Wessel Nijman hat beim
Grand Slam of Darts ein starkes Ausrufezeichen gesetzt. Der 25-jährige Niederländer sicherte sich am Dienstagabend mit einem souveränen 5:0-Sieg über
Lisa Ashton den Einzug ins Achtelfinale – unabhängig vom Ausgang der Partie zwischen
Gian van Veen und
Josh Rock.
Nach mehreren Rückschlägen bei großen Turnieren feierte Nijman damit ein sportliches Comeback. Zwar startete er etwas schleppend in die Partie, doch in den entscheidenden Momenten zeigte er Nervenstärke. Nachdem Ashton im ersten Leg zwei Chancen auf ein Doppel verpasst hatte, nutzte Nijman seine Möglichkeit eiskalt und checkte 79 Punkte. Kurz darauf legte er ein 119er Finish nach – der entscheidende Schlag, der die Partie endgültig zu seinen Gunsten drehte. Mit einem Treffer auf der Doppel-8 machte er den 5:0-Erfolg perfekt. „Man weiß im Grunde schon vorher, dass ein 5:0 reicht, und es dann zu liefern, das ist sehr schön“, sagte Nijman zufrieden im Interview bei Viaplay.
Eine gebrochene Spitze und ein glücklicher Zufall
Vor dem Spiel erlebte Nijman allerdings einen unerwarteten Schreckmoment. Beim Einwerfen brach eine seiner Spitzen ab, sodass er kurzfristig auf ein Ersatzset zurückgreifen musste – ein Set, mit dem er zuvor noch nie ein offizielles Match bestritten hatte.
„Ich hatte noch sechs oder neun Darts übrig, denn man sagt ja vorher: sechs oder neun Darts, und dann beginnt der Walk-on. Aber dann brach meine Spitze ab,“ erklärte er. „Zum Glück hatte ich ein zusätzliches Set dabei, also habe ich gewechselt. Das war im Grunde ein Set, mit dem ich noch nie ein Spiel absolviert hatte.“
Der spontane Wechsel zahlte sich aus. Nijman trat selbstbewusst auf, punktete konstant und überzeugte vor allem auf den Doppeln. „Ich muss jetzt auch für den Rest der Woche mit diesem Set weitermachen, weil ich nichts anderes dabei habe,“ sagte er lachend. „Ich habe noch zwei Darts übrig, also sollte jetzt nichts allzu Verrücktes passieren.“
Ein weiterer Schritt in seiner Entwicklung
Mit dem Einzug in die K.o.-Phase macht Wessel Nijman einen wichtigen Schritt in seiner sportlichen Entwicklung. Der Niederländer musste in den vergangenen Jahren mehrfach bittere Erstrundenniederlagen hinnehmen und scheiterte oft trotz Matchdarts an großen Bühnen.
„Du weißt auch, dass ich eine Reihe von Matches hatte – beim World Cup, bei den Finals, beim Grand Prix –, dass ich Matchdarts hatte, aber es einfach nicht in die zweite Runde geschafft habe,“ erklärte Nijman. „Und wenn du jetzt gewinnst, dann denkst du dir: wenn Gian gewinnt, dann bin ich auch durch, es sei denn ich gewinne 5:0. Und dann finde ich es einfach extrem schön, dass ich schon durch bin und dass das letzte Spiel für mich keine Rolle mehr spielt.“