Wenig Debütanten bei TV-Turnieren: Alarmierender Mangel an neuen Gesichtern im Darts-Jahr 2025

PDC
Donnerstag, 23 Oktober 2025 um 9:30
Niko Springer (2)
Das Darts-Jahr 2025 zeigt einen klaren Trend: Neue Gesichter sind bei den großen, im Fernsehen übertragenen Turnieren Mangelware. Wo sonst regelmäßig Talente ihr Debüt auf den großen Bühnen feiern, dominieren in dieser Saison die etablierten Namen – ein Zeichen für die gewachsene Stabilität an der Spitze des Sports.
Bei den letzten drei TV-Ranglistenturnieren – dem World Matchplay, dem World Grand Prix und der European Championship – gab es zusammengerechnet nur acht Debütanten. Das ist ein historischer Tiefstand und verdeutlicht, wie schwierig es geworden ist, in die Elite vorzustoßen.

World Matchplay: Nur zwei Neulinge in Blackpool

Das World Matchplay gilt seit jeher als exklusiv – doch 2025 erreichte diese Exklusivität ein neues Niveau. Nur Wessel Nijman und Cameron Menzies gaben in Blackpool ihr Debüt. Damit verzeichnete das Turnier die zweiniedrigste Zahl an Neulingen in seiner Geschichte.
Die Top 16 der Welt sind stabil wie selten zuvor, und auch die Verfolger in der Pro Tour Order of Merit haben sich gefestigt. Der Sprung ins Teilnehmerfeld wird dadurch immer schwieriger.

World Grand Prix: Rekordtief mit nur zwei Debütanten

Noch deutlicher wurde der Trend beim World Grand Prix in Leicester. Mit Niko Springer und Wessel Nijman traten lediglich zwei neue Gesichter an – weniger gab es noch nie.
Beide mussten allerdings früh die Segel streichen. Das besondere Format des Turniers – „Double In, Double Out“ – machte es den Neulingen zusätzlich schwer. Springer und Nijman verloren jeweils ihr Auftaktmatch, konnten aber dennoch wertvolle Erfahrung auf einer der größten Bühnen des Jahres sammeln.

European Championship: Vier Neulinge, doch Trend bleibt

Etwas mehr Bewegung brachte die European Championship, doch mit vier Debütanten blieb auch sie unter dem langjährigen Schnitt. Neben Nijman, Springer und Menzies war Ryan Joyce erstmals dabei. Mit insgesamt vier Neulingen verzeichnete das Turnier die drittniedrigste Quote seiner Geschichte.
Gerade auf der European Tour, wo normalerweise viele Spieler den Sprung über starke Auftritte schaffen, fiel der Mangel an frischem Blut auf. Das spricht dafür, dass selbst dort die Leistungsdichte inzwischen enorm hoch ist, oder ist die neue umstrittene European Tour Regel schuld an dieser Neulingsarmut?

Stabilität oder Stillstand?

Der auffällige Rückgang an Debütanten lässt zwei Deutungen zu: Einerseits zeigt er, wie beständig und stark die Spitze des Darts aktuell ist. Spieler wie Luke Humphries, Michael van Gerwen oder Gerwyn Price verteidigen ihre Plätze mit beeindruckender Konstanz.
Andererseits könnte der Trend ein Hinweis darauf sein, dass es für junge Talente schwieriger geworden ist, sich durchzusetzen. Die PDC-Tour bietet zwar mehr Chancen als je zuvor, doch die Erfahrung der Topspieler wirkt oft wie eine unsichtbare Barriere.

Blick nach vorn

Ob sich dieser Trend bei den Players Championship Finals und der World Darts Championship fortsetzt, wird sich zeigen. Klar ist schon jetzt: 2025 ist das Jahr, in dem das Establishment den großen Bühnen seinen Stempel aufdrückt – und Debütanten zur Seltenheit geworden sind.
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