Für die belgische Delegation ist die
Darts WM 2026 frühzeitig beendet.
Mike De Decker kassierte am Dienstagnachmittag eine äußerst bittere Niederlage gegen den kenianischen Debütanten
David Munyua und scheiterte bereits in der ersten Runde im
Alexandra Palace. In einem Match mit ständig wechselnden Vorzeichen verspielte „The Real Deal“ eine komfortable Ausgangslage und unterlag am Ende mit 2:3 in Sätzen.
Das Aus traf De Decker nicht nur sportlich hart, sondern hinterließ auch emotional tiefe Spuren. Nach der Partie äußerte sich der Belgier deutlich zur Stimmung im Ally Pally, die sich in der entscheidenden Phase klar gegen ihn richtete und aus seiner Sicht eine Grenze überschritt.
Traumstart, dann ein schleichender Bruch im Spiel
Dabei begann die Partie ganz nach dem Geschmack des Belgiers. Gegen einen sichtbar nervösen David Munyua, der sein WM-Debüt auf der großen Bühne feierte, setzte De Decker früh ein Ausrufezeichen. Mit einem schnellen Break und solidem Spiel kontrollierte er den Auftaktsatz und sicherte sich diesen souverän mit 3:0.
Zu diesem Zeitpunkt sprach vieles für einen ruhigen Arbeitstag. De Decker wirkte stabil und abgeklärt, während Munyua sein Spiel noch nicht fand. Doch dieses Bild änderte sich rasch. Im zweiten Satz ließ das Niveau des Belgiers deutlich nach, die Partie wurde hektisch und unberechenbar. Munyua nutzte diese Phase, zog auf 0:2 davon und erhielt sogar einen Dart zum Satzgewinn. Diese Chance ließ der Kenianer jedoch liegen, sodass De Decker mit einem knappen 3:2-Satz entkam und scheinbar die Kontrolle behielt.
Der dritte Durchgang verlief nach einem ähnlichen Muster. Erneut startete De Decker zögerlich, erneut ließ Munyua Möglichkeiten aus, sich früh abzusetzen. Diesmal nutzte der Debütant jedoch die entscheidenden Momente. Trotz Matchdarts für De Decker holte sich Munyua den Satz und brachte sich endgültig in Position für eine Sensation.
Stimmung im Ally Pally kippt
Mit dem Ausgleich zum 2:2 in Sätzen kippte auch die Stimmung im Alexandra Palace spürbar. Die Halle stellte sich deutlich auf die Seite von Munyua, der als erster Kenianer einen WM-Sieg einfahren konnte. De Decker, der in mehreren Sätzen keinen 80er-Average erreichte, fand kaum noch Zugriff auf sein Spiel und bekam zunehmend Pfiffe von den Rängen zu hören.
Im entscheidenden fünften Satz zeigte De Decker zunächst noch einmal seine Klasse und eröffnete mit einem 11-Darter. Doch Munyua antwortete eindrucksvoll. Ein spektakuläres 135-Finish brachte den Kenianer endgültig auf Kurs. Befreit aufspielend traf er seine Doppel und beendete das WM-Abenteuer des Belgiers kompromisslos. Während De Decker enttäuscht von der Bühne ging, sorgte Munyua für eine der größten Sensationen der WM-Geschichte.
De Decker: Respekt für den Gegner, klare Worte zum Publikum
Kurz nach dem Match zeigte sich De Decker sportlich gegenüber seinem Gegner. Via
Instagram gratulierte er: „Gut gemacht, David.“ Gleichzeitig ließ er keinen Zweifel daran, dass ihn die Atmosphäre im Alexandra Palace beschäftigte. In seinem Post nahm der ehemalige World-Grand-Prix-Champion das Publikum deutlich in die Pflicht.
„Aber das Publikum? Wow … Buhrufe und Pfeifkonzerte sollten nicht normal sein oder gar gefördert werden. Ihr seid die Ersten, die sich beschweren, wenn es gegen britische Spieler in Europa passiert, aber ihr macht exakt dasselbe, wenn das Turnier im Vereinigten Königreich stattfindet“, erklärte De Decker offen und unmissverständlich.
Mike De Decker reagierte via Instagram auf seine Auftaktniederlage