Mit dem Sensationssieg bei der Hungarian Darts Trophy 2025 hat
Niko Springer nicht nur seinen Premierentitel auf der
European Tour gefeiert, sondern auch ein neues Kapitel für den deutschen Darts-Sport aufgeschlagen. Der 25-Jährige setzte sich als Qualifikant in Budapest gegen eine ganze Reihe von Topspielern durch und besiegte auf dem Weg zum Titel Gian van Veen, Damon Heta, Rob Cross, Luke Humphries, Josh Rock und im Endspiel Danny Noppert. Doch der Triumph bedeutet weit mehr als einen Pokal – er verändert die Perspektiven des „Meenzer Bubs“ nachhaltig.
Sprung in den Ranglisten
Die Ranglisten der PDC sind das Fundament jeder Profikarriere – und Springers Erfolg hat dort mächtig Bewegung gebracht.
In der Main
PDC Order of Merit, der Weltrangliste, verbesserte sich Springer von Platz 70 auf 66. Damit steht er in seinem ersten Jahr als Tour Card Holder bereits knapp vor der Top-64, die über die Tourkarten-Verteilung entscheidet. Ein entscheidender Vorteil: Da er im Rahmen des Zwei-Jahres-Systems in den kommenden 15 Monaten kein Preisgeld zu verteidigen hat, kann er völlig befreit angreifen und kontinuierlich aufsteigen.
In der European Tour Order of Merit gelang ihm mit dem Triumph sogar ein Riesensatz: Von Rang 23 schoss Springer auf Platz 7 nach vorn – ein Sprung um ganze 16 Positionen. Auch in der Pro Tour Order of Merit hat sich der Deutsche etabliert: Dort belegt er nun Rang 28.
Feierte am Sonntagabend seinen ersten PDC-Titelgewinn im Herrenbereich: Niko Springer
Major-Türen öffnen sich: Qualifikationsrennen im Blick
Noch entscheidender sind die direkten Folgen im Rennen um Startplätze bei den großen Major-Turnieren.
Im Qualifikationsrennen für den
World Grand Prix in Leicester hat sich Springer dank seines Budapester Erfolges auf Rang 12 geschoben. Sein Vorsprung auf die letzte Qualifikationsposition (Krzysztof Ratajski auf Platz 16) beträgt bereits 7.000 Pfund – das Debüt beim prestigeträchtigen Double-In-Double-Out-Turnier ist damit so gut wie sicher.
Die Teilnahme an der European Championship ist als Siebter der European Tour Order of Merit ohnehin fix – in Dortmund wird Springer also erstmals um die EM-Krone spielen. Darüber hinaus eröffnet ihm der Titelgewinn sogar die Chance auf eine Teilnahme am
Grand Slam of Darts. Das Turnier gilt wegen seines harten Qualifikationsmodus als exklusiv – Finalteilnahmen und Turniersiege sind fast die einzige Eintrittskarte. Mit seinem Budapest-Triumph hat Springer seinen Namen nun prominent auf die Warteliste gesetzt, die zur Auffüllung des Teilnehmerfelds dient.
Auch mit Blick auf die neue Saison hat der „Meenzer Bub“ schon jetzt einen wichtigen Meilenstein erreicht: Über die Pro Tour Order of Merit wäre er bei den ersten beiden European Tour-Events 2026 gesetzt und müsste somit nicht mehr durch die Qualifikation.
Ein wachsender Klub: Deutsche Titelträger bei der PDC
Mit dem Triumph in Ungarn reiht sich Springer in eine exklusive Liste ein: die der deutschen Titelgewinner bei der PDC. Der Klub wächst – und zeigt, wie stark sich der deutsche Darts-Sport in den vergangenen Jahren entwickelt hat.
- Martin Schindler: Players Championship 8 (2025), International Darts Open (2024), Swiss Darts Trophy (2024), Austrian Darts Open (2025)
- Max Hopp: Players Championship 19 (2018), German Darts Open (2018)
- Ricardo Pietreczko: German Darts Championship (2023)
- Niko Springer: Hungarian Darts Trophy (2025)
Mit Springer hat dieser Kreis nun einen weiteren Vertreter – einen, der gerade erst am Anfang seiner Laufbahn steht und dessen Triumph in Budapest wie eine Initialzündung wirkt.