Luke Littler hat sich souverän für das
Achtelfinale des Grand Slam of Darts 2025 qualifiziert. In der Gruppenphase zeigte der 18-Jährige erneut, warum er als eines der Aushängeschilder des Sports gilt. Mit drei souveränen Siegen aus drei Spielen zog der junge Engländer ungeschlagen in die K.o.-Phase ein – und präsentierte sich anschließend
im Gespräch mit den Medien als selbstbewusster, gereifter Spitzensportler, der genau weiß, was er will.
„Drei von drei Punkten – damit kann man nur zufrieden sein“, sagte Littler nach seinem letzten Gruppenspiel, in dem er einmal mehr mit Konstanz und präzisem Finishing glänzte. „Es stand noch etwas auf dem Spiel. Ich musste ein paar Legs holen, um den Gruppensieg zu sichern, aber mit drei Siegen aus drei Spielen durchzugehen, das ist natürlich perfekt.“
Showtalent mit klarem Fokus
Obwohl Littler bereits sicher qualifiziert war, zeigte er keinerlei Nachlässigkeit. „Ich wusste ehrlich gesagt nicht einmal genau, wie viele Legs ich brauche“, lachte er. „Ich dachte, hol dir einfach zwei oder drei – aber am Ende will ich immer gewinnen.
Daryl Gurney hat gut gescored und gefinished, aber ich bin einfach froh, dass ich gewonnen habe.“
Mission Titelverteidigung lebt: Luke Littler steht im Achtelfinale des Grand Slam of Darts 2025
Der Teenager ist bekannt für seine Mischung aus Präzision und Show – und das Publikum liebt ihn genau dafür. Auch an diesem Abend ließ er sein Entertainment-Talent aufblitzen, als er absichtlich ein Doppel traf, um sich ein mögliches 170er-Finish zu stellen. „Ja, wenn ich schon qualifiziert bin, will ich das Publikum unterhalten“, erklärte er. „Aber jetzt ist es Zeit fürs Geschäft. Am Donnerstag beginnt die eigentliche Arbeit.“
Auf die Frage, ob er sich jetzt ganz auf die Titelverteidigung konzentriere, antwortete er entschlossen: „Es geht nur noch um Konzentration. Kein Wahnsinn mehr, nur noch gewinnen. Manche Spieler haben ein oder zwei Spiele gewonnen und sind trotzdem ausgeschieden – also drei von drei Spielen, das ist einfach sehr gut.“
Die Jagd nach dem Bigfish
Während des Spiels war deutlich zu spüren, dass Littler ein bestimmtes Ziel verfolgte: das legendäre 170er-Finish. „Ja, ich habe wirklich versucht, es in ein paar Legs zu werfen“, verriet er. „Aber meine ersten Darts auf die Triple 20 saßen nicht richtig. Das hat mich ein bisschen geärgert, weil ich auch versuchen wollte, einen 9-Darter zu werfen. Na ja, wir werden sehen, was am Mittwoch passiert.“
Neben dem sportlichen Teil kam auch etwas Humor ins Spiel: Littler sprach über seinen Freund und YouTube-Star Angry Ginge, der derzeit bei I’m a Celebrity… Get Me Out of Here! im britischen Fernsehen zu sehen ist. „Ich wusste schon länger, dass er in den Dschungel gehen würde“, grinste Littler. „Ich bin mir sicher, dass er sich gut schlagen wird. Wir müssen halt abstimmen, um zu sehen, was er alles essen muss!“
Ob er selbst je teilnehmen würde? „Vielleicht“, lachte er. „Wenn die richtige Menge Geld auf den Tisch kommt, würde ich es wagen, ein paar Wochen im Dschungel zu verbringen.“
Zwischen Entertainment und Ernst
Während manche Profis den Showaspekt meiden, gehört er für Littler fest dazu. „Manche sagen, eine Show kann ablenken, aber für mich ist das Teil meines Spiels. Das bin einfach ich. Es ist kein Gimmick – es ist ein Teil dessen, was ich am Board mache.“
Trotz seines jungen Alters spürt Littler die Verantwortung, die mit seinem Erfolg einhergeht. „Ich fühle eine gewisse Verantwortung“, erklärte er. „Ich weiß, was ich in den letzten 18 bis 19 Monaten für den Sport getan habe. Immer mehr Menschen schauen Darts, kaufen PDC TV oder Streams – der Sport wächst. Darts bewegt sich wirklich in die richtige Richtung.“
Der Interviewer sprach vom sogenannten Luke-Littler-Effekt – einem Begriff, der in der Szene längst etabliert ist. Littler lächelt nur: „Das sagt eigentlich alles. Ich muss da nichts hinzufügen. Wenn die Leute es so nennen, spricht das für sich.“
Bereit für die K.o.-Phase
Interessanterweise musste Littler diesmal am frühen Abend antreten – ungewohnt für ihn. „Ja, das gehört einfach dazu“, sagte er gelassen. „Ich wusste, dass ich schon durch war, also wollte ich mir einfach ein paar Legs sichern, um den Gruppensieg perfekt zu machen. Jetzt kommt der Mittwoch, und dann sehen wir, auf wen ich treffe.“
Ab der K.o.-Phase steigt der Druck: Jetzt geht es beim
Grand Slam of Darts um alles oder nichts. „Ich mache einfach, was ich immer mache“, erklärte Littler. „Ich mag es, nach einer Pause wieder auf die Bühne zu kommen. In der Gruppenphase waren nicht viele wirklich gute Legs dabei, aber wenn die Spiele länger werden, zeige ich mein bestes Darts.“
Die neue Ära des Darts
Littler ist überzeugt: Der Dartsport erlebt einen Generationenwechsel. „Ja, es fühlt sich wirklich wie eine neue Ära an“, sagte er. „Spieler wie Gian und Josh sind schon etwas länger auf der Tour als ich, aber jetzt zeigen sie ihr wahres Potenzial. Ich habe vielleicht etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen, aber glauben Sie mir: Diese Jungs können große Namen schlagen – van Gerwen, Humphries, wen auch immer. Man darf sie nicht unterschätzen.“
Der nächste Meilenstein ruft
Bislang hat Luke Littler noch keinen Major-Titel verteidigt – ein zusätzlicher Antrieb für das nächste Kapitel seiner Karriere. „Ja, richtig“, sagte er. „Ich hatte die Chance in der Premier League Darts, jetzt ist es die zweite. Bis jetzt läuft alles gut. Wenn das längere Format beginnt, dann sieht man mein bestes Spiel.“
Auf die Frage nach seiner größten Bedrohung blieb er konzentriert: „Das nächste Spiel. Das ist immer das Wichtigste. Ich weiß gar nicht genau, wer auf meiner Seite des Tableaus steht. Luke (Humphries) ist, glaube ich, auf der anderen Seite. Egal – ich muss einfach weitermachen, das Finale erreichen und hoffentlich als Nummer eins abschließen.“