darter breakte er Humphries im Auftaktleg, legte einen 14-Darter nach und ging mit einem weiteren schnellen Leg 3:0 in Führung. Die Partie drohte zu einem einseitigen Spaziergang zu werden, doch Humphries stemmte sich gegen das drohende Debakel. Littler ließ Chancen zum 4:0 ungenutzt, Humphries verkürzte auf 1:3. Auch im fünften Leg vergab Littler Doppel, sodass Humphries auf 2:3 herankam. Doch der Teenager blieb cool: Ein 83er Finish stellte den alten Abstand her und sicherte ihm die 4:2-Führung zur Pause.

Littler spielt nach der Pause wie entfesselt

Nach dem kurzen Break legte Littler noch einmal zu. Humphries hatte im siebten Leg die Chance auf das Bullseye zum 3:4, doch er verpasste – und Littler bestrafte das sofort mit einem 13-Darter. Im nächsten Leg folgte ein Gänsehaut-Moment: sieben perfekte Darts in Serie, der Neun-Darter lag in Reichweite. Zwar blieb der perfekte Moment aus, doch ein 11-Darter brachte das 6:2. Humphries stemmte sich mit einem starken 13-Darter gegen die Niederlage, doch Littler antwortete mit einem weiteren 11-Darter. Auch ein letztes Aufbäumen von Humphries, der selbst einen 11-Darter warf, konnte den Youngster nicht mehr aufhalten. Littler setzte den Schlusspunkt stilvoll – erneut mit einem 11-Darter, seinem dritten des Abends.
Littler gewinnt beide World Series Titel Down Under
Littler gewinnt beide World Series Titel Down Under
Unmittelbar nach dem Finale sprach Littler von einem Gefühl der Unantastbarkeit. „Ich habe mich heute Abend wirklich unantastbar gefühlt“, erklärte er in der Pressekonferenz. „Es war besser als gestern, besser als letzte Woche. Wir treiben uns in der Premier League gegenseitig an die Grenzen, aber heute Abend konnte mir niemand das Wasser reichen.“
Seine Worte waren keine Übertreibung. Littler wirkte in einem Flow, den kaum ein Spieler durchbrechen kann. „Ich musste nur wissen, wo die Triple 20 ist, wo die Cover-Shots liegen. In den letzten beiden Legs habe ich vier-, fünfmal hintereinander die 140 getroffen. Ich war voll im Fokus und habe kaum etwas verfehlt.“ Selbst in der Pause zeigte er Weltklasse: Im Practice Room warf er einen Neun-Darter. „Ich hatte wirklich das Gefühl, dass ich auch auf der Bühne einen werfen würde. Ich wusste einfach, dass ich an diesem Abend nicht aufzuhalten war.“
Luke Humphries VS Luke Littler
102.31 Average (3 Darts) 115.02
14 100+ Thrown 12
9 140+ Thrown 13
3 180 Thrown 7
44 Highest Checkout 83
0 Checkout 100+ 0
44.4 Checkout percentage 50
4 / 9 Checkout 8 / 16

Rivalität mit Humphries

Auch für Humphries, der sich kämpferisch zeigte, war es ein bitterer Abend. Littler betonte dennoch, wie wichtig diese Rivalität für ihn ist. „Viele sagen, dass Luke und ich die beiden besten Spieler der Welt sind – die Nummer eins und die Nummer zwei. Heute war ich besser, aber er bleibt ein riesiger Gegner. Das 83er Finish zum 4:2 war für mich der Knackpunkt. Danach wusste ich: Das Spiel ist meins.“
Humphries selbst hatte am Vortag öffentlich zugegeben, dass Littler aktuell der stärkere Spieler sei. Eine Aussage, die den Youngster überraschte. „Er ist die Nummer eins der Welt, und solange ich das nicht bin, werde ich mich nicht als den Besten bezeichnen. Für mich ist die Nummer eins immer der Beste, unabhängig von Form oder Siegesserien. Was Averages und Statistiken angeht, bin ich im Moment vielleicht vorne – aber am Ende zählt die Rangliste. Mein Ziel ist es, dieses Niveau dauerhaft zu halten.“
Für Littler war der Triumph in Auckland bereits der dritte Titel in Serie, nachdem er zuvor schon beim World Matchplay und den Australian Darts Masters triumphiert hatte. „Ich erlebe gerade eine der besten Phasen meiner Karriere“, erklärte er. „Drei Titel hintereinander, starke Averages, hohe Doppelquoten – alles passt zusammen. Im Moment fühle ich mich unschlagbar.“
Doch satt ist der 18-Jährige noch lange nicht. „Ich will alles gewinnen, was kommt. Als Nächstes steht Antwerpen auf der European Tour an. Dort will ich versuchen, den vierten Titel in Folge zu holen.“

Ruhe und Konzentration

Auf die Frage, wie er sein Niveau in der intensiven Major-Phase der nächsten Wochen halten will, antwortete Littler mit bemerkenswerter Ruhe. „Ich fliege morgen nach Hause, gönne mir eine Woche Pause, trainiere ein paar Tage und reise dann nach Belgien. Danach warten fünf Wochenenden in Serie mit Euro Tour und World Series of Darts Finals. Es gibt noch viele Titel zu holen und viel Preisgeld zu verdienen. Ich werde konzentriert bleiben.“
Ein Faktor für seine Gelassenheit liegt auch in der privaten Unterstützung. Während seine Eltern diesmal in England blieben, reiste seine Freundin mit ihm nach Ozeanien. „Letztes Jahr hatten wir alle mit Jetlag zu kämpfen. Diesmal war ich froh, dass sie dabei war, denn mein Manager musste krankheitsbedingt zurück nach Hause. Sonst wäre ich zwei Wochen lang allein gewesen. Es war wichtig, diese Unterstützung an meiner Seite zu haben.“
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