In einer Zeit, in der Inklusion an erster Stelle steht, hat der Welt Dart Verband (WDF) am vergangenen Wochenende mit der Teilnahme der ersten Transgender an der Frauen-Weltmeisterschaft einen Meilenstein gesetzt.
Victoria Monaghans Teilnahme löste jedoch viel Missbilligung und verwirrte Reaktionen in den sozialen Medien und bei anderen Dartern aus. Die Teilnahme von Transgender Spielern an Turnieren der WDF Tour verärgert eine wachsende Zahl von führenden Frauen, wie mehrere Quellen gegenüber Dartsnews.com erklärten.
Transgender-Spieler fangen an, im Dartsport Fuß zu fassen. Noa-Lynn van Leuven zum Beispiel hat Anfang des Jahres am Women's World Matchplay teilgenommen. Letztes Wochenende folgte dann Monaghans Teilnahme in Lakeside.
Anderen Spielern zufolge wird die psychische Gesundheit der Damen durch die Teilnahme von Transgendern beeinträchtigt. Nach Ansicht der Wissenschaft spricht einiges dafür. Trans-Frauen, die sich umgewandelt haben, behalten einige "männliche Merkmale", die ihnen einen unzulässigen Vorteil verschaffen können.
Jüngste Forschungsergebnisse aus dem British Journal of Sports Medicine zeigen, dass die Senkung des Testosterons bei weiblichen Transgender-Athleten diesen Vorteil teilweise, aber nicht vollständig aufhebt. Ein Teil dieses unzulässigen Vorteils bleibt nach der Testosteronsenkung erhalten. Dies verstößt gegen die Grundsätze des fairen Wettbewerbs und der Chancengleichheit für sportlichen Erfolg.
Einige Damen erwägen nun, nicht an WDF-Turnieren teilzunehmen, solange Transfrauen auf der WDF-Tour spielberechtigt sind. Eine internationale Spitzenspielerin soll diese Entscheidung bereits getroffen haben. Sie hat Anfang des Jahres bei einem WDF-Turnier gegen Noa-Lynn van Leuven verloren. Berichten zufolge wurde die WDF bereits mehrfach gebeten, Transgender vom Frauenturnier fernzuhalten, aber der Verband will davon nichts wissen.
Aber wo Transgender-Menschen keine Hindernisse in den Weg gelegt werden, sind russische Darter bei den WDF seit fast zwei Jahren nicht mehr willkommen. Natürlich ist es völlig lächerlich, dass unschuldige Sportler, die absolut nichts mit dem Krieg in der Ukraine zu tun haben, die Last eines russischen Diktators tragen müssen, der sein Volk unterdrückt und weiter darauf aus ist, Land zu erobern.
Die WDF beschloss Anfang 2022 sehr feige, das Urteil des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) zu übernehmen, was zur Folge hatte, dass russische und weißrussische Darter nicht mehr auf der Strecke willkommen waren.
Anastasia Dobromyslova, Elena Shulgina, Aleksey Kadochnikov und Roman Obukhov, die sich für Lakeside 2022 qualifiziert hatten, wurden aus dem Teilnehmerfeld gestrichen. Und das trotz des folgenden Textes auf der WDF-Website: "Die WDF ist eine unpolitische Organisation. Als weltweiter Verband unterstützt die WDF die behördenübergreifende Förderung des Dartsports.
Das galt übrigens nicht nur für den Dartsport, auch in anderen Sportarten wurden Spieler aus Russland und Weißrussland mit einem Wettkampfverbot belegt. Besser halbiert als verloren, denn schon bald durften russische Sportler in den meisten Sportarten wieder unter neutraler Flagge antreten. Das war übrigens auch der Fall, nachdem der russische nationale Sportverband vom IOC wegen der langjährigen und staatlich kontrollierten Dopingkultur des Landes suspendiert worden war.
Bei der PDC könnte eine Spielerin wie Anastasia Dobromyslova (wie auch Boris Koltsov in der Vergangenheit) einfach unter neutraler Flagge antreten. Die dreifache Weltmeisterin war 2023 bei der PDC Women's Series aktiv und zeigte mit zwei Finalteilnahmen im Herbst wieder einen Hauch ihrer alten Form.
Auf der WDF-Tour ist Dobromyslova jedoch nicht willkommen. Das Gleiche gilt für die talentierte neue Generation von Dartern aus Russland. Nicht als Russin/Russe und auch nicht als neutraler Athlet. Wann werden sie wieder auf die Rennstrecke gelassen? Ihre potenziellen Karrieren werden auf diese Weise zerstört. Nationale Sportorganisationen müssen Geld zahlen, um Mitglied der WDF zu werden. Eine neutrale Flagge kann jedoch nicht zahlen. Vielleicht ist die WDF doch nicht so integrativ, wie sie die Leute glauben machen will.