Darts WM bringt nächste Dramatik: Michael van Gerwen wackelt, bleibt aber im Turnier – Fallon Sherrock und Dominik Grüllich raus

PDC
Freitag, 19 Dezember 2025 um 00:53
Michael van Gerwen (2)
Nach einem bereits wilden Nachmittag setzte die Darts WM im Alexandra Palace auch am Abend ihre unberechenbare Geschichte fort. Dominik Grüllich verlangte Jermaine Wattimena alles ab, Michael van Gerwen entging nur knapp einer Sensation gegen Mitsuhiko Tatsunami und Fallon Sherrock schied gegen Dave Chisnall aus. Komplettiert wurde die Session von einer dominanten Vorstellung Krzysztof Ratajskis, die einen weiteren ereignisreichen WM-Tag abrundete.
Dominik Grüllich hat bei seinem Auftritt auf der großen WM-Bühne ein starkes Ausrufezeichen gesetzt, auch wenn es am Ende nicht ganz zum Sieg reichte. Der Deutsche verlangte Jermaine Wattimena über fünf Sätze alles ab und stand mehrfach dicht vor der Sensation. Erst im Entscheidungsset musste sich Grüllich geschlagen geben.
Wattimena erwischte zunächst den besseren Start und holte sich das erste Set souverän. Nach der Pause sah es sogar nach einer klaren Angelegenheit aus, als der Niederländer im zweiten Satz schnell mit 2:0 in Legs in Führung ging. Doch Grüllich ließ sich nicht abschütteln, kämpfte sich zurück und meldete sich eindrucksvoll im Match an.
Mit einem starken 117er Checkout drehte Grüllich den Satz komplett. Zwei Treffer auf die Doppel 10 später war der Satzgewinn perfekt. Es war zugleich sein erster Satzgewinn bei der WM – ein Moment, der sichtbar Selbstvertrauen freisetzte.
Auch der dritte Satz entwickelte sich zu einem echten Krimi. Wattimena ließ auf der Doppel 18 gleich vier Setdarts liegen. Grüllich nutzte diese Schwäche eiskalt aus, schnappte sich den Satz und ging überraschend mit 2:1 nach Sätzen in Führung. Die Partie kippte spürbar.
Im vierten Satz boten sich Grüllich dann große Chancen, das Match endgültig zu drehen. Ein möglicher Legausgleich zum 2:2 hätte bedeutet, dass der Deutsche im Decider den Anwurf zum Sieg gehabt hätte. Doch diese Möglichkeiten blieben ungenutzt. Wattimena rettete sich auf der Doppel 20 in den Entscheidungssatz.
jermaine wattimena 1
Zu stark für Dominik Grüllich: Jermaine Wattimena
Im fünften Satz zeigte der Niederländer dann seine ganze Routine. Wattimena war der stabilere Spieler, nutzte seine Chancen konsequent und brachte das Match schließlich über die Ziellinie. Für Grüllich blieb trotz der Niederlage ein Auftritt, der Mut macht und Lust auf mehr.
Michael van Gerwen musste im Anschluss deutlich mehr kämpfen als erwartet, setzte sich aber mit 3:1 gegen Mitsuhiko Tatsunami durch. Der Japaner, getragen von einem lautstarken Ally-Pally-Publikum nach einem elektrisierenden Walk-on, startete furchtlos und profitierte von frühen Doppelproblemen des Niederländers.
Tatsunami spielte mutig, checkte wichtige Finishes und schnupperte zeitweise sogar an einer 2:0-Satzführung. Van Gerwen wirkte lange nicht souverän, fand aber genau im richtigen Moment zurück in die Partie. Unter Druck hielt der dreimalige Weltmeister seine Anwurflegs und zog das Match Schritt für Schritt auf seine Seite.
Mehrfach hatte Tatsunami noch die Chance, einen Entscheidungssatz zu erzwingen, ließ diese aber liegen. Van Gerwen nutzte diese Gelegenheiten schließlich eiskalt und machte den Sieg klar. Es war kein Glanzauftritt, aber einmal mehr ein Beweis für seine Überlebensqualitäten auf der WM-Bühne.
Für Fallon Sherrock endete die Darts WM hingegen früh. Die Engländerin unterlag Dave Chisnall glatt mit 0:3. Zwar hielt Sherrock in den frühen Legs gut mit, doch verpasste Doppel zogen sich wie ein roter Faden durch das Match.
Chisnall war nicht in Bestform, nutzte die Fehler seiner Gegnerin jedoch konsequent. Der Knackpunkt kam im zweiten Satz, als Chisnall ein starkes 160er-Finish zum 3:0 in Legs checkte. Danach bekam Sherrock keinen echten Zugriff mehr auf die Partie.
Trotz einzelner guter Momente im dritten Satz ließ Chisnall nichts mehr anbrennen und zog souverän in Runde zwei ein. Für Sherrock blieb ein frustrierender Abend, an dem zu viele Chancen ungenutzt blieben.
Eine der kontrolliertesten Vorstellungen des Abends lieferte Krzysztof Ratajski. Der Pole besiegte Alexis Toylo klar mit 3:0 und spielte dabei einen Average von 97,67. Ratajski war von Beginn an präsent und ließ das Match nie in Gefahr geraten.
Ein Highlight setzte er im zweiten Satz mit einem 170er-Checkout zum Break. Damit nahm er Toylo endgültig den Wind aus den Segeln. Trotz einiger verpasster Doppel blieb Ratajski ruhig und brachte den Sieg souverän nach Hause.
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