Matthew Edgar hat
Daryl Gurney nach dessen enttäuschendem Abschneiden beim
Grand Slam of Darts deutlich in die Kritik genommen. Der 39-jährige Nordire, der in den vergangenen Monaten eigentlich wieder starke Form gezeigt hatte, erlebte in Wolverhampton einen Totalausfall und schied erstmals in seiner Karriere bereits in der Gruppenphase aus. Für Edgar lag das weniger an Gurneys Niveau – sondern vor allem an dessen Einstellung.
Gurney, zweifacher Major-Sieger und seit Jahren fester Bestandteil der Weltspitze, verlor alle drei Gruppenspiele. Luke Littler, Connor Scutt und Karel Sedláček waren an diesem Wochenende zu stark für „Superchin“, der weder einen Sieg feiern konnte noch realistisch in die Nähe der K.o.-Runde kam. Ein ungewöhnliches Bild für einen Spieler, der normalerweise für Kampfgeist, Mentalität und große Momente bekannt ist.
Im Mission Darts Podcast betonte Edgar jedoch, dass Gurneys jüngste Form eigentlich Mut machte. Der Nordire erreichte das Viertelfinale der European Darts Championship und gewann gemeinsam mit Josh Rock den World Cup of Darts – einer seiner größten Erfolge in jüngerer Zeit. Vieles deutete darauf hin, dass Gurney wieder Richtung Spitze unterwegs ist.
Daryl Gurney gewann dieses Jahr den World Cup of Darts an der Seite von Josh Rock
„Nicht der Daryl Gurney, den wir kennen“
Umso schockierter zeigte sich Edgar vom Grand Slam-Auftritt. Aus seiner Sicht war es nicht das spielerische Niveau, das Gurney im Stich ließ – sondern der Kopf. Mehrmals soll Gurney Darts weggeschmissen haben, begleitet vom Gedanken: „Es ist sowieso verloren.“ Für Edgar ein vollkommen fremdes Verhalten.
„Daryl ist kein Spieler, der einfach aufgibt. Er gehört seit Jahren zu den Top 32 der Welt, und das geht nur mit mentaler Stärke“, so Edgar. „Spitzenspieler geben nicht auf. Aber genau das ist bei diesem Turnier passiert.“
Der ehemalige Tour-Card-Inhaber ließ offen, ob private Umstände eine Rolle gespielt haben könnten. Er betonte jedoch, dass die Fans nur das beurteilen können, was sie gesehen haben – und das sei weit entfernt von dem Gurney, den die Dartswelt kennt.
Chance zur Revanche bei den Players Championship Finals
Lange wird Gurney nicht warten müssen, um die Enttäuschung aus Wolverhampton aus dem Weg zu räumen. Am Freitag tritt er bei den Players Championship Finals in Minehead an. In Runde eins trifft er ausgerechnet auf Landsmann Brendan Dolan – ein Gegner, der Gurney bestens vertraut ist und gegen den er besonders motiviert sein dürfte, seine Reaktion zu zeigen.
Für Gurney ist es ein richtungsweisender Moment: War der Grand Slam ein Ausrutscher – oder ein Warnsignal? Eines steht für Edgar fest: Der Mann, der in Wolverhampton auf der Bühne stand, war nicht der Daryl Gurney, den die Dartswelt kennt.