Vorschau auf die WDF Weltmeisterschaft am Freitag: Giganten-Duell zwischen McGuirk und van Schie – Florian Preis jagt Halbfinal-Ticket

Der Freitag im Lakeside verspricht Hochspannung pur. Bei der WDF Weltmeisterschaft stehen einige der attraktivsten Viertelfinals auf dem Programm – allen voran das absolute Topduell des Tages: Der amtierende Weltmeister Shane McGuirk trifft auf die Nummer 1 der Setzliste Jimmy van Schie. Ein Match, das bereits jetzt nach einem kleinen Finale klingt und die Abend-Session zum Beben bringen dürfte.

Aus deutscher Sicht richtet sich der Blick außerdem auf Florian Preis, der im Viertelfinale der Junioren steht. Der Youngster bekommt es am Abend mit Archie Self zu tun und kämpft um den Einzug ins Halbfinale.

Die Nachmittagssession im Lakeside eröffnet das Duell zwischen James Beeton und Sybren Gijbels. Beide stehen zum ersten Mal im Viertelfinale einer WM und wollen ihren starken Lauf fortsetzen. Der an Nummer vier gesetzte Beeton musste in der vorherigen Runde hart arbeiten, ehe er sich in fünf Sätzen gegen den Neuseeländer Caleb Hope durchsetzte. Gijbels kam dagegen wesentlich souveräner weiter: Mit einem 3:1 über Benjamin Pratnemer löste er sein Ticket deutlich entspannter.

Die 27-jährige Priscilla Steenbergen trifft auf Lorraine Hyde. Die Schottin, an Position zwei gesetzt und in diesem Jahr Gewinnerin des World Masters, geht als leichte Favoritin in die Partie. Im Frauenturnier liegt das Leistungsniveau allerdings traditionell eng beieinander – Steenbergen hat deshalb absolut realistische Chancen, Hyde zu stürzen.

Kann Deta Hedman endlich den einzigen Makel ihrer Karriere beseitigen? Die 66-jährige Engländerin hat nahezu alles gewonnen, doch ein Weltmeistertitel fehlt bis heute. Dreimal stand „The Heart of Darts“ bereits im Finale, dreimal musste sie sich geschlagen geben. Nun wartet im Viertelfinale Sophie McKinlay, die im vergangenen Jahr erst im Endspiel unterlag. Ein Duell mit viel Geschichte – und enormer Fallhöhe.

Im Viertelfinale des Juniorenturniers der Jungen trifft Mason Teese auf den Ungarn Benedek Szabo. Der Engländer ist an Nummer drei gesetzt und geht mit breiter Brust ins Match, während Szabo den Favoriten ärgern will.

Zum Abschluss der Nachmittagssession fordert Jenson Walker den formstarken Ben Robb heraus. Robb spielte bislang eine beeindruckende Weltmeisterschaft und gehört längst zum erweiterten Favoritenkreis auf den Titel. Doch Walker ist in Topform: Der 19-jährige Engländer sorgte in der Runde zuvor für eine faustdicke Überraschung, als er den an Nummer elf gesetzten Raymond Smith aus dem Turnier warf.

Die Abendsession eröffnet das Duell zweier Spielerinnen, die im bisherigen Turnierverlauf überzeugt haben. Die topgesetzte Niederländerin Lerena Rietbergen trifft auf Eve Watson. Die walisische WM-Debütantin überraschte jüngst mit einem Sieg über die an Position acht gesetzte Aileen de Graaf. Nun will sie auch Rietbergen ins Wanken bringen – ein weiteres Kunststück ist ihr durchaus zuzutrauen.

Im letzten Viertelfinale des Juniorenturniers kämpft der Deutsche Florian Preis um den Einzug ins Halbfinale. Der an Nummer zwei gesetzte Youngster trifft auf Archie Self – und geht dennoch nicht als Favorit ins Match. Der 16-jährige Engländer ist Titelverteidiger und holte sich im vergangenen Jahr den WDF-Juniorenweltmeistertitel nach einem 3:2-Finalsieg über Jenson Walker. Preis steht somit vor einer großen, aber nicht unlösbaren Aufgabe.

Danach betreten Mitchell Lawrie und François Schweyen die Bühne. Der erst 15-jährige Lawrie spielt bislang ein sensationelles Turnier: Er hat noch keinen Satz abgegeben und in allen Partien einen Average jenseits der 90-Punkte-Marke erzielt. Der Schotte zählt somit zu den heißesten Titelkandidaten. Schweyen, der im Vorjahr das Halbfinale erreichte, bringt jedoch reichlich Erfahrung mit und will seine starke Lakeside-Historie fortsetzen.

Im vorletzten Match des Abends trifft Maria Carli auf Rhian O’Sullivan. Carli setzte sich in der vorherigen Runde souverän mit 2:0 gegen Nicole Regnaud durch. O’Sullivan – Finalistin der Weltmeisterschaften 2010 und 2011 – dominierte ihre Partie gegen Jitka Cisarova ohne Probleme und geht mit viel Selbstvertrauen an das Oche.

Das Highlight des Abends bildet das letzte Duell der Männer: Die Nummer eins der Setzliste, Jimmy van Schie, fordert Weltmeister Shane McGuirk. Van Schie präsentierte sich zuletzt glänzend und schaltete den Deutschen Paul Krohne mit einer starken Kombination aus hohen Scores und präzisen Checkouts aus. Doch der Weg ins Halbfinale wird steinig. McGuirk spielt gewohnt hochklassig und bezwang in Runde drei den Finnen Jonas Masalin in einem hochklassigen Match. Sollten beide erneut ihr bisheriges Turnierniveau erreichen, wartet ein Duell, das Finalniveau verspricht – hochklassig, spannend und absolut offen.