Von Paul Lim bis Barney: Das sind die zehn ältesten Dart-Veteranen bei der Darts WM 2026

Die Darts WM 2026 im Alexandra Palace präsentiert ein Teilnehmerfeld, in dem die junge Generation aufbegehrt, doch eine starke Riege erfahrener Kämpfer hält dagegen. Spieler ab 54 Jahren qualifizierten sich erneut für das Highlight des Jahres. Diese Darter starteten ihre Karrieren zu unterschiedlichen Zeiten, teilen aber eine Eigenschaft: Ihr Können reicht noch immer, um auf der größten Bühne zu bestehen.​

Paul Lim ist erneut der älteste Teilnehmer der Darts-WM. Der 71-jährige Singapurianer stellt eine Besonderheit in der professionellen Szene dar, denn seine Platzierung zeigt, wie lange Erfahrung im Dartsport zählt – viel länger als in den meisten anderen Sportarten. Lim hat längst alles bewiesen, doch seine Anwesenheit bleibt bemerkenswert. "The Singapore Slinger" schrieb 1990 Geschichte, als er bei Lakeside als erster und einziger Spieler einen Neun-Darter erzielte. 2018 hätte er diese perfekte Partie beinahe im Alexandra Palace wiederholt, doch er verfehlte die Doppel 12 im Spiel gegen Gary Anderson.

Nach zwei Jahren Pause kehrt Mervyn King zurück in die Darts-WM. Der erfahrene Engländer schaffte es vor vier Jahren überraschend bis ins Viertelfinale im Alexandra Palace. Nachdem er 2024 seine PDC Tour Card verloren hatte, scheiterte er in der Qualifikation. Auf der Challenge Tour zeigte "The King" jedoch starke Leistungen, die ihm ein WM-Ticket über den Order of Merit sicherten.

Der fünffache Weltmeister Raymond van Barneveld stellte mit seiner 33. WM-Teilnahme einen Rekord ein und zog mit Steve Beaton gleich. Obwohl er nicht mehr als Titelfavorit gilt, bleibt der Niederländer an guten Tagen eine ernsthafte Herausforderung. Vor zwei Jahren erreichte "Barney" das Achtelfinale im Ally Pally, und seine derzeitige Auslosung bietet gute Chancen auf eine ähnliche Leistung.

Simon Whitlock zählt zu den bekanntesten Figuren im Darts. Der Australier, oft als der Mann mit Pferdeschwanz und Ziegenbart bezeichnet, nahm von 2010 bis 2024 ununterbrochen an der WM teil. 2010 verlor "The Wizard" im Finale gegen Phil Taylor. Nach seiner Abwesenheit im letzten Jahr sicherte er sich durch einen Sieg bei der ANZ Premier League die Rückkehr ins Alexandra Palace.

David Cameron gelang sein internationaler Durchbruch vergleichsweise spät, doch mittlerweile ist er eine etablierte Größe. Der Kanadier spielte seine erste WM 2014 und steht nun vor seiner 11. Teilnahme. Oft scheiterte er früh, doch 2023 erreichte er die zweite Runde. Bei den Senioren sorgte Cameron 2022 für Furore, als er Phil Taylor im Finale der World Seniors Darts Masters besiegte.

Peter Wright präsentiert sich heute anders als in seinen Glanzzeiten als zweifacher Weltmeister. Der 55-jährige Schotte wirkt weniger konstant, bleibt aber gefährlich, wenn seine Würfe sitzen. Seine bunte Erscheinung und die Routine sind geblieben, doch der "Snakebite" trifft nicht mehr so zuverlässig wie früher. Letztes Jahr überraschte er mit dem Aus gegen Titelverteidiger Luke Humphries und zeigte, dass er immer noch zur Spitze gehört.

Ian White spielte meist besser auf der Bühne als vor der Kamera. "The Diamond" verpasste nur vor zwei Jahren die WM und stand dabei kurz vor dem Verlust seiner Tour Card. Mit nun 15 WM-Teilnahmen ist der 55-jährige Engländer Stammgast im Ally Pally. Sein Karriere-Highlight bleibt das Viertelfinale 2014.

Leonard Gates, wie David Cameron ein Spätstarter, nimmt zum dritten Mal in vier Jahren an der WM teil. Der 55-jährige Amerikaner erreichte bei seinen beiden vorherigen WM-Teilnahmen jeweils die zweite Runde. Gates dominiert die nordamerikanischen Turniere und gewann 2022 die Nordamerika-Meisterschaft sowie 2024 den begehrten CDC Continental Cup.

Lisa Ashton schrieb Geschichte, als sie 2020 als erste Frau eine PDC Tour Card über die Q-School gewann. Viermal stand sie bei der WM, zweimal fehlte ihr nur ein Satz zum Einzug in die zweite Runde (jeweils 3:2 gegen Adam Hunt und Ryan Meikle). In diesem Jahr bekommt "The Lancashire Rose" ihre fünfte Chance, für eine Überraschung zu sorgen. Trotz der Dominanz von Beau Greaves zeigte Ashton 2025 mit dem Sieg beim Women’s World Matchplay ihre Gefährlichkeit.

Andrew Gilding fällt durch seine besondere Wurfweise auf und wurde 2023 zum Kultheld, als er überraschend den UK Open Titel gewann und Michael van Gerwen im Finale besiegte. Seitdem bleibt er konstant in der oberen Mittelklasse vertreten, auch wenn sein derzeitiger Weltranglistenplatz 34 nicht ganz seiner Form entspricht. 2025 erreichte er bei der WM seine beste Leistung mit der dritten Runde. Es ist seine siebte WM-Teilnahme; nur einmal schied er in Runde eins aus.