„Jung, talentiert, bodenständig – er passt perfekt ins Bild“ - Vincent van der Voort prognostiziert, dass Josh Rock 2026 ein Kandidat für die Premier League sein wird

Vincent van der Voort und Damian Vlottes meldeten sich in der neuen Folge ihres Podcasts World Matchplay Draait Door aus dem Studio in Amsterdam zurück – und blickten für Sportnieuws.nl auf einen intensiven Viertelfinaltag in Blackpool. Die vier Halbfinalisten stehen fest, und mit ihnen jede Menge Gesprächsstoff.

Im ersten Viertelfinale traf das Wunderkind Luke Littler auf Andrew Gilding. Trotz überragender 104 Punkte im Schnitt und einer Rekordzahl an 180ern hatte Littler alle Hände voll zu tun. „Das Wort ‚Scheißfliege‘ passt vielleicht am besten zu Gilding“, lachte van der Voort. „Man wird ihn nicht mehr los. Wie er dieses Match gespielt hat, war eigentlich genau so, wie man es machen sollte.“

Gilding überzeugte mit taktischer Cleverness, Breaks zur richtigen Zeit und zwei starken High Finishes (160 und 127 Punkte). Am Ende entschied ein 11-Darter von Littler das Match – knapp, aber verdient. Vlottes lobte: „Er macht es allen schwer. Kommerziell nicht attraktiv, aber sportlich eine Klasse für sich.“

Auch Josh Rock zeigte im zweiten Viertelfinale eine reife Vorstellung und bezwang Gerwyn Price. Rock dominierte das Scoring und nutzte Fehler eiskalt aus. „In einem Leg checkte Price 59 Punkte nicht – und Rock bestraft es sofort“, analysierte Vlottes. „Er hat einen großen Schritt gemacht. Nach dem Juniorenweltmeistertitel ist das sein Jahr.“

Rock, der vor 6 Wochen den World Cup gewann, steht nun auch im Matchplay-Halbfinale. Van der Voort: „Wenn er so weitermacht, ist er nächstes Jahr in der Premier League. Jung, talentiert, bodenständig – er passt perfekt ins Bild.“

James Wade steht ebenfalls im Halbfinale – zum zehnten Mal in 20 Matchplay-Teilnahmen. „Er hat nicht den Glamour anderer Spieler, aber seine Bilanz spricht für sich“, so Vlottes. Auch van der Voort zeigte Respekt: „Wenn man sich seine Titel anschaut, ist er einer der erfolgreichsten Spieler der letzten zwei Jahrzehnte.“

Doch Wade fühlt sich oft übersehen. „Er weiß genau, dass sein Name in den Promo-Videos fehlt – obwohl er das Turnier schon gewonnen hat. Das tut ihm weh, auch wenn er das nicht zugibt“, so Vlottes.

Sein Gegner: Jonny Clayton. Van der Voort traut dem Waliser mehr zu: „Er ist im Turnier grundsolide. Bei Wade bleibt das Fragezeichen, ob er ein langes Finale konditionell durchhält. Bei den UK Open wurde er nach zwei Matches an einem Tag weggespielt.“

Das zweite Halbfinale elektrisiert die Szene: Littler gegen Rock. „Sie sind sich auf dem Circuit bisher kaum begegnet“, betont Vlottes. „Das wird ein echter Showdown.“ Beide Youngsters liefern seit Monaten konstant ab – und sind auch über lange Distanzen gefährlich.

Van der Voort freut sich auf das Duell: „Wenn Rock wieder einen 104er-Average spielt und Littler mithält, wird das ein absurdes Match. Zwei Jungs, die sich gegenseitig aufputschen – das kann nur spektakulär werden.“

Für Gesprächsstoff sorgte auch James Wade mit einer Bemerkung über Gian van Veen, den er in einem Interview als „diesen Typen“ abtat. Van Veen reagierte gelassen, aber bestimmt: „Das war nicht sehr nett. Es ist okay, wenn er mich nicht als Top-Talent sieht – aber ‚dieser Typ‘ klingt herablassend.“

Van der Voort stellte sich klar hinter seinen Landsmann: „Gian ist mental stark, stabil, technisch gut – das Gesamtpaket stimmt. Man muss nicht das Naturtalent eines Littler haben, um zur Weltklasse zu gehören.“

Die Matchplay-Halbfinals versprechen hochklassige Matches – mit gleich zwei Generationsduellen. Littler gegen Rock als Blick in die Zukunft, Wade gegen Clayton als Kräftemessen erfahrener Titelträger. Van der Voort bringt es auf den Punkt: „Das kann ein legendäres Wochenende werden.“