Die Auslosung für die Darts Weltmeisterschaft 2026 steht – und sie sorgt sofort für Gesprächsstoff. In der ersten Runde kommt es zum rein niederländischen Duell zwischen den beiden Friesen
Danny Noppert und
Jurjen van der Velde. Beide hätten sich dieses Aufeinandertreffen nur allzu gerne erspart.
Danny Noppert reagierte am Freitagabend in einem kurzen Videotelefonat mit Viaplay gelassen. Der 33-Jährige trifft ausgerechnet auf Landsmann Jurjen van der Velde – ein Szenario, das er im Vorfeld unbedingt vermeiden wollte. „Am Anfang habe ich eigentlich gesagt, dass ich lieber nicht gegen einen Niederländer spielen würde. Und dann bekomme ich auch noch einen Friesen“, lachte „The Freeze". „Es sind zwei Friesen im Turnier, und dann ziehen wir genau gegeneinander. Das ist schon etwas Besonderes.“
Noppert fühlt sich in Topform – und bleibt trotzdem bescheiden
Dass Noppert in den vergangenen Monaten konstant stark spielte, ist ihm selbst nicht entgangen. „Ich bin in guter Form, denke ich. Ich habe in den letzten Monaten gute Ergebnisse erzielt, damit bin ich definitiv zufrieden“, sagte er. Mit dem Etikett Danny Noppert 2.0, das ihm einige Analysten zuschreiben, kann er allerdings wenig anfangen. „Vielleicht ist das automatisch so passiert. Aber für mein Gefühl ist alles beim Alten geblieben.“
Trotz des unglücklichen Loses macht er sich keine Sorgen – auch wenn er lieber einen weniger vertrauten Gegner gehabt hätte. „Ich spiele das ganze Jahr über genug Matches, also mache ich mir keine großen Sorgen. Aber ich hätte es vielleicht vorgezogen, gegen jemanden zu spielen, den ich etwas weniger gut kenne.“ Tatsächlich treffen Noppert und van der Velde in dem niederländischen Teil Frieslands kaum aufeinander. „Ich habe schon eine Weile nicht mehr in einer Liga gespielt. Also nein, ich habe nicht sehr oft gegen ihn gespielt.“
Traditionell zählt die
Darts WM nicht zu Nopperts erfolgreichsten Bühnen. Doch nach einer Saison voller Konstanz reist er mit frischem Selbstvertrauen nach Ally Pally. „Wenn ich dieses Niveau beibehalte, sollte wirklich eines Tages ein Viertelfinale oder vielleicht sogar mehr drin sein. Ich versuche einfach, es von Spiel zu Spiel zu sehen“, sagte er entschlossen.
Van der Velde: „Dann muss ich zugeben, dass Danny im Moment der Beste ist“
Auch Jurjen van der Velde erkennt die besondere Note dieser Paarung. „Da sind natürlich zwei Friesen am Start, und dann zieht man genau den anderen…“, grinste der 21-Jährige. Beim Vergleich der aktuellen Form findet er klare Worte: „Dann muss ich zugeben, dass Danny im Moment der Beste ist.“ Doch für ihn bleibt alles möglich. Ein Überraschungserfolg? Nicht ausgeschlossen. „Wer weiß. Es ist natürlich mein erstes Mal auf der Bühne. Wir werden sehen“, sagte er hoffnungsvoll.
Van der Velde hat in seiner jungen Karriere zuletzt große Schritte gemacht. Seine bittere Finalniederlage bei der Youth World Championship im vergangenen Jahr – er vergab fünf Matchdarts, bevor van Veen den Titel holte – sicherte ihm die Teilnahme beim Grand Slam of Darts. Diese Erfahrung hat ihn weiter vorangebracht. „Ich habe es wirklich genossen“, sagte er. „Das Finale gegen Gian im letzten Jahr hat mich auch zu einem besseren Spieler gemacht, denke ich.“
Er zählte seine Erfolge nüchtern, aber selbstbewusst auf: „Development Tour gewonnen, Challenge gewonnen, MODUS… Dann muss man natürlich zum Grand Slam. Ich musste nur 11 Monate darauf warten.“ Die lange Wartezeit habe den Auftritt umso wertvoller gemacht. „Das war eine sehr gute Erfahrung für mich. Und dann bald nach London.“
„Ich werde einfach versuchen, mein bestes Spiel zu spielen“
Von Nervosität oder einer speziellen Strategie gegen Noppert will van der Velde nichts wissen. Auf die Frage, ob er sich einen Plan zurechtgelegt habe, um seinen Landsmann aus dem Rhythmus zu bringen, antwortete er entschieden: „Nein, so bin ich nicht.“ Seine Herangehensweise bleibt bodenständig – typisch friesisch. „Ich werde einfach versuchen, mein bestes Spiel zu spielen und dann werden wir sehen, wie es läuft.“
Beide Friesen reisen mit Respekt, aber ohne Angst zur WM. Das direkte Duell verspricht Spannung – und es setzt dem Turnier schon vor Beginn eine unerwartete emotionale Note.