„Zum ersten Mal habe ich wirklich an mich geglaubt“ – Keegan Brown feiert emotionales Comeback bei der MODUS Super Series

MODUS
durch Nic Gayer
Dienstag, 16 September 2025 um 11:15
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Keegan Brown hat am vergangenen Samstag die zweite Spielwoche der MODUS Super Series 12 gewonnen. „The Needle“ setzte sich im Finale gegen den Niederländer Jimmy van Schie mit 4-2 durch und holte sich damit einen ganz besonderen Triumph.
Brown selbst beschrieb den Abend als „unwirklich“ und „unbeschreiblich“. Mit Mut, Willenskraft und purer Klasse schlug er seinen Finalgegner und bewies, warum er trotz schwieriger Jahre weiterhin zu den großen Kämpfern im Dartsport gehört. Für den 32-Jährigen war es kein gewöhnlicher Sieg, sondern der Inbegriff von Durchhaltevermögen – nach einer Zeit, die er rückblickend als „zweieinhalb schreckliche Jahre“ bezeichnet.

Ein nervenaufreibender Thriller auf höchstem Niveau

Das Finale gegen van Schie schien zwischenzeitlich zu kippen. Beim Stand von 2-2 wartete van Schie bei 65 Restpunkten auf seine Chance, in Führung zu gehen - doch Brown räumte 129 Punkte in überragender Manier: Triple-19 - Doppel-18 - Doppel-18. Zuvor hatte der Engländer bereits 152 Punkte gecheckt. „Das war das Einzige, was mich gerettet hat“, erklärte er nach dem Match. „Aber genau das musste ich tun, um Jimmy zu schlagen. Wie gut ist er? Unglaublich. Ich bin einfach sprachlos.“
Feierte bei der MODUS Super Series ein emotionales Titel-Comeback: Keegan "The Needle" Brown
Feierte bei der MODUS Super Series ein emotionales Titel-Comeback: Keegan "The Needle" Brown
Für die Zuschauer war es ein Leckerbissen: hochklassiges Niveau, Spannung bis zum Schluss und ein Brown, der sich in den entscheidenden Momenten durchsetzte. Für ihn selbst jedoch bedeutete der Erfolg weit mehr als nur ein weiterer Titel.

Emotionale Aufladung und persönliche Befreiung

Nach dem Triumph konnte Brown seine Gefühle kaum verbergen. Interviewer Henry Deacon erkannte sofort, wie viel dieser Moment bedeutete: „Ich will Sie nicht emotional machen“, sagte der Moderator, „aber man konnte sehen, wie wichtig Ihnen das war.“
Brown bestätigte es. „Meine Frau saß im Publikum, und sie weiß, was ich in den letzten Jahren durchgemacht habe. Es waren zweieinhalb schreckliche Jahre. Für mich ist es etwas Besonderes, einfach wieder auf einem guten Niveau Dart zu spielen. Ich bin ihr und meinem Umfeld dankbar, denn ohne ihre Unterstützung hätte ich das nie geschafft.“
Seine Worte machten deutlich, dass der Sieg nicht nur sportlich, sondern auch menschlich eine enorme Bedeutung hatte.

Niemals aufgeben – Browns Mentalität zahlt sich aus

Brown erklärte, dass ihn in den dunklen Zeiten nur seine Haltung über Wasser hielt. „Ich habe immer die Einstellung gehabt: Gib niemals auf. Wenn du dir eine Chance gibst, wenn du dich auf ein Doppel einlässt, kann immer etwas passieren. Es geht nicht darum, ob man jedes Mal 140 oder 180 wirft, sondern darum, sich selbst eine Chance zu geben.“
Diese Philosophie zahlte sich aus. „Zum ersten Mal habe ich wirklich an mich geglaubt“, sagte er sichtlich bewegt. „Ich bin sprachlos.“
Wie Deacon betonte, sind es genau diese Nächte, von denen jeder Spieler träumt: ein volles Haus, Spannung, Emotionen und am Ende der süße Geschmack des Sieges. Brown hatte in den vergangenen Jahren viele Rückschläge erlitten – umso größer war die Bedeutung dieses Comebacks.
Auf die Frage, ob er jemals dachte, dass solche Momente für ihn Vergangenheit wären, antwortete er ehrlich: „Ja, manchmal schon. Aber ich wollte nie aufgeben. Ich wollte nie etwas schleifen lassen. Und heute Abend habe ich mir selbst bewiesen, dass ich immer noch dazugehöre.“

Blick nach vorne: Die Champions Week wartet

Mit dem Sieg steht Brown nun vor der nächsten Herausforderung: der Champions Week. Auch wenn das in diesem Moment wohl kaum im Vordergrund stand, richtete er den Blick kurz nach vorne: „Wie The Rock sagen würde: Bring it.“
Dieser Kampfgeist ist typisch für Brown. Er betont, dass er immer aus Liebe zum Spiel heraus gespielt habe – und dass es gleichzeitig zermürbend sein kann, wenn man das eigene Niveau nicht abrufen kann. „Ich wollte schon immer Dart spielen. Aber wenn Dinge passieren, die es dir nicht erlauben, so gut zu werfen, wie du weißt, dass du es kannst, frisst es dich auf. Und heute Abend habe ich gezeigt, dass ich es immer noch in mir habe. Wer sagt, dass ich die Champions Week nicht gewinnen kann?“
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