Für
Martin Schindler erwies sich die dritte Runde der PDC
Darts Weltmeisterschaft als Sackgasse. In einem hochkarätigem Match unterlag er
Michael Smith nur knapp mit 3-4.
Im Decider des fünften Satzes hatte The Wall die Chance, den Sieg einzufahren, traf aber jedoch bei 121 Punkten Rest mit dem ersten Dart die große Fünf. Hierdurch hatte er keine Chance mehr, das Leg und damit das auch das Match zu gewinnen, da sein englischer Gegner die Chance nutzte und 72 zum Satzgewinn checkte.
"Mir war die Situation bewusst, dass ich ihn gleich auf der Pfanne habe, wie man so schön sagt, aber irgendwie war der Sieg greifbar und irgendwie auch nicht. Die 121 Punkte, okay. Er hat auch nach hinten raus mit dem letzten Dart ausgemacht. Es war schon ein bisschen ärgerlich", sagte Schindler im anschließendem Interview mit Elmar Paulke.
Da die
Darts WM im Satzmodus gespielt wird, erwies sich dieser kleine Fehler als besonders verhängnisvoll. Für Schindler ist das keine Entschuldigung: "Das war genau das, worauf ich hinaus trainiert habe. Genau dieses Turnier, genau dieses Timing, die Scores und die Finishes, wann du sie brauchst. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich hatte bei dieser WM, auch wenn ich nur zwei Spiele gespielt habe, tolle Momente. Es hat viele Früchte getragen. Auf jeden Fall. Es war natürlich unlucky. Und ja, der Setmodus ist natürlich auch brutal. In dem einen Augenblick bist du nur 121 Punkte weg, im nächsten Moment musst du erst mal wieder dreimal die 501 auf Null bringen und das schneller als dein Gegner."
Den vierten Satz konnte sich der Deustche in vier Legs sichern, wobei er auf der Doppel 14 das Leg Smiths zum 3-1 in Sätzen breakte. Dies war Schindlers Angaben nach der Punkt, wo er das Gefühl hatte, Bully Boy besiegen zu können. "Ich gehe von der Bühne und weiß: So, jetzt noch einmal Best of 5 gewinnen, dann bin ich durch. Und so ein Best of 5, so kurz das auch ist, das wird auf einmal brutal lang. Das ist Wahnsinn! Ich weiß, ich hatte richtig gute Momente und ich fühle mich auch gut dabei, dieses Spiel von vorne zu gestalten, aber ich muss es natürlich auch auf Null bringen und das habe ich leider nicht. Ist ärgerlich, aber ganz ehrlich, ich glaube, es gibt viel mehr Positives als Negatives."
Die Darts WM 2023 ist die erste Weltmeisterschaft, bei der Schindler ein Match gewinnen konnte. Mit seinem Match, das er gegen Smith abgeliefert hat, hat er gezeigt, dass er es schaffen kann, auch topgesetzte Spieler an den Rand einer Niederlage zu bringen. Dieses gute Gefühl möchte The Wall für 2023 mitnehmen. "Ich bin mir absolut der Lage bewusst, dass 2022 ein wirklich tolles Jahr war, aber ich werde mich jetzt nicht auf dem Erfolg ausruhen und versuchen, an 2022 wieder anzuknüpfen", erklärte er mit Bestimmtheit.
"Wie gesagt, es gibt viele positive Dinge, die ich mitnehmen werde. Es ist halt, um ehrlich zu sein, genau das Level, wo ich hinmöchte. Diese Leute wie Michael Smith - und er ist einer der besten Spieler der Welt. Es hört sich jetzt vielleicht arrogant an, aber ich glaube, viele Andere hätten dieses Spiel nicht mehr gedreht. Aber er hat es mit seiner Erfahrung, mit seiner Spielstärke einfach getan. Wie gesagt, genau das ist das Level, wo ich hin will. Ich muss genau da weitermachen."
Abschließend äußerte sich Schindler noch zu dem Match, das auf
Gabriel Clemens im Achtelfinale wartet: "Gegen Alan Soutar, das ist natürlich einfacher gesagt als getan."
"So ein Spiel wie gegen
Jim Williams, das wird er (Clemens, Anm. d. Red.) brauchen, weil Soutar als Außenseiter auch total hungrig ist und total motiviert ist. Ich denke, der wird gar nicht so einfach sein. Aber natürlich, vom Namentlichen her ist das eine Top-Auslosung. Aber das ist immer so eine Sache. Name ist nicht immer alles."