Die
Hungarian Darts Trophy hat am Freitagabend in Budapest eine spannende Abendsession erlebt. Während sich mit
Leon Weber und
Lukas Wenig zwei deutsche Starter bereits in der ersten Runde verabschieden mussten, sorgte
Niko Springer mit einem starken Auftritt gegen den Niederländer Gian van Veen für das Highlight aus deutscher Sicht. Insgesamt bot die Session ein abwechslungsreiches Programm mit engen Duellen, klaren Favoritensiegen und packenden Momenten auf der Bühne.
Bereits vor Beginn war klar: Für die deutschen Vertreter wird es ein entscheidender Abend, denn gleich drei von ihnen griffen ins Geschehen ein. Am Ende gab es Licht und Schatten – mit einer großen Enttäuschung, einer denkbar knappen Niederlage und einem wichtigen Sieg.
Frühes Aus für Leon Weber
Den Auftakt aus deutscher Sicht machte Leon Weber, der in seinem Match auf den Nordiren Daryl Gurney traf. Nach einem soliden Start, in dem beide Spieler ihre Anwurflegs sicher durchbrachten, schien die Partie zunächst offen. Doch anschließend zog Gurney das Tempo an und gewann fünf Legs in Serie. Weber konnte sein Niveau nicht halten und beendete die Begegnung mit einem Average von knapp 80 Punkten – zu wenig, um den zweifachen Major-Sieger ernsthaft zu gefährden. Das 1:6 bedeutete das frühe Aus für den gebürtigen Naststättener, der auf der großen Bühne nie wirklich zu seinem Spiel fand.
Weber verliert erstmal seine Erstrundenpartie auf der European Tour
Für Gurney hingegen war es ein souveräner Arbeitssieg, der ihn sicher in die zweite Runde brachte.
Herzschlagfinale für Lukas Wenig
Spannender machte es Lukas Wenig in seiner Partie gegen Joe Cullen. Der Marburger lieferte dem früheren Masters-Champion über weite Strecken ein Duell auf Augenhöhe. Beide Spieler hielten ihre Anwurflegs zunächst souverän, ehe Cullen im vierten Leg das erste Break gelang. Doch Wenig zeigte Moral, antwortete umgehend mit einem eigenen Break und glich später mit einem starken 14-Darter zum 4:4 aus.
Die Partie entwickelte sich zu einem echten Krimi. Im Entscheidungsleg hatte Wenig sogar drei Matchdarts, darunter einen auf Bullseye, ließ diese Chancen jedoch ungenutzt. Cullen nutzte die Gunst der Stunde und machte den 6:5-Sieg perfekt. Für Wenig bedeutete es ein bitteres Aus – zumal er mit seiner Leistung zeigte, dass er durchaus mit Topspielern mithalten kann.
Springer bezwingt van Veen in Topspiel
Für das Highlight des Abends sorgte Niko Springer. Der „Meenzer Bub“ traf im siebten Match auf Gian van Veen, die Nummer 18 der Welt und eines der größten Talente der Szene. Der Niederländer startete furios und spielte in den ersten beiden Legs einen Average von über 110 Punkten. Doch Springer ließ sich nicht beeindrucken, kämpfte sich zurück und hielt die Partie ausgeglichen.
Ein besonderes Ausrufezeichen setzte Springer im achten Leg, als er 121 Punkte über das Bullseye zum 5:3 checkte. Zwar zeigte van Veen zwischenzeitlich mit einem 10-Darter, warum er zur Weltspitze zählt, doch am Ende verwandelte Springer seinen Anwurf souverän zum 6:3-Sieg. Besonders bemerkenswert: Trotz eines elf Punkte niedrigeren Averages (95 gegenüber 106) entschied der Mainzer das Match für sich – vor allem dank seiner Effizienz auf die Doppel. Damit zieht Springer in die zweite Runde ein und setzt ein klares Statement.
Favoritensiege und klare Ergebnisse
Neben den deutschen Auftritten sorgten auch die internationalen Stars für reichlich Gesprächsstoff. So gewann der fünfmalige Weltmeister Raymond van Barneveld souverän mit 6:2 gegen Lokalmatador Nandor Major. Auch Richard Veenstra setzte sich mit 6:3 gegen Cameron Crabtree durch und trifft nun auf Gerwyn Price.
Zum Abschluss des Abends zeigte Premier-League-Spieler Nathan Aspinall seine Klasse. Der Engländer feierte einen 6:0-Whitewash gegen das ungarische Geburtstagskind Levente Sarai. Ein 164er Highfinish zum Matchgewinn unterstrich die Dominanz von „The Asp“, der nun in Runde zwei auf die Nummer eins der Welt, Luke Humphries, trifft.