Deshalb werden Michael Smith und Dimitri Van den Bergh beim World Grand Prix 2025 fehlen

PDC
durch Nic Gayer
Dienstag, 16 September 2025 um 17:00
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Der World Grand Prix zählt seit Jahren zu den festen Eckpfeilern im PDC-Kalender. Hier messen sich die besten Spieler der Welt, um einen der prestigeträchtigsten TV-Titel im Dartsport zu gewinnen. Bei der diesjährigen Ausgabe wird das Teilnehmerfeld jedoch ohne zwei bekannte Namen auskommen müssen: Michael Smith und Dimitri Van den Bergh.
Beide waren über Jahre hinweg fester Bestandteil des Turniers und galten zeitweise sogar als Titelanwärter in einer Reihe mit Michael van Gerwen, Peter Wright, Gary Anderson sowie den heutigen Stars Luke Humphries und Luke Littler. Doch 2025 stehen die Türen für sie plötzlich nicht mehr offen.
Smith, Weltmeister von 2023, schrieb Geschichte, als er im WM-Finale mit einem 9-Darter gegen van Gerwen triumphierte – nur kurz nachdem er beim Grand Slam seinen ersten Major-Titel geholt hatte. Nach seinem Aufstieg zur Nummer eins der Welt schien eine Ära der Dominanz greifbar. Doch die Realität entwickelte sich anders.
Auch Van den Bergh, zweifacher Major-Sieger, schien auf dem Weg zur absoluten Spitze. 2020 holte er sich bei seinem Matchplay-Debüt in Blackpool den Titel gegen Gary Anderson, 2024 folgte ein Überraschungserfolg bei den UK Open gegen Weltmeister Humphries. Halbfinals beim World Masters und beim World Grand Prix festigten seinen Ruf. Nur ein Jahr später ist davon wenig übrig – der Belgier kämpft mehr mit sich selbst als mit den Gegnern.

Michael Smith: Verletzungen und Formkrise

Seit seinem WM-Triumph läuft es für Michael „Bully Boy“ Smith nicht mehr rund. 2023 fehlte ihm die Konstanz, die ihn noch im Vorjahr vier große Finals hatte erreichen lassen. Auch die Titelverteidigung im Ally Pally verlief enttäuschend: Nach einem mühsamen Sieg über Kevin Doets scheiterte er in der vierten Runde klar an Chris Dobey.
2024 konnte Smith zwar teilweise zurückschlagen. Er erreichte das Finale der World Series, stand im Halbfinale des World Matchplay und der Premier League und gewann gemeinsam mit Humphries den World Cup. Doch eine Auftaktniederlage bei der WM ließ das Jahr ernüchternd enden – und 2025 verschärften sich die Sorgen endgültig.
Auf der Suche nach der Form - und nach sich selbst: Der Bully Boy Michael Smith
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In der Weltrangliste purzelte er aus der Top-16, weil er die Preisgelder aus WM- und Grand-Slam-Erfolgen nicht verteidigen konnte. Hinzu kamen körperliche Probleme: eine chronische Arthritis im rechten Handgelenk – Folge zweier Brüche mit 19 Jahren – sowie eine Verletzung am Schultergelenk. Diese Kombination bremste ihn massiv aus.
Die Konsequenzen sind gravierend: Seit dem Viertelfinale der UK Open holte Smith nicht mehr genug Preisgeld, um sich für das World Matchplay zu qualifizieren – ein Novum seit 2013. Auch für eine World Grand Prix-Quali reichte es nicht: Auf Pro Tour und European Tour gelangen ihm nur vereinzelt Halbfinals und Viertelfinals. Vor den letzten beiden Euro-Tour-Events in Budapest und Basel hätte er starke Ergebnisse gebraucht, um noch ins Feld zu rutschen. Die Qualifikation blieb jedoch aus. Damit verpasst Smith nicht nur Leicester, sondern auch die Europameisterschaft. Für den einstigen Weltranglistenersten brechen unsichere Zeiten an.

Dimitri Van den Bergh: Burnout und Familienfokus

Auch Dimitri Van den Bergh muss das prestigeträchtige Turnier in diesem Jahr vor dem Fernseher verfolgen. Noch im Vorjahr hatte der Belgier das Halbfinale des Turniers erreicht und mit konstanten Leistungen bei großen Events überzeugt. Doch 2025 tritt er kaum noch in Erscheinung.
Die Gründe sind sowohl sportlicher als auch persönlicher Natur. Van den Bergh sprach offen über ein Burnout, ausgelöst durch den dichten Spielplan und die ständigen Reisen. Er entschied sich für eine längere Pause vom Profizirkus, um Kraft zu tanken. Gleichzeitig verlagerte er seinen Fokus auf das Familienleben: Im Juli wurde er zum zweiten Mal Vater, weshalb er sich bewusst zurückzog, um mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen.
Rhythmus, Technik, Gesundheit - Dimitri Van den Berghs Karriere gleicht derzeit einer Baustelle
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Das Resultat: Er wird erstmals seit 2018 den World Grand Prix verpassen – nach sechs aufeinanderfolgenden Teilnahmen. Als Nummer 81 der Pro Tour Order of Merit war er im Rennen ohnehin weit abgeschlagen. Seit April hat er keine Euro Tour mehr bestritten, und selbst nach seiner Rückkehr blieb der sportliche Erfolg aus: Viermal scheiterte er in Folge in Runde eins.
Viel spricht dafür, dass Van den Bergh erst bei der Weltmeisterschaft wieder auf der großen Bühne stehen wird – dann hoffentlich mit frischer Energie und neuen Impulsen für ein erfolgreiches Jahr 2026.
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