Dave Chisnall steht nächste Woche vor einer großen Herausforderung: Er will seinen ersten 2025 Pro Tour-Titel gewinnen. Chizzy ist fest entschlossen, die Form wiederzufinden, mit der er im letzten Jahr die Players Championship 6 in Deutschland gewonnen hat, und seine Saison zu beginnen.
Die Nummer 9 der Welt erreichte letzte Woche das Viertelfinale der Belgium Open, musste dort aber die Überlegenheit von Luke Littler anerkennen. Trotz einer starken 4-2-Führung gelang es Chisnall nicht, das Match zu beenden. Littlers spektakuläres "Big Fish"-Finish (170er-Checkout) kippte das Match komplett und bescherte The Nuke den 6-4-Sieg.
Doch Chisnall sah auch Positives in seiner Leistung gegen The Nuke auf der European Tour. "Dieser Junge, Luke Littler, kann wirklich werfen. Ich sage es schon seit über einem Jahr - ihr braucht mich nicht, um zu wissen, wie gut er ist."
Trotz der Enttäuschung konnte er aus seiner starken Form noch etwas herausholen. "Es war sowohl gut als auch schlecht. Gut, weil es zeigt, dass mein Spiel noch da ist, aber schlecht wegen des Ergebnisses. Wenn ich Luke geschlagen hätte, hätte ich das Turnier wohl gewonnen. Aber andererseits, wenn meine Tante Eier hätte, wäre sie mein Onkel. Das 'Wenn' zählt in diesem Sport nicht."
Nach seinem Ausscheiden in Belgien reiste Chisnall direkt weiter nach Leicester zur Players Championship 5 und 6. Dort kam er jedoch nicht über die letzten 64 hinaus. Er spielte ein beeindruckendes Match gegen Dom Taylor mit einem Average von 106, verlor aber dennoch. Am nächsten Tag unterlag er mit 1-6 gegen Niko Springer.
Chisnall, ein sechsmaliger Finalist bei einem Major, experimentiert derzeit mit kleinen Anpassungen an seinem Wurf, um seine Leistung zu verbessern. "Es ist schwer zu erklären, aber mein erster Pfeil geht zu hoch und zwingt mich zum Umschalten. Ich habe versucht, meinen Wurf ein wenig anzupassen, aber es funktioniert nicht", erklärt er.
Ein seltsames Problem spielt ihm dabei einen Streich. "Das Verrückte ist, dass ich den Boden meines Flights sehe, wenn ich den Pfeil halte. Das bleibt in meinem Augenwinkel hängen und lässt mich die Konzentration verlieren. Das passiert nie im Training, nur im Wettkampf, also weiß ich nicht, was die Ursache ist."
Er vergleicht seine Situation mit der eines Golf- oder Tennisspielers, der zu einem Trainer gehen kann, um an seiner Technik zu feilen, aber im Dartsport ist das anders. "Nur ich weiß, wie ich meine Darts werfe. Also muss ich einfach hart arbeiten und eine Lösung finden."
Dennoch bleibt Chisnall optimistisch, was seine Chancen in Hildesheim angeht, wo die Pro Tour nächste Woche startet. Die deutsche Etappe weckt gute Erinnerungen, denn im vergangenen Jahr hatte er hier seine Saison mit einem Titel begonnen.
"Hildesheim weckt tolle Erinnerungen. Letztes Jahr war meine Form ebenso schwankend und dann habe ich hier zum Saisonstart gewonnen. Hoffentlich wird sich die Geschichte diese Woche wiederholen."
Er weiß, was er verbessern muss, um wieder zu glänzen. "Mein Spiel fühlt sich gut an, besonders wenn mein erster Pfeil in der Triple 20 landet. Jetzt geht es darum, beständig zu sein und in den wichtigen Momenten öfter das Doppel zu treffen."