„Wie viel schulde ich dir, ich schicke es dir“ - Jeff Smith reagiert mit Humor auf wütende Wett-Verlierer, die um Geld und PaySafe-Karten betteln

PDC
durch Nic Gayer
Mittwoch, 22 Oktober 2025 um 15:45
jeff-smith
Jeff Smith hat eine ungewöhnliche, aber souveräne Art gefunden, mit beleidigenden Nachrichten nach Niederlagen umzugehen. Nachdem der Kanadier in der vergangenen Woche bei der MODUS Super Series verlor, erhielt er auf Instagram wütende Nachrichten von einem Nutzer, der offenbar Geld auf ihn gesetzt hatte – und nun seinen Verlust erstattet haben wollte.
Doch Smith ließ sich nicht provozieren. Stattdessen reagierte er mit Humor – und machte öffentlich, wie absurd die Forderungen mancher Online-Wettenden inzwischen geworden sind.

Absurde Forderungen und 5000-Euro-Verlust

„Ich schiebe keine Spiele und du verstehst das Spiel offensichtlich nicht“, antwortete Smith zunächst sachlich auf die erste Nachricht des Fans. Dieser forderte daraufhin, Smith solle „Ehre zeigen“ und das verlorene Geld zurückzahlen.
Anstatt die Unterhaltung zu ignorieren, nahm Smith die Situation mit Humor: „Wie viel schulde ich dir? Ich schicke es dir“, schrieb er zurück. Der Nutzer ging darauf ein und behauptete, er habe 5000 Euro verloren. Schließlich bat er sogar darum, Smith möge ihm „drei 100-Euro-PaySafe-Karten“ schicken.
Auf Facebook teilte Smith einen Screenshot der Unterhaltung und schrieb dazu:
„Stell dir vor, du bekommst auf Instagram Nachrichten, weil du diese Zahlen geworfen hast: 103.34, 89.15, 87.32, 101.39, 96.49. Das ist nur eine von etwa zehn Nachrichten bisher… und es werden sicher noch mehr kommen. Was geht nur in den Köpfen der Leute vor? Früher hätte man für so etwas eine gescheuert bekommen.“
Smiths Beitrag löste eine Welle der Unterstützung aus – viele Fans und Kollegen lobten ihn für seine gelassene Reaktion auf die zunehmende Aggression in den sozialen Medien.

Cameron Menzies: „Kein guter Ort“

Der Fall Smith steht nicht allein. Schon Cameron Menzies hatte vor und während des World Grand Prix offen über seine Erfahrungen mit Online-Hass gesprochen. Auch er wurde nach verlorenen Spielen massiv beleidigt und zog sich zeitweise komplett aus den sozialen Medien zurück.
„Es ist manchmal kein guter Ort“, sagte Menzies im Interview mit Online Darts. „Das Erste, was ich tue, ist, die Apps zu löschen und ein paar Tage offline zu bleiben. Es ist furchtbar – man bekommt Anschuldigungen, Beleidigungen, Betrugsvorwürfe. Aber ich habe jeden Test bestanden, den man mir auferlegt hat. Ich versuche einfach, Abstand zu halten.“
Menzies erklärte, dass viele dieser Nachrichten von Menschen stammen, die auf Matches gewettet haben:
„Jedes Mal, wenn jemand schlecht spielt, heißt es sofort: ‚Du hast mich Geld gekostet!‘ Aber ich denke mir: Schau mal, was ich verloren habe. Wenn ich das Spiel gewonnen hätte, hätte ich deutlich mehr verdient als dein Einsatz. Ich würde nie riskieren, das alles zu verlieren, nur wegen einer Wette.“
Er betonte, wie verletzend solche Vorwürfe seien:
„Wenn du online gehst und siehst, wie dich Leute Betrüger nennen oder sagen, du hättest absichtlich verloren – das ist einfach nicht fair. Es sind schlechte Leistungen, ja, aber keine Manipulationen.“

Ein wachsendes Problem im Dartsport

Der Umgang mit Online-Hass wird für viele Profis zunehmend zur Belastung. Während die PDC versucht, ihre Spieler zu schützen, wächst der Druck auf nationalen und kleineren Bühnen wie der MODUS Super Series weiter.
Smiths humorvolle Reaktion zeigt, dass man sich den Beleidigungen auch mit Gelassenheit stellen kann – doch sie verdeutlicht gleichzeitig, wie sehr das Wettverhalten einiger Fans das Klima im Darts verändert hat.
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