„Barry Hearn mag Charaktere, keine Mitläufer“ – Van der Voort erklärt, warum Querdenker beim PDC herausstechen

PDC
Donnerstag, 31 Juli 2025 um 19:30
barryhearn2025
In der aktuellen Folge des Podcasts Darts Draait Door von Damian Vlottes und Vincent van der Voort ging es um die überraschende Einladung von Mike de Decker zur World Series of Darts. Außerdem diskutierten die beiden über die Bedeutung von Spielern mit Ecken und Kanten in der PDC und die Rolle von Vorsitzendem Barry Hearn.

Macht die Einladung für De Decker Sinn?

In der Rubrik Statements wurde die Frage aufgeworfen, ob die Einladung für De Decker gerechtfertigt sei. Van der Voort reagierte zunächst zögerlich, fand dann aber klare Worte:
„Nicht ganz logisch, aber ja …“, begann er. „Es ergibt schon Sinn. Er hat letztes Jahr den Grand Prix gewonnen, das hat viel Aufmerksamkeit erregt. Damals war er schon einmal für Den Bosch vorgesehen, konnte aber nicht teilnehmen. Er fühlte sich ungerecht behandelt, weil er nicht in der Premier League war. Und wenn man bedenkt, dass einige Spieler abgesagt haben, ist es nachvollziehbar, dass die PDC ihn eingeladen hat.“
Auch aus belgischer Sicht sei die Einladung positiv, betonte Van der Voort: „Eine andere Nationalität, ein Signal der Wertschätzung – das ist eine schöne Leistung und zeigt: Die PDC hat ihn nicht vergessen.“
Im Podcast wurde zudem ein Clip eingespielt, in dem De Decker selbst auf die Einladung reagierte. Seine Freude und Erleichterung waren deutlich zu hören.

„Vielleicht hätte ich meinen Mund halten sollen“

De Decker machte klar, dass der World-Grand-Prix-Sieg entscheidend war: „Ohne diesen Titel hätte ich diese Einladung nie bekommen.“ Gleichzeitig räumte er ein, dass sein offenes Auftreten ihm anfangs Steine in den Weg gelegt haben könnte: „Vielleicht hätte ich am Jahresanfang den Mund halten sollen. Dann wäre ich wohl schneller am Ziel gewesen. Aber so ist es nun mal.“
Er scherzte außerdem über seine Vorliebe für internationale Turniere: „Wenn man zur World Series eingeladen wird, will man ein Land sehen, in dem man noch nie war. Ich drücke es mal so aus.“

„Hearn will Charaktere – keine Ja-Sager“

Van der Voort berichtete anschließend von einem Gespräch mit Barry Hearn: „Barry mag kontroverse Spieler. Er will keine reinen Mitläufer. Er liebt Charaktere – das kommt aus seiner Zeit im Boxsport.“
Die Dartwelt sehne sich nach Typen mit Persönlichkeit, ergänzte Vlottes. Ein gutes Beispiel sei Gerwyn Price. „Ich bin ein großer Price-Fan. Das Grand-Slam-Finale gegen Anderson … das war am Limit, aber er wurde dafür bestraft. Das kann ich nicht nachvollziehen.“

Price vs. Anderson: Spektakel und Doppelmoral

Van der Voort kritisierte die Doppelmoral im Dartsport: „Man bekommt von der DRA eine saftige Geldstrafe, aber gleichzeitig wird das Finale ständig in Sky-Spots gezeigt. Alle reden noch darüber.“
Das legendäre Grand-Slam-Finale 2018, in dem Price seine Legs lautstark feierte und Anderson provozierte, sorgte für ein tobendes Publikum und brachte Price den Titel – und eine hohe Strafe.
„Ich bin sicher, dass Barry Hearn damals jubelnd auf der Bank saß und dachte: ‚Das ist großartig für uns. Das bringt den Sport nach vorn‘“, lachte Van der Voort. Beide Podcaster waren sich einig, dass die Strafe für Price überzogen war: „Das war definitiv nicht gerechtfertigt. Anderson hatte auch seinen Anteil. Eigentlich hätten beide nicht bestraft werden müssen. Man sollte sich in solchen Situationen einfach aus dem Weg gehen. Es war ja nicht so, dass er ihn hart gefoult hat.“
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